Julia Extra Band 159
Stunden im Fernsehstudio hinter sich gebracht hatte, würde sie das tun, wonach sie sich schon den ganzen Tag sehnte - zurück ins Bett kriechen und schlafen!
„Die Show dauert ja nicht lange", nahm sie Mark in Schutz. Sie wußte, wie viele Gedanken sich Andrea um ihre Patienten machte - sogar um die ehemaligen. „In ein paar Wochen wird das Album fertig sein. Dann habe ich etwas mehr Ruhe."
Als Andrea die Augenbrauen zusammenzog, fuhr Maggi fort: „Konzentriere du dich lieber auf eure Hochzeitsfeier! Es gibt sicher noch genug zu erledigen."
Mark stoppte den Wagen vorm Studio. „Ich werde mir ein Taxi zurück ins Hotel nehmen. Habt vielen Dank, und genießt euer Abendessen!"
Andrea machte ein besorgtes Gesicht. „He! Ich bin nicht mehr deine Patientin!" beruhigte Maggi sie lachend. „Und wenn du so weitermachst, weigere ich mich, deine Brautjungfer zu sein!"
Die beiden Frauen waren mittlerweile enge Freundinnen geworden. „Maggi, du hast stark abgenommen und bist häufig sehr blass."
„Die Fernsehkameras lassen einen immer dicker erscheinen, als man ist. Da ist es vielleicht ganz gut, daß ich etwas dünner geworden bin. Und für die Gesichtsfarbe gibt es ja die Maskenbildnerin. Also, vergesst die Hochzeitsvorbereitungen für eine Weile und genießt den Abend!"
Mark verdrehte die Augen. „Der Pfarrer kann es immer noch nicht glauben, daß Maggi Fennell Brautjungfer sein wird. Er wird wahrscheinlich vor Entsetzen alles falsch machen und den Tag vollkommen ruinieren!"
Maggi lächelte immer noch, als sie das Studiogebäude betrat. Gelassen ging sie zur Maske - eine halbe Stunde blieb ihr noch, bis sie sich den Fernsehkameras stellen mußte.
Aber etwas Unvorhergesehenes machte es Maggi unmöglich, sich weiterhin zu entspannen. Auf einem der Stühle in der Maskenbildnerei saß Celia Mayes!
Maggi war ihr vorher nie begegnet, hatte aber schon mehrere Filme mit ihr gesehen. Celia Mayes war auch in natura sehr attraktiv - und vor allem war sie Adams letzte Geliebte ...
„Maggi Fennell, nicht wahr?" sagte sie freundlich und sah Maggi mit ihren strahlendblauen Augen an.
Celia Mayes wußte, wer sie war. Vielleicht ahnte sie, daß Maggi von ihrer Affäre mit Adam wußte. Was sagte man also zu der Geliebten seines Exehemannes ...?
Sie räusperte sich. „Äh ... ja", bestätigte sie mit dünner Stimme.
Die andere Frau nickte. „Ich mag Ihre Musik."
Maggi hatte im Moment keine, Lust, mit Celia Mayes freundliche Konversation zu betreiben. Genaugenommen wollte sie überhaupt nicht mit ihr reden, weder jetzt noch zu einer anderen Zeit!
„Danke!" antwortete sie knapp. Mit einemmal spürte Maggi, wie erschöpft sie eigentlich war. Und dieses war nun noch der Gipfel!
„Ich kenne Adam, sogar sehr gut." Celia lächelte die Maskenbildnerin offen an, die gerade ihre Arbeit beendet hatte. „Danke, Joanne!"
Maggi wurde starr. „Das glaube ich gerne." Warum ging Celia nicht? Ihr Make-up war doch jetzt fertig!
Joanne begann nun, Maggis Gesicht für die Kamera vorzubereiten, und somit war sie Celia, die das Gespräch offenbar fortsetzen wollte, wehrlos ausgeliefert. „Mein Mann Geoffrey ist auch sehr eng mit ihm befreundet", erzählte sie unbekümmert.
Adam hat kein Recht, sich in diese Ehe einzumischen, besonders nicht, weil kleine Kinder mit betroffen sind, dachte Maggi.
Ihr Blick wurde hart. „Auch das weiß ich", antwortete sie.
Einen Moment lang sah Celia sie ernst an. „Ich frage mich, was Sie noch alles zu wissen glauben ...?"
„Fünf Minuten, Miss Mayes." Ein Junge öffnete die Tür und verkündete mit wichtiger Miene die Zeitangabe.
„Danke schön!" Celia lächelte ihn warmherzig an, bevor sie sich wieder Maggi zudrehte. „Leider muß ich jetzt gehen, aber vielleicht haben Sie Lust, nach der Show etwas mit mir zu trinken?" bot sie an. „Kaffee``, ergänzte sie schnell, als sie sah, daß Maggi ablehnen wollte. „Ich trinke kaum noch Alkohol, seit ich Mutter bin, Wissen Sie, es ist am schönsten, wenn ich zu hundert Prozent für die Kinder da bin; ohne jede Einschränkung."
Trotzdem gefährdete sie das Glück ihrer Kinder durch eine Affäre mit Adam!
Maggi hatte keine Lust, diese Frau nach der Show zu treffen; sie wollte von ihrer Lebensgeschichte nichts wissen!
„Also, ich muß jetzt gehen." Celia Mayes erhob sich elegant. Das schwarze Kleid betonte den schönen Körper. „Aber ich warte nach dem Auftritt." Sie warf mit ihrer typischen Geste das glänzende, blonde Haar zurück und
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