Julia Extra Band 159
Dame zu Gast, die in den höchsten Tönen Ihren Barmann lobte."
Cass hatte Edith und Gifford grinsend angesehen. „War die Dame etwa rothaarig?" Als Kirk daraufhin nickte, waren die drei in schallendes Gelächter ausgebrochen.
Später hatte Gifford lang und breit mit dem Südafrikaner über die zukünftigen Gehälter von Edith und Jules verhandelt und letzten Endes eine sehr ansehnliche monatliche Summe für sie herausgeschlagen.
Die anderen Passagiere begannen nun, an Bord der De-Havilland-Propellermaschine zu gehen. Edith küßte das Baby zum letztenmal und reichte es dann Gifford, der seinen Sohn auf den Arm nahm.
Dann umarmte sie Cass ganz fest. „Ich wünsche euch allen einen guten Flug. Kommt gesund und munter heim", sagte sie mit tränenerstickter Stimme.
„Das werden wir", verabschiedete sich Cass.
Gifford beugte sich zu Edith hinab und küßte sie auf die Wange. „Mach's gut!"
Sich immer wieder umdrehend und winkend, stiegen sie die Gangway hinauf und nahmen. ihre Plätze ein. Einige Minuten später war das Flugzeug schon in der Luft mit Kurs auf Mahé.
Gifford lächelte Cass an, die Jack auf dem Schoß hatte. „Junggeselle, Ende Dreißig, noch mit eigenen Zähnen, hat endlich seine schlanke Blondine getroffen mit der Absicht, sie zu heiraten", sagte er leise. „Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben er, seine Frau und ihre Kinder ..."
„ Kinder ?" fragte Cass spitzbübisch.
„Ich finde, wir sollten Jack in spätestens ein oder zwei Jahren einen Bruder oder eine Schwester besorgen, findest du nicht auch?"
„Gute Idee!"
„Und sie lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage. Amen." Verschwörerisch grinste er das Baby an. „Was meinst du dazu, Popcorn?"
Jack hob seine Hände und schnippte begeistert mit den Fingern.
Cass lachte laut. „Er denkt, das ist ein Kinderspiel!"
Gifford nahm liebevoll ihre Hand in seine. „Ich auch", sagte er und sah Cass zärtlich in die Augen, „das denke ich auch, Liebling! "
— ENDE —
Beth Miller, ein bekanntes Model, lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn auf Mallorca bei ihrer Ersatzmutter Rosita Rubio. Immer wenn Beth zu Aufnahmen in der Welt herumfliegt, kümmert sich Rosita um Jacey. Als der kleine Junge am Blinddarm operiert werden muß, trifft Beth den Mann wieder, der ihr vor Jahren zum Schicksal wurde: den Chirurgen, Jaime Caballeros, den Vater ihres Sohnes. Sie waren vor Jahren ein Liebespaar, das sich geschworen hatte, für immer zusammenzubleiben. Doch dann traf Beth eine Mitteilung von Jaimes' Onkel wie ein Blitzschlag: Lapidar teilte er ihr mit, daß sich Jaime in Barcelona verlobt hätte. Nie wieder hat Beth danach mit ihm gesprochen, und auch jetzt will sie jeder Annäherung ausweichen. Sie liebt Jaime, der seltsamerweise nicht verheiratet ist, nach wie vor. Aber sie hat Angst, daß Jaime erneut nur Sex von ihr will...
1
Alles wird gut werden, sagte Beth Miller sich immer wieder, als die Tür des Arztzimmers hinter ihr ins Schloß fiel. Sie atmete tief durch. Der elegante Stil des Raums beeindruckte sie. Doch schon fiel ihr wieder ein, was ihr in den letzten Stunden so viele Sorgen bereitet hatte. Auf dem Weg hierher war es ihr gar nicht so schlecht gegangen, obgleich sie natürlich unruhig gewesen war, aber sie hatte sich selbst unter Kontrolle. Jetzt aber war sie dabei, die Selbstbeherrschung zu verlieren.
Sie ging zum Fenster hinüber. Die schmale, hohe Gestalt war in ein einfaches braunes Seidenkleid gehüllt, das goldblonde Haar fiel in sanften Locken auf die Schultern. Nach außen hin schien sie ein erfolgreiches, leicht unterkühltes und wunderschönes Mannequin zu sein, aber in ihr sah es ganz anders aus. Immer wieder fragte sie sich nach den Gründen, warum sie in diese angesehene, schicke Klinik in Palma gekommen war. Palma, die Hauptstadt der Insel, von der sie sich einstmals geschworen hatte, niemals wieder zurückzukehren. Und doch war sie seit fünf Jahren ihre Heimat
Ihr eigenes Haus war in Pollensa hoch oben im Norden der Insel und nicht hier im Süden,. wo ihr nichts vertraut war, wo ... Sie brach diese Gedanken ab. Jetzt mußte sie sich .beruhigen. Sicher ist es der Schock, der mich so verwirrt hat, sagte sie sich entschieden. Es war natürlich umständlich, nicht das örtliche Krankenhaus nutzen zu können, doch diese Klinik hier verfügte über den besten Ruf. Und es mußte einfach gutgehen!
„Beth?"
Sie runzelte die Stirn. Wie er diese einzige Silbe ihres Namens ausgesprochen hatte, das erinnerte sie an
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