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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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enttäuscht, weil Nikolai letzte Nacht nicht gekommen ist. Weil das beweist, dass er nur mit dir gespielt hat.
    Als sie die Küche betrat, war dort weit und breit niemand zu sehen, und Vorbereitungen fürs Frühstück waren auch noch keine getroffen. Was nun? Hatte der Koch verschlafen? Tresen und Küchentisch waren blitzblank aufgeräumt und erweckten nicht den Eindruck, als ob heute überhaupt schon irgendwer hier gewesen wäre.
    Einen Moment lang stand Zara unschlüssig da und starrte den Tisch an, auf dem sich gestern die Küchenutensilien getürmt hatten. Als sie hinter sich ein Geräusch hörte, atmete sie erleichtert auf. Da war der Koch ja … zum Glück.
    „Da sind Sie ja“, sagte sie befreit und drehte sich zu dem Mann um. „Ich hatte schon Angst, Sie könnt…“ Ihr blieb das Wort im Hals stecken, als ihr nicht wie erwartet der Koch, sondern Nikolai gegenüberstand. Er hielt ein frisches Baguette in der Hand und schaffte es, sogar damit sexy auszusehen.
    Er war unrasiert und wirkte fast gefährlich, was möglicherweise an dem Glitzern in den Tiefen seiner Augen lag, das Zara nicht einordnen konnte. Und er trug immer noch den schwarzen Anzug und das weiße Seidenhemd von gestern Abend! „W… was … was machst du denn hier?“, stotterte sie.
    Nikolai taxierte sie vom Haaransatz bis zu den Zehenspitzen, nahm ihre klaren grünen Augen, das frisch gewaschene, ungeschminkte Gesicht, die gestärkte weiße Bluse, den schwarzen Rock, die unmöglichen Schuhe in sich auf. Und spürte den Kloß, den er plötzlich im Hals hatte. „Ich wohne hier, erinnerst du dich?“
    „Nein … ja … ich meine …“ Verzweifelt schaute sie ihm über die Schulter. „Wo ist der Koch?“
    „Hat heute frei.“
    Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Er hat frei? Und was ist mit dem Frühstück?“
    Er hielt das Baguette hoch. „Was glaubst du wohl, wofür das ist?“
    Mit zitternden Fingern tastete sie nach dem Obstmesser. Tu so, als ob alles ganz normal wäre, befahl sie sich. Du bist doch einiges gewöhnt, Zara, oder? „Na schön“, sagte sie gespielt munter. „Dann sollte ich vielleicht anfangen, das …“
    Aber er hielt ihre Hand fest, sodass ihr das Messer aus den kraftlosen Fingern rutschte und klappernd auf der Arbeitsplatte landete. „Ich glaube nicht, dass du ein Messer in der Hand halten solltest, wenn ich in deiner Nähe bin, angel moy “, flüsterte er heiser. „Was meinst du, sollen wir versuchen, für deine Hände eine andere Beschäftigung zu finden?“
    Ihr Herz hämmerte. „Aber deine Gäste wollen doch bestimmt bald Frühstück.“
    „Nein, wollen sie nicht.“
    Jetzt war ihre Verwirrung perfekt. „Nicht?“
    Er schüttelte den Kopf, legte das Baguette beiseite und nahm die Krawatte ab. „Sie sind weg.“
    Sie starrte auf seinen Schlips, der jetzt zusammengerollt wie eine Schlange auf dem Küchentisch lag. „Weg? Wieso das denn?“
    „Wir waren letzte Nacht in Monte Carlo im Kasino. Sergei ist ein leidenschaftlicher Spieler, und Crystal war der Meinung, dass ihr Kleid ein größeres Publikum verdiente. Wir haben fast die ganze Nacht Blackjack gespielt, und dann hatten die beiden keine Lust mehr zurückzufahren.“ Er warf ihr einen undurchdringlichen Blick zu. „Deshalb bin ich allein hier.“
    „Und du hast dem Koch freigegeben und Baguette gekauft“, sagte sie langsam, während sie ihn zögernd anschaute. „Ich verstehe nicht.“
    „Nein?“ Er betrachtete sie nachdenklich. War sie wirklich so naiv, wie es manchmal schien? „Eigentlich habe ich es dir zuliebe gemacht, deiner Empfindlichkeiten wegen, angel moy “, sagte er leise, während er den letzten Schritt auf sie zutrat. „Ich dachte mir, dir ist es vielleicht lieber, wenn wir das Haus für uns allein haben, damit wir endlich in aller Ruhe Liebe machen können.“
    Zara wurde der Mund trocken. So aus der Nähe wirkte der dunkle Bartschatten in Nikolais Gesicht provozierend männlich, und das helle Glitzern in seinen Augen setzte ihre Selbstschutzmechanismen außer Kraft. Verzweifelt erinnerte sie sich an ihren Vorsatz, sich nicht in eine Situation zu begeben, bei der sie nur verletzt werden würde. Du bedeutest ihm nichts, Zara, er spielt lediglich mit dir. „Aber ich habe nicht vor, mit dir Liebe zu machen.“
    Nikolai verzog den Mund zu einem zynischen Lächeln. Wie glatt ihr die Lügen über die Lippen gingen. Dabei bettelten ihre Augen doch förmlich um Aufmerksamkeit! Was glaubte sie? Dass er blind war? „Ach

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