Julia Extra Band 159
Adam nickte verständnisvoll. „Das kann ich gut verstehen. Es ist so schwer, heutzutage aus einem Vertrag wieder herauszukommen. Und deine Eltern haben wahrscheinlich auch genug."
„Du verstehst mich nicht." Aber Maggi verstand selber nicht mehr. Was hatte sie davon, Adam die Situation zu erklären? Weshalb sollte sie ihm erzählen, daß Mark ihr immer ausschließlich ein guter Freund gewesen war und daß er in naher Zukunft eine andere Frau heiraten werde? Adam liebte sie nicht, sonst würde er nicht in die Scheidung einwilligen. Es hatte also keinen Sinn.
Adam schnitt eine Grimasse. „Das will ich auch gar nicht mehr, Magdalena. Für einen Moment habe ich ... ach, Unsinn! " Er schüttelte den Kopf. „Werde glücklich, liebe, lebe dein Leben! Du hast es verdient."
Er war fort. Einfach so. Und der luftleere Raum, den er hinterließ, konnte nie wieder gefüllt werden. Im Leben nicht ...
Ihre Eltern schliefen beide noch, als sie im Krankenhaus ankam. Die Krankenschwester versicherte ihr, daß alles in Ordnung sei, bevor Maggi, in der Hoffnung, Mark zu finden, das Wartezimmer betrat. Er sah sie an, dann ließ er seinen Blick instinktiv hinter sie schweifen.
„Adam ist nicht hier", beantwortete Maggi die noch nicht gestellte Frage und setzte sich erschöpft neben ihn.
Mark hob die Augenbrauen. „Kann er keinen Parkplatz finden?"
„Ich bin selber gefahren." Es erschien ihr seltsam, alles um sie herum wirkte undeutlich, und sie konnte sich an nichts erinnern. Maggi wußte nicht einmal, ob sie den BMW überhaupt irgendwo geparkt hatte ...
Einen Moment lang sah Mark sie nur an. Dann nahm er ihre Hand, die auf ihrem Oberschenkel ruhte. Er bemerkte die dunklen Schatten unter ihren Augen und sah, wie blass sie war. „Was ist passiert, Maggi?" fragte er sanft.
Sie preßte fest die Augen zusammen, um den Tränenfluß zu unterdrücken. Trotzdem waren ihre Wimpern mit Tropfen behangen, als sie wieder zu Mark aufblickte.
„O Maggi, Liebes!" seufzte er, bevor Mark die Arme um sie legte und Maggis Körper durch das Schluchzen erzitterte. Der Tränenfluß war nicht aufzuhalten. „Dieser elende, selbstsüchtige..."
„Du verstehst mich nicht, Mark ... Adam und ich, wir ... ich habe ..."
Ich verstehe sehr gut, Maggi", erwiderte Mark. „Mein lieber Cousin hat sich in seinem Egoismus wieder einmal alle Ehre gemacht. Nicht mehr und nicht weniger! "
„Er ist fort, Mark." Sie hob den Kopf, um ihn anzusehen. „Er ist für immer gegangen", fügte sie mit zitternder Stimme hinzu. „Adam hat in meinen Solovertrag und in die Scheidung eingewilligt, und er hat sich für immer verabschiedet."
„Dann verstehe ich nicht - Maggi?" Mark drückte sie fest an sich. „Du liebst ihn immer noch?"
Er war kurz davor, den Glauben zu verlieren - und das zu Recht. Maggi konnte es selber kaum fassen. Sie liebte Adam, und sie würde es immer tun.
„Maggi, manchmal spielt uns unsere Phantasie einen Streich. Du darfst dich nicht von diesem Erlebnis in die Irre führen lassen", erklärte er. „Du und Adam, ihr seid auf körperlicher Ebene immer - sehr temperamentvoll und explosiv gewesen. Glaub nicht, daß dein Erlebnis von letzter Nacht etwas anderes gewesen ist!"
Sie ließ sich nicht in die Irre führen. Die Gefühle dieser Nacht konnte man nicht missverstehen. „Keine Sorge, Mark!" Sie lächelte mit Tränen in den Augen. „Es wird mich nicht zerbrechen. Oder hast du jemals erlebt, daß mich etwas in Stücke reißt?"
Er verzog das Gesicht. „Das letzte Mal fehlte zumindest nicht viel."
„Aber seitdem habe ich es weit gebracht. Jetzt kann ich meine¬ Karriere in Ruhe fortsetzen", antwortete Maggi verärgert. „Wir haben es uns hart erarbeitet."
Mark nickte. „Ich wünschte nur, du würdest dabei etwas glücklicher aussehen."
„Sobald mein Vater wieder zu Hause ist, werde ich auch wie der fröhlicher sein. " Maggi wußte, daß sie die Tür zu Adam in sich ganz schließen mußte. Das war für sie der einzige Weg, mit der Sache umzugehen.
Unglücklicherweise war die erste Bemerkung, die ihr Vater kurz nach dem Aufwachen machte, daß Adam nicht mitgekommen sei, obwohl sie es verabredet hätten. „Warum bist du allein hergefahren? Adam hatte versprochen zu kommen", sagte er vorwurfsvoll.
„Papa, Versprechen hin oder her! Für Adam ist kein Platz in unserem Leben!"., entgegnete Maggi aufgebracht. Sie war von der Bettseite aufgestanden. „Adam und ich haben miteinander geredet und beschlossen, daß jeder seinen eigenen Weg
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