Julia Extra Band 348
Anna Orsini, die ihn heimsuchten, und die Anspannung aus seinen Muskeln mit einer heißen Dusche wegzuschwemmen.
Sie hatte ihn beschuldigt, er würde sie ausnutzen. Dabei war sie es, die ihn benutzte. Ein ganzer Tag verschwendet! Er hatte Geld, er hatte Macht, er konnte die gesamte Orsini- famiglia zu Fall bringen! Warum war er so höflich geblieben, als sie in seinem Büro aufgetaucht war? Er hätte sie hinauswerfen sollen!
Und dann ihr Abgang … Als wäre sie die Adelige und er der Bauer. Und war es nicht geradezu krank, dass sie ihn dazu brachte, solchen Unsinn zu denken?!
Mit einem leisen Fluch stellte Draco die Dusche ab und wickelte sich ein Handtuch um die Hüften. Es wurde Zeit, Anna Orsini daran zu erinnern, wer und was sie war – eine Frau und nicht der consigliere eines Gangsters.
Er hätte sie daran erinnern können, und zwar auf die simpelste Art und Weise. Er hätte zur Tür eilen und sie verschließen können, um zu beenden, was sie hoch über dem Atlantik angefangen hatten. Denn darum ging es hier doch eigentlich. Nicht um Land, nicht um ihren Vater, sondern um das quälende Verlangen zwischen einem Mann und einer Frau.
Basta! Es reichte jetzt! Er hatte Anna Orsini erst gestern kennengelernt, und schon hatte sie sein ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Er konnte an nichts anderes mehr denken als an sie.
Draco schleuderte das Handtuch beiseite, zog Boxershorts, eine ausgewaschene Jeans und ein schwarzes T-Shirt über und schlüpfte in weiche Mokassins.
Ihre Karte mit der Adresse des Hotels steckte in seiner Brieftasche. Er würde eine halbe Stunde brauchen, um dorthin zu gelangen. Natürlich könnte er sie auch anrufen, aber das wäre lange nicht so befriedigend wie sie persönlich zu konfrontieren.
Machen Sie nur, würde er ihr entgegenschleudern. Wenden Sie sich ruhig an die Medien, verbreiten Sie Ihre idiotische Story.
Denn er würde die Skandalpresse nicht nur überstehen, sondern den Spieß umdrehen und sie zu seinen Gunsten nutzen. Ein Mafia-Gangster und dessen Tochter drohten Prinz Draco Valenti? Draco lachte grimmig. Er würde seinen Einfluss und sein Vermögen nutzen, und wenn er mit den beiden fertig war, würden sie sich wünschen, sie hätten nie von ihm gehört!
In der Garage standen drei Autos: die Maserati-Limousine, ein roter Lamborghini und ein schwarzer Ferrari. Draco nahm den Ferrari. Der schnittige Wagen passte am besten zu der Wut, die in ihm kochte.
Er schaffte die Strecke in zwanzig Minuten, bremste den Wagen vor dem Haus mit quietschenden Reifen, stürmte ins Foyer und fragte an der Rezeption nach der Zimmernummer von Anna Orsini.
„Tut mir leid, signore, wir sind nicht befugt …“
Draco packte den Hotelangestellten beim Kragen und zog ihn halb über den Tresen. „Welche Zimmernummer?“
„Dreihundert … dreihundertvierzehn“, stotterte der arme Kerl.
Mit einem Nicken legte Draco einen Hundert-Euro-Schein auf den Tresen und ging zu den Aufzügen. Einer war außer Betrieb, der andere besetzt. Er wartete einige Sekunden, dann nahm er die Treppe.
Zimmer 314 lag am Ende eines düsteren Korridors mit einem abgewetzten Teppich. Die Tür wurde aufgezogen, kaum dass er angeklopft hatte.
„Wow, das ist der schnellste Zimmerservice, den ich je …“
„Anna.“
Barfuß und in einen weißen Frotteebademantel eingewickelt stand sie da und starrte ihn schockiert an, mit nassem Haar, das Gesicht ohne jede Spur von Make-up. Und sie war schöner als alles, was Michelangelo je geschaffen hatte.
„Draco?“, wisperte sie.
Er trat in den Raum und drückte die Tür ins Schloss. „Der Zimmerservice bin ich nicht. Und genauso wenig ein Mann, mit dem du spielen kannst.“ Er hielt inne, fühlte, wie sich die Wut in ihm in etwas noch Heißeres und sehr viel Gefährlicheres verwandelte. „Verdammt, Anna …“
„Verdammt, Draco“, kam es von ihr zurück. „Das wurde aber auch Zeit!“
7. KAPITEL
Anna stellte sich auf die Zehenspitzen, schlang die Arme um Dracos Nacken und schmiegte sich an ihn. Schon presste er die Lippen auf ihre und nahm ihren Mund in Besitz. Seine Hände waren überall, gierig und fordernd, der Beweis seiner Erregung drückte sich in ihren Bauch und jagte Schauer um Schauer über ihre Haut.
Natürlich hatte sie schon mit Männern geschlafen, aber so war es noch nie gewesen. Sie bebte am ganzen Leib, konnte kaum atmen, und ihr war schwindlig vor Verlangen.
Draco murmelte etwas, drängend und heiser. Anna verstand ihn nicht, Draco sprach das
Weitere Kostenlose Bücher