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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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beruhigte er sie. „Es ist nur eine Rose." Während er das Geschenk in einen Papierkorb fallen ließ, fügte er hinzu: „Und man kann sich ganz einfach wieder davon befreien."
    Die Rose konnte man wirklich leicht wieder loswerden. Aber Maggi wußte, daß der Mann, der sie geschickt hatte, nicht so einfach abzuschütteln war. In den drei vergangenen Jahren hatte sie versucht, jede Erinnerung an ihn zu begraben - und all die Bemühungen waren mit dieser Rose dahin.
    Sie setzte sich langsam in einen Sessel ihrer Suite. Mark beobachtete sie. Er war groß, dunkelhaarig und etwas älter als die sechsundzwanzigjährige Maggi.
    „Maggi, laß ihn dir nicht wieder alles zerstören!" Mark kniete sich neben sie und hielt ihre Hand fest umschlossen. Sie hatte eiskalte Finger, obwohl es ein warmer Herbsttag war. „Himmel, er hat dir schon genug kaputtgemacht!" fügte Mark ärgerlich hinzu.
    Maggi schluckte schwer. Mit flehenden Augen sah sie Mark an. „Warum ist er hier?" fragte sie leise.
    Er sah sie durchdringend an. „Weshalb ist er überhaupt jemals irgendwo gewesen?" fragte er verbittert und schüttelte den Kopf. „Warum, wenn nicht, um Ärger zu stiften?"
    Maggi seufzte geknickt. „Was habe ich ihm getan, daß er mich immer wieder von neuem verletzen will?"
    Sie hatte seit drei Jahren nichts von Adam gehört oder gesehen. Ausgerechnet jetzt, an ihrem ersten öffentlichen Auftritt, mußte er wieder auftauchen ... Wie konnte er ihr das antun? Hatte er in der Vergangenheit nicht schon genug Leid verursacht?
    „So ist es besser, Maggi", sagte Mark ermutigend. Er sah, wie sich in ihren Augen der Ärger widerspiegelte. „Sei wütend, nicht traurig! Du hast allen Grund dazu!"
    Mark hatte recht. Sie sollte sich wirklich nicht von Adam die folgenden zwei Auftritte verderben lassen. Die Rose hatte Maggi ganz schön ins Wanken gebracht. Aber sie beschloß, sich mit dem Gedanken abzufinden, daß ihr Adam innerhalb der nächsten Tage möglicherweise begegnen würde. Sie hatte es ja auch damals überlebt. Sie konnte es!
    Maggi richtete sich auf und lächelte Mark offen an. „Ja, wir werden jetzt den Abend mit einer Flasche Champagner begießen!"
    „Endlich!"
    Sie spielten beide eine vorgetäuschte Rolle. Maggi akzeptierte das. Weder Mark noch sie waren unter diesen Umständen wirklich in der Stimmung zu feiern. Aber sie wollte erst später an Adam denken. Jetzt würde sie den Erfolg des Abends auskosten.
    „Der Saal ist voll, Maggi!" berichtete Mark aufgeregt, als sie am folgenden Abend darauf wartete, die Bühne zu betreten.
    Sie konnte aus der Gemeindehalle das laute Stimmengewirr des Publikums hören.
    „Ich habe es dir ja gesagt", fuhr Mark fort. „Du bist auf dein richtigen Weg!"
    Auf dem Weg wohin? Genau diese Frage stellte sie sich seit einiger Zeit. Es war ein harter Kampf  und wenn dann auch noch der Preis war, Adam wieder zu begegnen ...
    Der Gedanke war ihr in den vergangenen Vorbereitungswochen nicht in den Sinn gekommen. Es hatte auch keinen Grund dafür gegeben. Trotzdem lag gestern diese rote Rose für sie im Hotel ...
    Und auch heute wurde eine Rose für sie abgegeben. Adam wußte also, daß sie heute abend auftrat.
    „Du solltest etwas fröhlicher aussehen, Maggi", versuchte Mark sie zu ermutigen. „Für all das hast du so hart gearbeitet.
    Jetzt ist es endlich soweit - dein Ziel rückt immer näher. Laß es dir doch nicht verderben!"
    Er hatte recht!
    Der Nachmittag war sehr ruhig verlaufen. Sie hatten sich das Essen auf die Suite bringen lassen und später den luxuriösen Whirlpool des Hotels genutzt. Maggi fühlte sich angenehm entspannt.
    Ob Adam heute abend wieder hier sein würde? Wahrscheinlich. Der Gedanke daran, daß er irgendwo unter den Zuhörern war und sie beobachtete, löste in ihr ein Gefühl des Unbehagens aus.
    Mark griff Maggis Oberarme. Sie mußte in sein Gesicht sehen. „Maggi, nicht traurig - wütend sollst du auf ihn sein. Vergiß das nicht! Gib Adam nicht die Genugtuung, daß er immer noch die Macht hat, dir deine Karriere zu zerstören."
    Es verwunderte sie nicht, daß Mark ihre Gedanken lesen konnte. Sie waren sich immer sehr nahe gewesen. Besonders in der letzten Zeit erriet er häufig Maggis Gedanken, noch bevor sie sie selber erkannt hatte.
    „Nein, den Triumph werde ich ihm nicht lassen", antwortete sie und nahm eine aufrechtere Haltung ein. Maggi war eine kleine Frau - vollkommen in Schwarz gekleidet: flache Halbstiefel, Jeans; eine Seidenbluse, deren obersten Knopf sie

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