Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
Vom Netzwerk:
verschwende", erwiderte Margot unbeeindruckt. Sie sah sich um, als jemand ihren Namen rief. „Randy! " Sie lächelte erfreut, als sie den jungen Mann entdeckte, der auf dem Zaun saß. „Machst du vielleicht beim Stierdrücken mit?"
    „Ja, in der nächsten Runde", bestätigte er. Er schwang ein Bein über den Balken, sprang auf den Boden und wischte sich die Hände an der Hose ab. „Wo ist Greg?"
    „Bei Cal und den Jungs. Das ist seine Schwester Alex. Sie macht gerade Urlaub bei uns."
    Auf einmal wußte Alex, ohne daß sie sich erklären konnte, wo­ her, daß das der Mann war, den Cal gern als Schwager gehabt hätte. Greg sah zwar besser aus, aber ihm fehlte noch die Charakterstärke, die sie im Gesicht des jungen Mannes erkennen konnte. Aber man nahm den Charakter oft nicht so wichtig, wenn man so jung war wie Margot.
    „Bleiben Sie lange?" fragte Randy.
    „So lange, wie wir sie überreden können", antwortete Margot an Alex' Stelle. „Wir müssen weiter. Ich habe für das Stutenrennen gemeldet. Bis heute abend dann."
    „Er macht einen netten Eindruck", meinte Alex, als sie ihren Weg fortsetzten.
    „Er ist einer der nettesten Männer, die ich kenne." Margot warf ihr einen schnellen Blick zu. „Aber überhaupt nicht dein Typ." Sie lachte, als Alex die Augenbrauen hochzog. „Du verstehst mich sehr gut. Du brauchst einen Mann mit mehr Substanz."
    „Zum Beispiel deinen Bruder?"
    „Zum Beispiel meinen Bruder." Margot ließ sich nicht beirren. „Ich werde jedenfalls tun, was ich kann, egal, was du sagst."
    Cal wird ihr was husten, dachte Alex. Nach diesem verunglückten Abend gestern hatte er vermutlich jedes Interesse an ihr verloren.
    Das Team steckte mitten in den Vorbereitungen für die eigenen Auftritte. Alex ging zu ihrem Bruder. „Wie kommst du denn da­ zu, bei einem Rodeo mitzumachen?"
    Er zuckte mit den Schultern. „Ich habe festgestellt, daß ich das ganz gut kann."
    Cal band gerade die ledernen Überziehhosen über seine Jeans. Alex zwang sich, seinen Blick auszuhalten, als er aufsah.
    „Ich habe gehört, Sie reiten ohne Sattel?" fragte sie höflich. Ganz selbstverständlich war sie zum Sie zurückgekehrt.
    „Ja", erwiderte er nur und ließ genüßlich den Blick über ihre braune Seidenbluse und die engen weißen Jeans mit den teuren Stiefeln wandern. „Sie sehen aus, als hätten Sie einen Fototermin:"
    „Ich dachte, es könnte nicht schaden, mich ein bißchen hübsch zu machen für das große Ereignis. Warten Sie ab, heute abend bekommen Sie noch etwas ganz anderes zu sehen." Sie spürte, wie ihr das Blut ins Gesicht schoß, als er sie mit einem ironischen Blick bedachte. Natürlich mußte ihn das an gestern abend erinnern! „Ich meine, beim Tanz", fügte sie schnell hinzu und hülle sich am liebsten die Zunge abgebissen. Warum konnte sie nur nicht den Mund halten?
    „Sie werden sicher alle anderen Frauen ausstechen."
    Royd stand nahe genug, um den Austausch mitzubekommen.
    Er schenkte Alex einen säuerlichen Blick, brummte etwas Unverständliches und wandte sich ab. Schon wieder ein Mann, dem seine Illusionen geraubt wurden, dachte Alex ohne großes Be­ dauern.
    „Du bist als nächster dran, Cal", rief jemand von irgendwoher.
    Cal hob zustimmend die Hand. Er setzte sich in Bewegung und kletterte auf die Umzäunung einer engen Box, in der schon ein Mustang, wild und strotzend vor Kraft, wartete. Cal schien einen Moment Maß zu nehmen, dann ließ er sich auf den Pferderücken fallen, umfaßte den Zügel und gab das Zeichen zum Öffnen des Tores.
    Alex' Magen zog sich zusammen, als der Mustang regelrecht zu explodieren schien. Die vorgeschriebenen acht Sekunden erschienen ihr wie eine Ewigkeit, aber Cal hatte dem Anschein nach keine Mühe, sich auf dem Pferderücken zu halten. Die Prozedur schien ihn auch kaum angestrengt zu haben.
    „Muß er noch einmal raus?" fragte sie einen der älteren Rancharbeiter neben sich.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Er reitet nicht um das Preisgeld."
    „Warum macht er dann überhaupt mit?"
    „Vermutlich reizt ihn die Herausforderung." Der Mann sah sie an. „Schätze, daß Sie auch gern mal ein Risiko eingehen."
    „Aus Dummheit", gab sie trocken zurück. „Aber ich lerne dazu."
    Greg gab eine ziemlich gute Vorstellung mit dem Lasso und wurde siebter. Royd schaffte den dritten Platz. Diane gewann das Stutenrennen, und Margot kam als fünfte ins Ziel.
    „Ich bin einfach nicht ehrgeizig genug", meinte sie fröhlich, als Alex sie bedauern wollte.

Weitere Kostenlose Bücher