Julia Extra Band 0354
fast. „Ich glaube, er fängt gerade erst an.“
Sie nahm gar nicht wahr, was er da sagte. Erst als sie seinen verlangenden Blick bemerkte, der jetzt auf ihrem Mund verweilte, erfasste sie die volle Bedeutung dieser Situation: Heißes Begehren lag in diesem Blick und ließ Julias Herz schneller schlagen. Dieser Blick hatte sie Nacht für Nacht bis in ihre Träume verfolgt! Verzweifelt versuchte sie die Wogen der Leidenschaft zurückzudrängen, die über ihr zusammenzuschlagen drohten. Mit letzter Kraft wollte sie sich von Kaden lösen. Doch er gab sie nicht frei.
„Nein, Kaden! Ich sollte gar nicht hier sein. Wir hätten uns nicht wiedersehen sollen.“
„Aber wir haben uns wiedergetroffen. Und du bist hier.“
„Ich bin nicht deswegen hergekommen.“
Lächelnd schüttelte Kaden den Kopf. „Diese Möglichkeit stand im Raum, seitdem wir uns vorhin im Club begegnet sind.“
Julia konterte verärgert: „Obwohl du vorgegeben hast, mich nicht zu kennen?“
Erneut folgte Donner auf Blitz. Regen trommelte gegen die Fenster.
„Ja.“
Nichts schien Kaden von seinem Vorhaben abbringen zu können. Hatte er die Beleuchtung im Salon gedimmt? Julia hatte jeden Realitätssinn verloren. Die Vergangenheit verwob sich mit der Gegenwart und die Zukunft spielte keine Rolle mehr.
Trotzdem startete Julia einen weiteren Versuch. „Diese Möglichkeit hat vor zwölf Jahren aufgehört zu existieren. Oder hast du vergessen, dass du mir damals in Burquat unmissverständlich zu verstehen gegeben hast, unsere ‚Affäre‘ wäre beendet?“ Die Verbitterung in ihrem Tonfall war unüberhörbar, auch wenn Julia gern vorgegeben hätte, die Geschehnisse von damals machten ihr nichts mehr aus. Was passiert war, schmerzte sie noch immer.
„Ich möchte nicht über die Vergangenheit reden, Julia. Sie hat nichts damit zu tun, dass wir jetzt hier stehen.“
„Wie kannst du so etwas behaupten? Die Vergangenheit ist schuld daran, dass ich jetzt hier stehe.“
Kadens heißer Blick schürte das Feuer des Verlangens in Julia. Sie war machtlos dagegen.
„Ich würde dich auch begehren, wenn wir uns heute Abend zum ersten Mal begegnet wären“, behauptete Kaden heiser.
Seine Schmeichelei prallte an ihr ab. Es schmerzte sie, wie wenig ihm ihre frühere Beziehung offensichtlich bedeutete. Damals wie heute empfand er keine Liebe für sie. Julia versuchte, sich gegen die Wogen der Lust zu behaupten. Sie musste verschwinden, bevor die Situation völlig außer Kontrolle geriet. „Ich kann die Vergangenheit aber nicht einfach beiseiteschieben, und ich halte dies hier für keine gute Idee.“
In Kadens Augen blitzte etwas auf und verriet Julia, dass zwischen ihnen mehr war, auch wenn er es abstritt. „Dieses erotische Knistern zwischen uns ist eindeutig. Wir sind beide ohne Partner, und ich begehre dich, Julia.“
Hilflos sah sie ihn an. Was hatte sie ihm entgegenzusetzen? Das Verlangen war sogar noch heftiger geworden. Und was sie für Kaden empfand, war unglaublich vielschichtig. Er musste es doch auch spüren. Aber er blendete das alles offensichtlich aus, als wären sie sich nie zuvor begegnet.
Behutsam schob er eine Hand unter das Haar in ihrem Nacken und zog Julia näher zu sich heran. Rau sagte er: „Ich habe das nicht erwartet. Ich wusste nicht, dass ich dich sofort wieder begehren würde. Vielleicht sollten wir dem Schicksal dankbar sein, dass es uns die Gelegenheit gegeben hat, unser unersättliches Verlangen zu stillen.“
Unersättliches Verlangen. Genau das war es immer zwischen ihnen gewesen. Kaum hatten sie sich geliebt, sehnte sie sich erneut nach Kadens Berührungen. Und ihm war es nicht anders ergangen.
Allerdings schien es ihm zu missfallen, dass er sich noch immer zu ihr hingezogen fühlte. Seit er sie fortgeschickt hatte, musste er mit unzähligen Frauen geschlafen haben. Und noch immer begehrte er seine erste Geliebte? Natürlich ärgerte ihn das! Und Julia fühlte sich machtlos. Es war bereits zu spät, sich gegen die überwältigenden Gefühle zu wehren.
Sie spürte Kadens erregte Männlichkeit an ihrem Schoß und versuchte vergeblich, die heftige Sehnsucht zu unterdrücken. Und als sie Kadens leidenschaftliche Lippen auf ihren fühlte, gab sie jeden Widerstand auf. Der Kuss wurde inniger und so überwältigend, dass Julia sich an Kadens muskulösen Körper drängte und sich völlig dem erregenden Gefühl hingab, das sie durchflutete. Wie von selbst hatten sich ihre Hände auf seine Brust gelegt und streichelten
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