Julia Extra Band 159
Büstenhalters zu öffnen und sich ungehinderten Zugang zu verschaffen. Alex hielt unwillkürlich den Atem an, als er den Kopf senkte, um mit Lippen und Zunge der Spur seiner Hände zu folgen. Ganz instinktiv wölbte sie sich ihm entgegen.
Drei Tage, drei Wochen, drei Jahre ... Was spielte es schon für eine Rolle, wie lange sie schon auf der Ranch war? Alex wußte nur, daß sie nirgends anders als hier sein wollte. Nur zu willig ließ sie sich von Cal aufs Sofa ziehen, und sie wehrte sich auch nicht, als er ihr Bluse und Büstenhalter ganz auszog. Unter sei nen braungebrannten Händen schimmerte ihre Haut wie Alabaster. Es waren starke und gleichzeitig unendlich sanfte Hände, die über ihre Brüste strichen und spielerisch die Spitzen umkreisten, bis sie sich steif aufrichteten.
Mit unsteten Finger öffnete sie sein Hemd und strich mit den Lippen über seine glatte, ein wenig feuchte Haut. Sie fuhr mit der Zunge darüber, und er gab einen kleinen kehligen Laut von sich, als sie eine kreisförmige Spur über seine behaarte Brust legte.
Seine Stimme klang belegt. „Keine Spielchen diesmal."
„Ich spiele nicht." Sie hob den Kopf und sah ihm in die Augen. „Ich will dich, Cal."
Langsam erschien ein Lächeln, auf seinem Gesicht, und er griff nach ihrer Bluse. „Zieh dich lieber wieder an, falls wir jemandem begegnen."
„Wo gehen wir denn hin?" wollte sie wissen.
Er hob eine Augenbraue. „Was meinst du denn?"
Sie hatte an nichts anderes gedacht als an ihre Lust und ihr Verlangen. Der Gedanke, jetzt abzubrechen und ins Schlafzimmer hinaufzugehen, war mehr als ernüchternd.
„Über Sofas und Autorücksitze bin ich schon eine Weile hin aus", erklärte er, als er die wechselnden Gefühle in ihrem Gesicht beobachtete. „Außerdem habe ich nichts dabei."
Damit meinte er vermutlich Kondome. Sehr vernünftig, fand Alex, und auch sehr stimmungstötend. Die Situation überstieg ihre Kräfte. Aber es war doch nur Zeitverschwendung, wenn sie versuchte, ihn darüber aufzuklären, wie wenig Erfahrung sie hatte. Er hatte sich seine Meinung über sie längst gebildet. Schließlich mußte man als Mann eine Frau nicht achten, um sie zu begehren. Das sollte sie eigentlich inzwischen gelernt haben.
Sie knöpfte ihre Bluse zu, ohne ihn anzuschauen. „Ich habe es mir anders überlegt", sagte sie ausdruckslos. „Soviel ich weiß, ist das doch das Privileg der Frauen."
Er antwortete nicht sofort. Und als er es tat, schien er seine Worte sorgsam abzuwägen. „Und warum, glaubst du, sollte ich das einfach so hinnehmen?"
Alex zwang sich, ihm in die Augen zu schauen. Eine Drohung stand darin. „Weil ich mir nicht vorstellen kann, daß du Gewalt, ausüben würdest, ganz gleich, was ich sonst von dir halte."
Er verzog den Mund. „Und du glaubst allen Ernstes, daß Gewalt nötig wäre?"
„Das glaube ich nicht, das weiß ich", erwiderte sie böse, unfähig, ihren Ärger noch länger zu unterdrücken.
Sein Blick war hart. „Als nächstes wirst du mir wahrscheinlich erzählen, daß du noch Jungfrau bist."
„Jedenfalls bin ich näher dran als du!"
Sein Lächeln war alles andere als belustigt. „Wenn du es sagst."
Plötzlich verließ sie jeder Kampfgeist. „Denk meinetwegen, was du willst", sagte sie tonlos. „Ich gehe jetzt jedenfalls ins Bett."
Cal machte keinen Versuch, sie zurückzuhalten, und sie setzte sich in Bewegung. „Hast du nichts vergessen?" Sie drehte sich noch einmal um. Er winkte mit ihrem Büstenhalter, und sie nahm ihn so würdevoll wie möglich entgegen. Den Bruchteil einer Sekunde flackerte ein Hauch von Zweifel in seinem Blick auf, aber dann schüttelte er den Kopf, wie um einen unangenehmen Gedanken abzuschütteln.
„Paß auf, daß kein Schmutz in die Wunde kommt", sagte er.
Alex antwortete nicht, sondern drehte sich nur auf dem Absatz um und ging. Der Schmerz an der Hand war nichts im Vergleich mit dem Gefühl, das ihr die Brust zu sprengen drohte. Wie dumm sie gewesen war, etwas von ihm zu erwarten, das in solchem Gegensatz zu seinem Charakter stand. In seinen Augen war sie ein billiges Flittchen, und so behandelte er sie auch. Ganz konnte sie es ihm nicht verdenken, wenn sie daran dachte, wie sie sich ihm gegenüber verhalten hatte - vor allem heute nacht.
Am besten war es, sie reiste möglichst bald wieder ab. Be drückt ging sie die Treppe hinauf. Sie hatte alles falsch gemacht. Wenn sie morgen in der Stadt war, würde sie sich gleich um ein Flugticket kümmern.
Weder Greg noch
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