Julia Extra Band 159
schnell würde Mark nicht nach uns suchen."
Adam benahm sich lächerlich, und das wußte er auch. Aber offenbar machte es ihm Spaß, sie zu quälen. „Was dich betrifft, habe ich schon lange eine Entscheidung getroffen, Adam", antwortete sie böse. „Such dir jemand anderes zum Flirten! Du verschwendest bei mir deine Zeit!" Sie machte die Tür direkt vor seinem Gesicht zu und schloß ab. Einen Moment lang verharrte sie regungslos und lauschte den Schrittgeräuschen. Was für ein Alptraum! Mark und sie mußten so schnell wie möglich abfahren.
Maggi ließ sich Zeit. Sie erneuerte Lipgloss und Rouge und bürstete ihre langen Haare. Die dunkelblaue Bluse paßte fast perfekt zu ihrer Augenfarbe. Wie schmal Maggis Hüften waren und was für dünne Beine sie hatte, konnte man durch die enge Jeans deutlich sehen.
Man merkte ihr äußerlich zum Glück nicht an, daß sie gerade eine traumatische Erfahrung machte. Und das war auch gut so, denn Adam sollte nicht wissen, was er in ihr auslöste! Wäre es für ihn nicht eine Freude, sie in ihrem Stolz zu treffen?
Die beiden Männer stritten erneut. Seitdem Maggi sich von Mark getrennt hatte, waren er und Adam nie wieder Freunde geworden. Da sie aber zur selben Familie gehörten, hatten sie sich wenigstens bemüht, ein Minimum an Höflichkeit füreinander aufzubringen. Aber die Stimmen wurden immer lauter, als Maggi die Küche erreichte.
„Du weißt doch nicht, wovon du sprichst, Mark", sagte Adam kühl.
„Jeder - bis auf Maggi - scheint zu wissen, wovon ich spreche", antwortete Mark. „Von dir und Celia Mayes!"
Maggi zog sich hastig an die Wand im Flur zurück. Sie wurde blass. Was hatte das ...?
„Die Gerüchte sind in den letzten zwei Jahren nur so aus dem Boden geschossen", fuhr Mark unbeirrt fort. „Und, sieh einer an! Jetzt wohnst du auch noch in Celia Mayes' Haus! Ist das etwa ein Zufall?"
„Es ist ebenso Geoffreys Haus", erklärte Adam mit eisiger Stimme. „Und er würde kaum jemanden in sein Haus einladen, von dem er glaubt, daß er der Liebhaber seiner eigenen Frau ist! "
„Es ist bekannt, daß Geoffrey Haines seiner schönen Frau vollkommen verfallen ist und ihr jeden Wunsch erfüllen würde! " bemerkte Mark wütend.
„Auch der Freund ihres Liebhabers zu werden? Du redest absoluten Blödsinn, Mark. Das weißt du genau."
„Weiß ich das?"
„Ehrlich gesagt ist es mir gleichgültig, ob ja oder nein", beendete Adam das Thema. „Aber ich warne dich davor, diese Gerüchte an Magdalena weiterzutragen."
Aber Magdalena hatte sie gerade mit angehört ...
6
„Ich glaube immer noch, daß du einen Fehler begehst", murmelte Adam mürrisch.
Er fuhr Mark und Maggi auf ihren Wunsch hin jetzt zum Hotel. Adam konnte nichts dagegen machen, außer den gesamten Weg über zu protestieren.
Es hatte ein paar Minuten gedauert, bis Maggi sich im Flur von dem Schock erholt hatte. Eigentlich gab es keinen Grund, so bewegt zu sein. Was machte es denn schon für einen Unterschied, ob Adam eine Affäre mit Celia Mayes hatte? Er lebte sein Leben immer nach den eigenen Regeln. Und während für Maggi damals insbesondere ein Grundsatz galt, war er für Adam offenbar nicht so wichtig gewesen. Nein, nicht einmal an die grundlegendste Vereinbarung einer Ehe hatte er sich gehalten!
Aber daß er jetzt die Ehe von Freunden gefährdete, war geschmacklos - besonders deshalb, weil zwei Kinder davon betroffen waren.
„Es ist noch viel zu früh, um in das Hotel zurückzufahren", hatte er auf Maggis Drangen geäußert, nachdem sie sich etwas gesammelt hatte und wieder in die Küche gegangen war.
Es interessierte sie nicht, was er sagte. Von Reportern mit Fragen bombardiert zu werden war allemal besser, als noch mehr Zeit mit Adam zu verbringen. Er würde sich einfach niemals ändern ...
„Magdalena ..."
„Mein Name ist Maggi, Adam", schnitt sie ihm das Wort ab. „Maggi Fennell; das war schon immer so, und so wird es auch bleiben." Herausfordernd sah sie ihn vom Beifahrersitz aus an. Sie war so enttäuscht von ihm, daß es ihr sogar gleichgültig war, wo sie saß.
Maggi wußte, wie lächerlich es war, sich noch immer von ihm so aus dem Gleichgewicht bringen zu lassen. Aber es fiel ihr nicht leicht, die Erinnerungen an die Vergangenheit aus ihrem Gedächtnis zu tilgen, wenn er in ihrer Nähe war. Außerdem hatte es auch schöne gemeinsame Zeiten gegeben, sonst wären die schlechten ja nicht so schmerzhaft gewesen!
Wie falsch sie ihn doch eingeschätzt hatte - und ebenso die
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