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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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überhaupt keine Ahnung, was meine ,Szene` ist!"
    „Sie sind auf einer Ranch jedenfalls so fehl am Platze, wie ich es vor einer Kamera wäre."
    „Wenn Sie ein so scharfsichtiger Beobachter sind, wissen Sie bestimmt auch schon, welches Motiv ich wohl sonst noch haben könnte, hierher zu kommen", sagte sie herausfordernd.
    „Vielleicht laufen Sie vor etwas davon."
    Alex hielt unwillkürlich den Atem an. Er kann es nicht wissen, dachte sie dann. Der Vorfall hatte nicht gerade weltweites Interesse erregt. Ihr Lachen klang etwas schrill. „Und ich war schon so stolz auf mein perfektes Verbrechen gewesen."
    „Oder vor jemandem", fuhr er fort, als hätte sie gar nichts gesagt. Diesmal gab er ihr keine Zeit zu einer Antwort. „Was wollen Sie anfangen, während Sie hier sind? Ihr Bruder wird sich nicht viel um Sie kümmern können. Er hat sehr viel zu tun."
    „Mit wirklicher oder vorgeschobener Arbeit?" Alex bereute die Frage in dem Moment, in dem sie ihr herausgerutscht war. Aber jetzt war es zu spät, sie noch zurückzunehmen. Sein Blick war hart geworden. „Sie scheinen ihn ganz schön einzuspannen. "
    „Hat er sich beschwert?"
    „Mit keinem Wort. Das war nur einfach der Eindruck, den ich hatte."
    „Sie sind jetzt genau seit drei Stunden hier. Glauben Sie, das reicht, um irgendwelche Behauptungen aufzustellen?"
    Sie gab die Absicht, in Frieden mit ihm zu leben, auf. „Ich glaube, daß Sie Greg deshalb so herum scheuchen, weil Sie hoffen, daß er dann sein ,wahres Gesicht' zeigt - oder was Sie dafür halten. Sie hätten sich für Margot einen anderen Mann gewünscht. Habe ich recht?"
    Er hatte kräftige Hände, die gewohnt waren zuzupacken. Jetzt umfaßte er die Armlehnen seines Schaukelstuhls. „Wenn Sie die Wahrheit hören wollen: Ja." Wenigstens war er ehrlich. „Wenn sie in ihrem Alter schon unbedingt heiraten mußte, dann hätte es wenigstens jemand sein sollen, den sie besser kennt."
    „Und Sie hatten da zufällig einen Kandidaten?"
    „Margot hatte ein Auge auf einen jungen Mann geworfen, bevor sie Ihren Bruder kennenlernte."
    Sie maßen sich mit Blicken, beide nicht willens nachzugeben. „Aber doch wohl nicht sehr ernsthaft. Sie ist alt genug, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen", erklärte Alex kühl.
    Cal verzog den Mund. „Ich vermute, das haben Sie immer getan. "
    „Sobald mir klar war, daß es mein Leben ist, das ich führen muß."
    „Und Sie haben nie Fehler gemacht?"
    „Keine schwerwiegenden." Das entsprach zwar nicht unbedingt der Wahrheit, aber Alex war nicht in der Stimmung für philosophische Auseinandersetzungen. „Außerdem war das nicht unser Gesprächsthema." Ihr fiel auf, daß sie bereits Neugier erregten. Ihr Lächeln diente allein der Ablenkung. „Ich glaube, dabei sollten wir es belassen."
    Cal neigte zustimmend den Kopf. „Für den Moment, jeden­ falls." Er stand mit elegantem Schwung auf. „Morgen haben wir einen langen Ritt vor uns. Es heißt also früh aus den Federn. Wer um halb sieben Uhr nicht auf dem Pferd sitzt, bleibt hier."
    Ein Aufstöhnen antwortete ihm, aber niemand schien sich ernsthaft sträuben zu wollen.
    Ein Reitausflug, das klang reizvoll. Aber Alex hatte seit etlichen Wochen nicht mehr auf einem Pferd gesessen, und es war klüger, wenn sie sich erst wieder an das Gefühl gewöhnte. Eine wundgescheuerte Sitzfläche war nicht unbedingt ihr angestrebes Ziel.
    Außerdem hatte niemand sie eingeladen.
    Cal ging, ohne sich noch einmal nach ihr umzuschauen, ins Haus, und Alex dachte darüber nach, ob es wohl weise gewesen war, ihn so herauszufordern.
    Aber weise oder nicht, sie war davon überzeugt, daß sie recht hatte. Cal machte ihrem Bruder das Leben schwer, wohl in der Hoffnung, ihn so in absehbarer Zeit loszuwerden. Gregs Gründe, Margot zu heiraten, waren vielleicht nicht über jeden Zweifel erhaben, aber Margot liebte ihn ganz offensichtlich und wäre untröstlich, wenn er sie wirklich verließe. Das sollte Cal doch wohl auch in Erwägung ziehen.
    Alex war so in ihre Überlegungen vertieft, daß sie zusammenfuhr, als Margot sich neben sie setzte.
    „Na, macht dir die Zeitverschiebung Schwierigkeiten?" fragte ihre Schwägerin mitfühlend. „Ich bin selber ja noch nie über den Atlantik geflogen, aber ich kann mir vorstellen, wie schwer die Umstellung ist. Wie spät ist es denn gerade in England?"
    Alex rechnete nach. „Fünf Uhr morgens", sagte sie dann. „Ich bin seit über vierundzwanzig Stunden auf!" Das verblüffte sie selbst.
    „Dann ist

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