Julia Extra Band 0354
sie verzückt.
Die Zeit stand still. Es gab nur sie beide auf der Welt, wie sie einander berauscht liebkosten. Seit langer Zeit spürte Julia wieder heftiges Pulsieren in ihrem Schoß. Kaden war der geborene Verführer. Seine Hände schienen überall zu sein. Er streichelte ihren Rücken, umfasste den Po und ließ seine sinnlichen Finger über die Seidenbluse gleiten. Geübt saugte er an ihren Lippen, bis sie den Mund öffnete und ihre Zungen sich zu einem leidenschaftlichen Tanz zusammenfanden. Julia seufzte vor Lust. So gekonnt hatte Kaden sie noch nie geküsst!
Seine Nähe war vertraut, aber doch anders, als sie diese in Erinnerung hatte. Kaden und sie waren damals noch so jung und unerfahren, ja unbeholfen gewesen. Der Mann, der sie jetzt in den Armen hielt, war alles andere als unerfahren. Er war ein geübter und leidenschaftlicher Verführer, der genau wusste, was eine Frau sich wünschte. Auch sein Körper fühlte sich anders an – härter und muskulöser.
Diese Erkenntnis brachte Julia unsanft auf den Boden der Tatsachen zurück. Was war nur in sie gefahren, dass sie sich kaum eine Stunde nach dem Wiedersehen von Kaden küssen ließ, als wäre sie ein willenloses Groupie?
Mit einer heftigen Bewegung riss sie sich los und taumelte zurück. Kadens Gesicht war gerötet, seine Augen glitzerten. „Ich kenne dich ja gar nicht. Du bist ein Fremder für mich. Ich schlafe nicht mit fremden Männern!“
Ein Schatten huschte über Kadens schönes Gesicht, als er langsam entgegnete: „Das habe ich aber anders in Erinnerung.“
Julia wusste sofort, wovon er sprach, und rief wütend: „Es war nur ein Kuss, Kaden. Nichts als ein dummer Kuss, der keinerlei Bedeutung hatte. Es war nur …“ Sie biss sich auf die Lippe. Fast hätte sie Kaden gestanden, dass sie sich damals nur von dem anderen Mann hatte küssen lassen, weil sie völlig verunsichert gewesen war, denn Kaden hatte sich tagelang nicht bei ihr gemeldet. Sie hatte sich beweisen wollen, dass es nicht allein seine Liebkosungen waren, nach denen sie verrückt war. Energisch presste sie die Lippen zusammen. Kaden würde niemals erfahren, dass dieses Experiment gründlich misslungen war. Es hatte ihr nämlich gezeigt, dass nur er leidenschaftliche Gefühle in ihr entfesseln konnte.
Verzweifelt rang Julia um Fassung. Sie war doch eine intelligente unabhängige Frau. Es kam gar nicht infrage, dass sie sich derart von ihren Gefühlen überwältigen ließ! Mit bebender Stimme stieß sie hervor: „Das hier ist keine gute Idee, Kaden. Wir sollten die Vergangenheit auf sich beruhen, statt sie wieder aufleben zu lassen.“
Kaden war frustriert. Energisch löschte er das Bild von Julia in den Armen des anderen Mannes aus seinen Gedanken. Was hatte er sich nur dabei gedacht, diesen Kuss zur Sprache zu bringen? Jetzt wusste Julia, dass er sich noch an den Vorfall erinnerte. Sie konnte ja nicht ahnen, wie sich der Anblick in seine Erinnerung gebrannt hatte und ihn noch heute rasend vor Eifersucht machte.
Er spürte, dass sie seinem Blick auswich. Wäre er besserer Stimmung gewesen, hätte er sich über die Komik der Situation amüsiert: Ein einziger Kuss mit Julia hatte eine explosivere Wirkung auf ihn als die heißeste Nacht, die er je mit einer anderen Frau verbracht hatte. Er war völlig außer Atem vor Erregung, und als er bemerkte, dass die Seidenbluse so weit aufgeknöpft war, dass man die einladenden Brüste darunter sehen konnte, wurde seine Erektion noch größer – falls das überhaupt möglich war.
Es ärgerte ihn, dass Julia recht hatte. Instinktiv spürte auch er die Gefahr, sich wieder mit dieser Frau einzulassen. Er hatte das Gefühl, damals dem Feuer nur knapp entkommen zu sein. Und nun riskierte er erneut, sich zu verbrennen. Doch gegen die lodernde Leidenschaft, die Julia in ihm entfachte, war er machtlos. Er musste sein heißes Begehren stillen, ohne ihr wieder zu verfallen! Die Lust pulsierte durch seine Adern und vermittelte ihm den Eindruck, aus langem Schlaf erwacht zu sein. Verzweifelt versuchte er, seine Gefühle für Julia zurückzudrängen. Es tat unglaublich weh, doch es musste sein.
Entschlossen ging er auf Julia zu, die ihm – offensichtlich zwischen widerstreitenden Gefühlen hin- und hergerissen – entgegensah. Ihre grauen Augen wirkten dunkel und hatten einen sorgenvollen Ausdruck angenommen, ihre Wangen waren leicht gerötet und ihre Lippen erschienen voller und bebten leicht. Instinktiv schob er Julia eine Strähne hinter
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