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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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gehabt hast …“
    „Glück gehabt?“, tobte er. „ Glück gehabt! Ich habe verdammt hart gearbeitet, um dahin zu kommen, wo ich heute bin.“
    „Viele von uns arbeiten hart, Darling, aber die wenigsten häufen dabei ein Milliardenvermögen an!“
    Er fluchte auf Russisch, dann legte er auf und feuerte sein Handy quer über seinen Schreibtisch, bevor er ans Fenster seines riesigen Büros trat. Für wen zum Teufel hielt Zara sich, dass sie es wagte, so mit ihm zu reden? Dabei sollte sie ihm eigentlich dafür dankbar sein, dass er ihr die Chance ihres Lebens geboten hatte. Und ihr fiel nichts Besseres ein, als ihn zu beleidigen … ausgerechnet sie, die nichts weiter war als eine kleine Kellnerin.
    Er starrte finster auf die Londoner Skyline. Egal. Wer weiß, was aus dieser Sache noch geworden wäre. Wahrscheinlich konnte er von Glück sagen, dass er diese Frau los war.

12. KAPITEL
    Der Wasserstrahl aus der Zinkgießkanne, den Zara auf die ausgedörrte Erde richtete, glitzerte in der Sonne. Es hatte seit Tagen nicht geregnet, und die verwahrlosten Gemüsebeete hatten mehr Arbeit gemacht als erwartet. Zara war in jeder freien Minute in ihrem Garten gewesen, um ihn in Ordnung zu bringen. Jetzt ähnelte er schon wieder viel mehr der friedvollen Oase, in der sie an warmen Sommerabenden mit ihrer Patentante in Liegestühlen auf der Veranda gesessen und frisch geerntete Stachelbeeren und Himbeeren gegessen hatte. Irgendwie schien das alles eine Ewigkeit her.
    Aber sie war froh, dass sie den Garten hatte. Die Gartenarbeit machte ihr Spaß und verhinderte, dass sie ständig an Nikolai denken musste. Manchmal schaffte sie es sogar, ihn für eine volle halbe Stunde zu vergessen. Am schlimmsten waren die Nächte, wenn die Erinnerungen ungehindert auf Zara einstürmten.
    Manchmal überlegte sie, ob sie sich vielleicht doch voreilig von ihm getrennt hatte, aber dann wurde ihr immer sehr schnell klar, dass der Preis einfach zu hoch gewesen wäre, wenn sie es nicht getan hätte.
    Das laute Schrillen der Türklingel riss sie aus ihren schmerzlichen Gedanken. Nachdem Zara die Gießkanne abgestellt hatte, wischte sie sich die Hände an ihrer Jeans ab und ging ins Haus, um zu öffnen. Wahrscheinlich war es eine Nachbarin … oder Emma kam wie so oft, um sie zu trösten und zu ermahnen, endlich wieder mehr zu essen.
    Aber vor der Tür wartete weder ihre Freundin noch eine Nachbarin. Zaras Herzschlag setzte für einen Moment aus, als sie Nikolai Komarov erblickte, der ihren schmalen Türrahmen fast vollständig ausfüllte.
    Obwohl sie die ganze Zeit über eigentlich ständig an ihn gedacht hatte, stockte ihr der Atem, als sie sich ihm jetzt so unerwartet gegenübersah. Ihr Herz hämmerte so heftig, dass ihr ganz schwindlig war.
    „Hallo, Zara“, sagte er.
    „Nikolai.“ Sie brachte seinen Namen kaum hervor und schluckte nervös. „Das ist ja eine Überraschung.“
    „Was dachtest du denn?“ Seine Augen glitzerten. „Dass du mich nie wiedersiehst?“
    „Ich weiß nicht genau.“
    „Darf ich reinkommen?“
    „N… natürlich.“
    Er folgte ihr ins Wohnzimmer. Er war seit dem Abend, an dem er wegen des zerrissenen Schecks gekommen war, nicht mehr hier gewesen.
    „Möchtest du …“ Zara war so aufgeregt, dass sie zitterte, trotzdem schaffte sie es, sich ein höfliches Lächeln abzuringen. Auch eine Ex-Geliebte konnte zivilisiert sein. „Möchtest du etwas trinken?“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Solange es kein Orangenlikör ist.“
    „Ich habe Weißwein da. Oder selbst gemachte Limonade, wenn du willst. Wir könnten uns in den Garten setzen.“
    Er zuckte die Schultern. „Warum nicht?“
    Nikolai trat durch die offene Tür in den Garten und schaute sich überrascht um. Das war ja ein kleines Paradies! Tomaten, Zucchini und Bohnen, dazu Sträucher, so voller Früchte, dass sich die Zweige bogen. In gewisser Weise fühlte er sich an die Selbstversorger-Oasen seiner Kindheit in Russland erinnert, wo die Menschen auf jedem Quadratzentimeter Land irgendetwas angebaut hatten, das sie entweder essen oder verkaufen konnten. Und inmitten des fruchtbaren Grüns stand ein kleiner schmiedeeiserner Gartentisch mit zwei Stühlen, an den Nikolai sich jetzt setzte.
    Nikolai blickte Zara entgegen, die, bekleidet mit einer staubigen Jeans und beiläufig auf dem Kopf aufgetürmter Haarpracht, aus der sich einige Strähnen gelöst hatten, mit einem Tablett den Garten betrat. In diesem Moment sah er die Agrarwirtschaftsstudentin vor

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