Julia Extra Band 159
gerade ihren Weg nach ganz oben. Für die letzte Rolle war sie so gar für einen Oskar nominiert worden.
„Geoffrey und Celia haben Zwillinge. Die beiden Jungs sind erst ein Jahr alt, und sie sollten von dem ganzen Medienrummel verschont bleiben", erklärte Adam. Sie betraten das Haus.
Es fiel Maggi schwer, sich die Frau als Mutter vorzustellen.Wie konnte sie sowohl Familie als auch Karriere so gut miteinander vereinbaren?
„Ist dieser Geoffrey der Agent Geoffrey Haines?" erkundigte sich Mark.
Mit verengten Augen blickte Adam ihn an. „Er ist mein Agent, ja."
Das war etwas Neues. Früher hatte Adam die Hilfe eines Agenten immer abgelehnt. Nun, er war mittlerweile eine berühmte Persönlichkeit geworden und brauchte für die Auslandskonzerte organisatorische Hilfe.
„Und Celia Mayes' Agent", bemerkte Mark.
Adam sah ihm in die Augen. „Hast du ein Problem damit?" Für ein paar Sekunden starrten sich Mark und er an, und Maggi spürte die Anspannung der beiden Männer.
„Nein. "
„Das ist ein wunderbares Haus", sagte Maggi, um die Stille zu durchbrechen.
„Ja, das ist es", antwortete Adam und führte sie durch die geräumige Küche in den hinteren Teil des Hauses. Die Eichentäfelung und die dunkle Vitrine paßten gut zu dem Stil des Hauses. Gelbe und weiße Gegenstände hellten den Raum wieder auf. „Setzt euch!" Adam deutete auf die Küchenstühle, die um einen massiven Eichentisch standen. „Ich mache uns als erstes einen Kaffee."
Maggi setzte sich erleichtert. Das war wirklich eine absurde Situation! Hier saß sie nun also, scheinbar vergnügt, und frühstückte gemeinsam mit dem Mann, der ihr Leben einmal zerbrochen hatte, als wäre es das Normalste auf der Welt.
„Worüber schmunzelst du?" riß Adam sie aus ihren Gedanken.
Maggi war sich nicht bewußt gewesen, daß sie lächelte. Mit zynischem Gesichtsausdruck antwortete sie trocken: „Über das Leben."
Er stellte drei volle Kaffeebecher auf den Tisch. „Über die Ironie des Lebens?" hakte er zerknirscht nach.
Er weiß sehr wohl, was ich denke - und es ist im Grunde überhaupt nicht witzig. „Ja, so etwas in der Art", antwortete Maggi verärgert.
Adam stand vor dem Kühlschrank und holte Orangensaft in einer Karaffe heraus. „Den habe ich heute morgen mit meinen eigenen Händen gepreßt." Er griff nach dem Brotkorb und nahm sich einige Croissants heraus, die er kurz in der Mikrowelle aufwärmte.
„Die hast du wohl heute morgen auch noch selber gebacken?" fragte Mark zynisch.
„Nein, aber ich habe sie persönlich vom Bäcker abgeholt - ofenfrisch", antwortete er. „Wie Magdalena es mag", fügte Adam sanft hinzu. „Ich hoffe, sie schmecken dir."
Butter und Honig standen jetzt auch auf dem Tisch, und Mark wunderte sich, daß Adam alle Zutaten für ein Frühstück ganz nach Maggis Art bereitstehen hatte. Gerade so, als ob er sie erwartet hätte ...
Maggi war der Appetit vergangen, und sie legte das Croissant wieder hin. Sie konnte die angespannte Situation nicht mehr länger ertragen und verspürte das Bedürfnis, sich einen Augenblick zurückzuziehen. „Ich möchte gerne das Badezimmer benutzen."
„Den Flur entlang, dann rechts und - ach, ich zeige es dir schnell!"
Mit Adam allein sein! Alles, nur das nicht. Aber sie hatte es sich selber eingebrockt. Maggi warf einen flehenden Blick zu Mark herüber. Er lächelte sie ermutigend an.
„Danke!" antwortete sie schließlich.
Es blieb ihnen keine Wahl. Mark und sie mußten die Zeit irgendwie mit Adam verbringen.
„Warum guckst du so besorgt, Magdalena?" fragte er trocken, als sie das Bad erreicht hatten. „Ich habe nicht vor, dich auf dem Badezimmerteppich zu überfallen. Obwohl das bestimmt sehr gemütlich wäre." Adam stieß die Badezimmertür auf, und Maggi sah den flauschigen, weißen Teppich, der vor ihnen lag.
Ihre Wangen färbten sich dunkelrot bei dem erotischen Gedanken, der ihr durch den Kopf ging. Was ging hier nur vor?
„Danke!" murmelte Maggi und betrat das Bad. Aber Adam schien nicht gehen zu wollen. „Wofür?" hauchte er. „Dafür, daß ich dich nicht auf den Teppich werfe oder daß ich dir den Weg gezeigt habe?" fragte er und zog belustigt die Augenbrauen hoch.
„Letzteres, natürlich", antwortete sie bissig. „Ich meine beides." Adam grinste, und Maggi bemerkte, was sie versehentlich damit gesagt hatte - nämlich daß sie mit ihm auf dem Badezimmerfußboden schlafen wollte!
Humorvoll, aber eindringlich sagte er: „Du mußt dich entscheiden. So
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