Julia Extra Band 159
zuckte mit den Schultern. „Ich dachte, daß wir erst mal dorthin fahren. Dann können wir uns alles andere in Ruhe überlegen."
Eine Frau? Das war Maggis erster Gedanke. „Mark und ich wollen auf keinen Fall die Gastfreundschaft deiner Bekannten beanspruchen", entgegnete sie schnell. „Also ist es ..."
„Ich sagte, daß ich in der Wohnung lebe, nicht er, Magdalena. Geoffrey und seine Familie sind in die Ferien gefahren und haben mir angeboten, währenddessen in ihrem Haus zu wohnen." Wieder hob Adam die Schultern. „Es ist kein Problem."
Für ihn ist es vielleicht kein Problem, dachte Maggi. „Wir müssen nur eine Lösung finden, wann und wie wir mein Auto vom Hotel holen", erwiderte sie.
Nüchtern antwortete Adam: „Das wird in den nächsten Stunden nicht möglich sein. In der Zwischenzeit können wir doch in aller Ruhe einen Kaffee trinken und frühstücken."
Maggi wünschte sich, daß er nie auf dem Festival aufgetaucht wäre. Alles hätte so einfach sein können.
Jetzt wandte sich Mark an sie: „Was denkst du, Maggi?"
„Ja, Kaffee klingt gut", stimmte sie angespannt zu.
„Und etwas frühstücken mußt du auch", warf Adam ein. Er blickte durch den Rückspiegel in ihr blasses, etwas eingefallenes Gesicht. „Du siehst nicht gerade aus, als hättest du in der letzten Zeit viel gegessen."
Adams Sorge um ihre Gesundheit war etwas überfällig. Aber nachdem ihm erstens die Karriere und zweitens eine andere Frau wichtiger gewesen war, wollte sie seine Fürsorge jetzt nicht mehr haben.
„Toast und Orangensaft wäre das richtige", antwortete Maggi, und für ein paar Sekunden trafen sich ihre Blicke im Rückspiegel.
Jetzt drehte er sich zu Mark. „Eine meiner Lieblingsbeschäftigungen war, Magdalena das Frühstück ans Bett zu bringen. "
Sie spürte, wie ihr Gesicht bei dieser provokanten Bemerkung heiß wurde. Maggi konnte sich noch genau daran erinnern, wie es war. Sie blieben zwar noch lange im Bett liegen, aber gefrühstückt hatten sie so gut wie gar nichts ...
Adam suchte ihren Blick im Spiegel, aber Maggi wollte ihm auf keinen Fall zeigen, daß sie sich noch gut an das besagte Frühstück im Bett erinnerte.
Warum hatte sie dieses verheißungsvolle Kribbeln am Arm und an den Fingern gespürt, nachdem sie sich berührt hatten? Maggi wünschte sich von ganzem Herzen, daß es ihr egal wäre!
Mark drehte sich zu ihr um. „Es wird nicht lange dauern, bis die Reporter von der Hoteldirektion erfahren haben, daß wir dort nicht mehr wohnen. Sie werden schnell wieder abfahren. In ein paar Stunden holen wir dann das Auto."
Ein paar Stunden ... ! Mit Adam ... !
„Ich möchte Adam wirklich nicht länger als nötig zur Last fallen. Vielleicht kannst du uns ja irgendwo aussteigen lassen?"
„Ich fühle mich nicht belästigt", entgegnete Adam trocken. „Ihr habt selbst die Zeitungen gelesen; glaubst du wirklich, daß ich euch hier unbemerkt irgendwo herauslassen kann?"
Es war unmöglich, und Maggi wußte das.
„Seltsam", murmelte Adam. „Ich habe das Gefühl, daß ihr beide lieber nicht hier sein würdet! "
„Wie scharfsinnig von dir! " gab Mark sarkastisch zurück.
„Undankbares Paar! " warf der ältere der beiden Männer trocken in den Raum.
„Undankbar?" platzte Mark entrüstet heraus. „Du hast uns doch den..."
„Ja, ja, ja. Das habe ich doch alles schon gehört, Mark." Himmel! Er war wirklich noch genauso arrogant wie früher. Mark hatte absolut recht mit seinem Vorwurf.
Und Maggi wußte auch, daß Adam schnell von einer Sache gelangweilt war. Nach der Trennung hatte sie sich oft gefragt, ob sie ihn vielleicht manchmal gelangweilt habe.
Maggis Illusionen von der großen Liebe waren seitdem dahin. Sie glaubte nicht mehr daran, obwohl ihre Eltern der beste Gegenbeweis waren, die nach dreißig Ehejahren immer noch in perfekter Harmonie zusammenlebten. Vielleicht lag es auch nur an Maggis schlechter Wahl.
„Wir sind da." Adam fuhr den Wagen langsam eine Auffahrt entlang; das Haus war noch nicht einmal zu sehen.
Als es endlich in Sichtweite war, bemerkte Maggi: „Hm, deinem Freund scheint viel an seiner Privatsphäre zu liegen." Das viktorianische Gutshaus war ein beeindruckendes Gebäude, an dessen rotem Stein alter Efeu rankte.
„Seiner Frau ist es so wichtig", antwortete Adam, während er auf dem Kies parkte. „Es ist Celia Mayes, die Schauspielerin."
Maggi hatte sie in mehreren Fernsehsendungen gesehen. Celia war eine schöne Frau und machte auf der Karriereleiter
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