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Julia Extra Band 159

Julia Extra Band 159

Titel: Julia Extra Band 159 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Proctor , Elizabeth Oldfield , Kay Thorpe , Carole Mortimer
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auch Rosita die letzten Sorgen nahm.
    „Beth, es ist schon in Ordnung", erklärte er, und um seine Mundwinkel spielte ein leichtes Lächeln. „Wir Ärzte wiederholen tausendmal am Tag, daß es keinen Grund gebe, sich Sorgen zu machen, aber für eine Mutter sieht das natürlich ganz anders aus ..."
    Er brach ab, als es an der Tür klopfte.
    „Herein."
    Beth sah auf und bemerkte eine Frau, die ein Tablett hereintrug. Sie sprang auf die Füße, als sie die runde, mütterliche Gestalt einer zweiten Frau dahinter wahrnahm.
    „Rosita!" rief sie, rannte durch den Raum und warf sich der älteren Dame in die Arme.
    „Daß dir das passieren mußte, Darling", murmelte die spanische Frau sorgenvoll. Sie hatte schon von der Diagnose gehört und wandte sich jetzt an Jaime. Auch Beth drehte sich um und sah, wie der Arzt die Spanierin überrascht betrachtete.
    „Señora Rubio?" krächzte Jaime, als würde er seinen Augen nicht trauen.
    „Ja", gab Rosita zurück, ließ Beth los und machte einige Schritte auf Jaime zu, während sie ihn belustigt anschaute. „Ich habe den Namen des Inhabers dieser Klinik erst vor wenigen Minuten erfahren", erklärte sie offen.
    Jaime machte eine kurze, höfliche Verbeugung und reichte Rosita die Hand.
    Während die beiden sich förmlich begrüßten, fragte Beth sich, warum Jaime so merkwürdig auf Rositas Anwesenheit reagiert hatte. Als Witwe eines der berühmtesten spanischen Maler war Rosita natürlich eine allseits bekannte Frau. Und die meisten hier wußten auch, daß ihr Mann, Miguel Rubio, bei einem tragischen Flugzeugunglück ums Leben gekommen war. Auch ihre zwanzigjährige Tochter Manolita, das einzige Kind, das sie hatten, war bei dem Unfall ums Leben gekommen. Jaime wußte, daß ihre eigenen Eltern tot waren, fiel Beth auf einmal wieder ein. Sie stieß einen Seufzer aus, als ihr bewußt wurde, wen Jaime als Großmutter ihres Sohnes erwartet hatte.
    „Ist alles in Ordnung, Beth?" fragte Rosita und lief zu ihr hinüber.
    Sie nickte mit dem Kopf, doch war es ihr unmöglich, auch nur ein Wort auszusprechen, da ihr die Tränen über die Wangen rollten.
    „Ich fürchte, meine Anwesenheit macht die Sache nicht gerade einfacher für Beth", erklärte Jaime mit großer Offenheit. „Aber seien Sie sicher, Señora, daß der kleine Junge die bestmögliche Pflege erhält."
    „Ich habe nicht den geringsten Zweifel daran", gab Rosita zurück und warf Beth einen ängstlichen Blick aus den Augenwinkeln zu. „Ich habe gehört, daß sich die Diagnose auf Blinddarmentzündung bestätigt hat."
    „So ist es", stimmte Jaime zu. „Vielleicht darf ich kurz wiederholen, was ich schon Beth erklärt habe."
    Als er geendet hatte, war es Beth endlich gelungen, den Tränenfluß unter Kontrolle zu bringen, doch war sie immer noch zutiefst verwirrt.
    „Es tut mir so leid", weinte sie in das Taschentuch, das Rosita ihr hingehalten. hatte.
    „Wieso denn das?" Der Spanierin schien gar nicht zu gefallen, was sie da hörte. Entschieden ging sie zu Beth. „Weinen hat noch niemandem geschadet."
    „Wie wäre es mit einem starken Kaffee?" Jaime hatte schon das, Tablett aufgenommen und ging zu den beiden Frauen hinüber.
    Als er Rosita eine Tasse reichte und dabei leicht lächelte, verstand diese mit einem Schlag, warum es Beth all die Jahre über nicht gelungen war, diesen Mann zu vergessen. Die Entdeckung, daß es gerade Jaime Caballeros war, dem das Krankenhaus gehörte, hatte sie erschreckt. Nachdem sie sich jedoch miteinander unterhalten hatten, fühlte sie sich wesentlich ruhiger, auch wenn sie selbst nicht recht verstand, welche Wirkung er auf sie ausübte.
    Das meiste, was sie über Jaime gehört hatte, waren Gerüchte gewesen, aber da gab es auch einige harte Tatsachen. So wußte sie zum Beispiel, daß er aus einer adeligen Familie stammte. Doch selbst wenn man diesen Hintergrund nicht kannte, deutete seine ruhige, beherrschte und manchmal arrogante Art darauf hin. Obwohl Rosita niemals mit Beth darüber gesprochen hatte, vermutete sie doch, daß der Unterschied in ihrer sozialen Stellung, den das junge englische Mädchen niemals wahrhaben wollte, eine wichtige Rolle bei der brutalen Trennung gespielt hatte.
    Und dann gab es da natürlich noch die zahlreichen Geschichten über Herzen, die er gebrochen hatte. Auch darüber hatte Rosita niemals mit Beth zu sprechen gewagt ... Als er sie jetzt so anlächelte, fiel es Rosita wie Schuppen von den Augen. Dieses außerordentlich angenehme Gesicht verwandelte sich,

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