Julia Extra Band 159
sie hier zu suchen hatte. Sie fühlte sich wie von einer Dampfwalze überrollt. Maggi sah Celia missbilligend an, während sie im Fahrstuhl nach oben fuhren. Sie war viel mehr, als nur die charmante Frau, die sie nach außen hin spielte!
„Schau nicht so beunruhigt, Maggi!" Celia lächelte, während sie das Appartement.betraten. „Ich dachte,. es wäre einfach nett, wenn wir einen Drink zusammen nähmen und uns ein bißchen näher kennenlernten."
Was um alles in der Welt sollte der Sinn daran sein, wenn sich Adams Exfrau und seine derzeitige Geliebte näher kennenlernten?
„Es ist alles still", flüsterte Celia. Sie legte leise die Autoschlüssel auf den kleinen Tisch im Flur. „Ein Wunder!"
Maggi hatte noch immer den Eindruck, daß sie unter anderen Umständen diese Frau sehr sympathisch finden würde. Sie war schön, charmant und witzig. Maggi mußte sich von Zeit zu Zeit daran erinnern, daß sie ein Verhältnis mit Adam hatte und gleichzeitig eine verheiratete Frau mit zwei Kindern war!
„Komm herein!" hat Celia. „Ich zeige dir nur eben die Wohnung, bevor ich nach den Zwillingen sehe."
Maggi folgte ihr, obwohl sie sich immer noch weit weg von hier wünschte. Sie wollte unbedingt nach dem einen Drink wieder gehen ...
„Meinem Babysitter muß ich dich ja nicht vorstellen", sagte Celia unbekümmert. „Ist alles in Ordnung, Adam?"
Adam ...?
Adam war der Babysitter dieser Frau ...?
Maggi starrte ihn an, wie er vollkommen entspannt in der Sessel lag, die Beine vor ihm ausgestreckt. Als hätte er das schon unzählige Male gemacht - was sogar sehr wahrscheinlich war! Ohne Zweifel verbrachte er hier - wenn Geoffrey nicht da war - viel Zeit.
Jetzt hatte Maggi erst recht das Bedürfnis, Die Situation wurde zu verrückt!
„Ich habe Maggi noch auf einen Drink mitgebracht", erklärte sie Adam im Plauderton - als ob seine Exfrau in ihrer Wohnung das Natürlichste von der Welt wäre. „Kümmere dich doch bitte um sie, solange ich bei Michael und Daniel bin! " Ohne Hast verließ Celia das Zimmer.
Maggi konnte nicht glauben, was ihr gerade passierte, und starrte immer noch wortlos auf Adam, der sich jetzt aufrichtete. Sein Blick ruhte unergründlich auf ihr.
Er hatte sich nach dem letzten Treffen die langen Haare ein Stück kürzen lassen, wodurch die grauen Schläfenhaare mehr auffielen als vorher. Sein Gesicht wirkte schmaler, und die Linien neben Nase und Mund verliehen ihm einen grimmigen Gesichtsausdruck.
Es war das erste Mal, daß Maggi ihm nach der letzten gemeinsamen Nacht begegnete. Sie fühlte sich bei der Erinnerung daran unbehaglich. Adam schien von dieser merkwürdigen Situation nicht besonders irritiert zu sein, und noch immer blickte er Maggi an ...
Was ging hier vor? Wußte Adam, daß die Schauspielerin sie mit sich nach Hause bringen wollte? Wenn es so war, aus welchem Grund? Die Scheidung stand dicht bevor, und es gab nichts mehr, was sie sich zu sagen hatten.
Langsam stand Adam auf. Seine Größe und die Kraft, die er ausstrahlte, erfüllten augenblicklich den Raum. „Was möchtest du trinken?"
Ungläubig und stumm blickte Maggi ihn an.
„Trinken ...", erklärte er ruhig.
Sie wollte seinen verfluchten Drink nicht! Was tat sie überhaupt noch hier?
„Brandy", beschloß Adam kurzerhand und griff nach dem Tablett mit den Getränken. ,Bitte", er reichte ihr das bauchige Glas. „Je eher du es trinkst, desto früher kannst du wieder gehen", bemerkte er spöttisch, als Maggi keine Anstalten machte, das Glas entgegenzunehmen.
Schließlich nahm sie den Brandy - übervorsichtig, um nicht seine Hand zu berühren - und probierte einen kleinen Schluck von dem Getränk, das sie sofort von innen angenehm wärmte. Das war genau das richtige, denn Maggi fühlte erneut, wie sie innerlich zu Eis erstarrte. Was um alles in der Welt hatte sich Celia Mayes dabei gedacht, sie hierher einzuladen, wo sie doch wußte, daß Adam auf ihre Kinder aufpaßte?
Adam als Babysitter ...? Unglaublich! Und ausgerechnet hier! Celia schien ungewöhnlich lange zu brauchen, um nach den Zwillingen zu sehen.
„Celia ist eine Romantikerin", bemerkte Adam trocken, als hätte er Maggis Gedanken erraten. „Tja, eine Romantikerin!" betonte Adam angewidert. „Sie glaubt, daß alles wieder gut wird, wenn sie uns nur lange genug alleine läßt."
„Ganz besonders unter den gegebenen Umständen", antwortete Maggi, die endlich ihre Sprache wiedergefunden hatte, nachdem sie in der vergangenen halben Stunde kaum ein Wort
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