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Julia Extra Band 348

Julia Extra Band 348

Titel: Julia Extra Band 348 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Lynn Raye Harris , Sandra Marton
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gentlemanlike erschienen, ihre Bitte abzulehnen.“
    „Und wir wissen alle, wie gentlemanlike du auf dem Rücksitz eines Wagens sein kannst, Nikolai.“
    Er zog die Augenbrauen hoch. „Warum fragst du nicht einfach, ob ich mit ihr geschlafen habe, Zara?“
    „Hast du?“
    „Nein, verdammt noch mal, natürlich nicht!“ Er ließ die Faust so heftig auf den Tisch niedersausen, dass das Glas wackelte und der Wodka überschwappte. „Seit ich dir zum ersten Mal begegnet bin, habe ich mit keiner anderen Frau mehr geschlafen. Es hat mich überhaupt nicht interessiert, und daran hat sich bis zum heutigen Tag nichts geändert.“
    Zara kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Hörte sich das nicht eher nach einer sexuellen Obsession an? „Das kann ich kaum glauben.“
    „Oh, das wundert mich überhaupt nicht“, entgegnete er scharf. „Vielleicht verrätst du mir ja, was ich tun kann, damit du mir glaubst, Zara. Ich wollte es langsam angehen lassen mit uns beiden. Indem ich dir in kleinen Dingen beweise, dass du mir etwas bedeutest. Deshalb habe ich auch nichts gesagt, als du unbedingt weiterarbeiten wolltest, obwohl der Verdienst wirklich nicht der Rede wert ist. Ich bewundere deinen Unabhängigkeitsdrang und …“
    „Nikolai …“
    „Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Jetzt hörst du mir erst mal zu. Du betonst zwar ständig, dass wir beide gleich sind, aber emotional fehlt dir der Mut, dich wirklich auf mich einzulassen. Ganz am Anfang hast du es noch gewagt, zärtlich zu sein, aber jetzt ist es immer, als würdest du etwas zurückhalten. Du hast mich gezwungen, mich meiner Vergangenheit, dem Verhältnis zu meiner Mutter zu stellen. Ohne deinen verfluchten Dickschädel wäre ich wahrscheinlich nie auf die Idee gekommen, etwas über sie in Erfahrung zu bringen. Aber ich habe es getan, und dadurch hat sich meine Einstellung zu Frauen grundsätzlich verändert. Das wäre ohne dein Zutun niemals passiert. Durch dich und mit dir habe ich mich lebendig gefühlt, aber das ist lange vorbei. Jetzt bekomme ich absolut …“, er schnippte mit den Fingern, und seine Gesichtszüge verhärteten sich, „… nichts mehr von dir.“
    Sie legte erschrocken die Hand über den Mund. „Nikolai …“
    „Dabei hast du von mir mehr bekommen als jede andere Frau, doch das reicht dir offenbar immer noch nicht. Ich habe aber nichts mehr zu geben, weil du mir nichts zurückgibst, nichts außer Misstrauen. Und deshalb gehe ich jetzt wieder.“ Er griff sich sein Sakko und stürmte zur Tür. Erst als Zara ihn draußen mit seinem Fahrer reden hörte, begriff sie, dass er nicht nur das Zimmer verlassen hatte, sondern offenbar vorhatte, auszugehen.
    „Wo willst du hin?“, rief sie ihm aufgewühlt nach.
    „Auf die Party! Wenn ich zu Hause nicht bekomme, was ich brauche, muss ich es mir woanders holen.“
    Als sie hörte, wie die Haustür ins Schloss fiel, rannte sie ihm nach und kam gerade noch rechtzeitig, um seinen Wagen davonfahren zu sehen. Einen Moment lang dachte sie daran hinterherzulaufen, aber das schwere Auto fuhr bereits durch die elektronische Schranke. Nikolai hatte ihr so offen wie nie zuvor die Meinung gesagt, und dann war er gegangen.
    Und plötzlich sah Zara ihren eigenen Anteil an der Misere.
    Sie hatte ihn der Untreue bezichtigt und war bereit gewesen, das Schlimmste von ihm anzunehmen. Mit ihrem Misstrauen hatte sie alles kaputt gemacht, obwohl Nikolai ihr nie Grund zur Eifersucht gegeben hatte. Er hingegen hatte versucht, sich ganz behutsam und vielleicht sogar eher unbewusst einen Weg durch den Dschungel seiner Gefühle zu bahnen. Aber sie hatte mit ihrer Angst, seinen Ansprüchen am Ende doch nicht zu genügen, alles zerstört.
    Nachdenklich starrte Zara hinaus in den Garten. Und weil Nikolai plötzlich alles über den Kopf gewachsen war, hatte er beschlossen, ab sofort wieder Single zu sein, und war zu dieser Party gegangen.
    „Nein!“ Das Wort entrang sich erstickt ihrer Kehle, während Zara schon zum Kaminsims rannte, auf dem ihre Party-Einladung lag. Sie musste handeln, und zwar sofort! Sie durfte dem Schicksal nicht seinen Lauf lassen, sondern musste es aufhalten. Sie rannte aus dem Haus, wenige Momente später fand sie sich jenseits der elektronischen Schranke auf der Straße wieder und hielt nach einem Taxi Ausschau.
    Die Party fand in einer Villa statt, die genauso imposant war, wie Zara erwartet hatte. Erst als sie die aufwendig gestylten Gäste sah, die dort aus teuren Autos stiegen, wurde ihr

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