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Julia Extra Band 0354

Julia Extra Band 0354

Titel: Julia Extra Band 0354 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maisey Yates Susanne James Abby Green Barbara Hannay
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benutzt, um Vergessen zu suchen. Die Vorstellung, nun dasselbe zu tun, verursachte ihm geradezu Übelkeit. Er wollte weder Ella vergessen noch eine andere Frau berühren. Vielmehr wollte er die Erinnerung an ihren Duft und seine Gefühle für sie so lange wie möglich frisch und lebendig erhalten.
    Denn da waren Gefühle, und Blaise erlebte sie gerade auf eine Art und Weise, wie er es sich nie hätte vorstellen können. Es war, als wäre ihm ein Loch mitten durch die Brust geschlagen worden und an der Stelle, wo vorher sein Herz gewesen war, befände sich nun ein blutiger Krater. Ella fehlte ihm so sehr, dass er sich vor Schmerzen hätte krümmen können.
    Er hatte einmal geglaubt, er wüsste, was Liebe sei, und dabei falschgelegen. Das war ihm schon seit Jahren klar. Allerdings hatte er nicht einmal geahnt, wie real Liebe tatsächlich war und dass sie eine Macht besaß, die einem Mann eine Heidenangst einjagen konnte.
    Noch beängstigender war jedoch der Gedanke, Ella könnte eines Tages klar werden, dass sie etwas Besseres als ihn verdient hatte. Dass er denselben desillusionierten und gequälten Ausdruck in ihren Augen sehen würde wie damals bei seinem Bruder, als er von Blaises Betrug erfahren hatte. Das Feuer in ihren Augen verlöschen zu sehen … zu sehen, wie die Liebe darin sich in Hass verwandelte – das war es, womit er sich nicht zu konfrontieren wagte.
    Warum Ella so fest daran glaubte, dass auch etwas Gutes in ihm steckte, würde er nie begreifen. Um sie zu behalten, wäre er bereit, alles, wirklich alles zu tun, um das Beste in ihm zum Vorschein zu bringen.
    Blaise bezweifelte, dass es genug war, aber es würde genügen müssen.
    Denn es war klar, dass er nicht ohne sie leben konnte.
    „Ella …“
    Es ist nur eine Sinnestäuschung, sagte sie sich, nichts weiter. In den zwei Wochen ohne Blaise hatte Ella seine Stimme so oft im Traum gehört, dass sie es jetzt offenbar schon im Wachzustand tat.
    Sie war auf dem Sprung, das graue, regnerische Paris zu verlassen, und definitiv nicht in der Stimmung, noch länger in ihrer persönlichen Hölle zu verweilen. Das Leben ohne Blaise war eine Tatsache. Sie hatte es akzeptiert, aber das Wissen, dass sie ihn nie wiedersehen würde, schmerzte noch immer wie eine offene Wunde, die einfach nicht heilen wollte. Für einen Moment lehnte Ella die Stirn gegen die Tür ihres Ateliers und atmete tief durch. Der Schlüssel steckte bereits im Schloss, aber ihre Finger weigerten sich, ihn herumzudrehen.
    Als sie die sanfte Berührung in ihrem Nacken spürte, begann ihr Puls zu rasen, doch sie rührte sich nicht. Es kann nicht sein! ermahnte sie sich erneut, und doch fühlte es sich unglaublich echt an. Und so vertraut, dass es ihr die Tränen in die Augen trieb. Warme Lippen küssten die verletzte Seite ihres Nackens, und sie wusste, wenn sie Blaise die andere Seite zudrehen würde, würde er sie dort zwei Mal küssen.
    Denn er war es. Er musste es einfach sein!
    Langsam drehte Ella sich um und sah ihn im Regen stehen – ohne Mantel und mit offenem Hemdkragen. Sein schmales Gesicht wirkte erschreckend eingefallen. Dunkle Bartstoppeln bedeckten Kinn und Wangen, und die tiefen Schatten unter seinen Augen deuteten auf akuten Schlafmangel hin.
    Er sah furchtbar aus, und doch glaubte Ella, nie etwas Schöneres erblickt zu haben.
    „Was tust du hier?“, flüsterte sie. „Du sagtest, wir … würden uns nie wiedersehen.“
    Er schaute zu Boden wie ein Schuljunge, der etwas ausgefressen hatte. Schließlich hob er wieder den Kopf und betrachtete sie. „Wenn du nichts mit mir zu tun haben willst, gehe ich wieder.“
    „Warum bist du hier?“, fragte sie nur. Denn sie wollte ihn, das war überhaupt keine Frage. Egal, wie weh es tat – sie wollte seinen Anblick in sich aufsaugen, solange sie nur konnte. Die Wärme seiner Liebkosungen spüren … einfach nur bei ihm sein …
    „Ella“, sagte er wieder rau.
    Mehr kam nicht, doch dieses eine Wort genügte, um den unbezähmbaren Drang in Ella zu wecken, sich in seine Arme zu werfen und ihn bis zur Besinnungslosigkeit zu küssen. Aber sie konnte es nicht. Nicht, bevor sie den Grund für sein Erscheinen kannte.
    Eine Weile stand er unschlüssig vor ihr, dann holte er tief Luft. „Es war mir einfach nicht möglich, von dir wegzubleiben“, gestand er ihr schließlich. „Ich kann weder schlafen noch essen noch arbeiten. Mein ganzer Körper schmerzt, und ich sehe ständig dein Gesicht vor mir. Ich brauche dich wie die Luft zum

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