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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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hier übernachten?“
    Musste er denn so wenig begeistert klingen? Die neue Martha hatte Mühe, nicht wieder die alte Martha die Oberhand gewinnen zu lassen. Carlos hatte ja schon vorgeschlagen, sie in einen Zug oder Bus zu setzen. Brauchte sie noch einen weiteren Beweis, dass er nicht fühlte wie sie? Riskierte sie es hier nicht, sich komplett zur Närrin zu machen? Wahrscheinlich war es besser, wenn sie seinen Vorschlag annahm und sich auf den Weg machte …
    Ihre Euphorie erhielt einen erheblichen Dämpfer, Gavins Gemeinheiten standen ihr wieder vor Augen. Vielleicht belog sie sich nur selbst, dass es eine neue Martha gab … „Du hast recht. Vergiss es einfach.“
    „Nein“, kam es sofort von ihm zurück. „Das mit dem Hotel ist eine gute Idee.“
    „Etwas Günstiges“, fügte sie sofort an. Vielleicht waren ja die zusätzlichen Kosten Grund für sein Zögern. Ihr war wieder eingefallen, was er darüber gesagt hatte, wie wenig er bei sich hatte.
    Doch er hatte ihr gar nicht zugehört. „Wir sollten möglichst schnell etwas finden.“
    „Wirklich?“
    Carlos zeigte auf ihren Kopf. „Nimm das ab.“
    Er sagte es leise und ruhig, dennoch war es eine Anordnung. Und wenn sie in seine grünen Augen schaute, verspürte sie nicht das geringste Bedürfnis, ihm zu widersprechen. Also zog Martha den Helm vom Kopf und schüttelte ihr Haar aus. Sie erstarrte, als sie plötzlich seine Hand an ihrer Wange spürte, und dann lag sein Mund auch schon auf ihren Lippen.
    Es war kein fordernder Kuss wie dort oben auf dem Moor. Verglichen mit jenem war dieser hier geradezu zärtlich. Doch während der erste Kuss völlig unerwartet gekommen war und ihre Sinne in einen reißenden Strudel gestürzt hatte, zog dieser hier sie langsam und unaufhaltsam in lodernde Flammen. In ihrer empfindsamen Mitte spürte sie, wie sich das entfachte Feuer in ihrem ganzen Körper ausbreitete. Martha war sicher, dass das innere Glühen in der hereinbrechenden Dunkelheit zu sehen sein musste. Jeder Zentimeter ihrer Haut prickelte, ihr Atem ging schwerer, ihr Puls raste. Dieser Kuss war berauschender als edler alter Cognac und wärmte sie von innen heraus.
    Als Carlos sich zurückzog, entschlüpfte ihr ein leiser Laut des Protests. Sie schwankte vor und hätte das Gleichgewicht verloren, wenn er sie nicht bei den Armen festgehalten hätte.
    „Carlos …“, war alles, was sie hervorbrachte. Sein Geschmack lag auf ihrer Zunge, ihren Lippen. Unwillkürlich ging ihre Hand zu ihrem Mund, so als wollte sie den Kuss dort irgendwie bewahren, vielleicht tiefer in ihre Haut eindrücken. Sie spürte seine Finger, die sich fester in ihre Oberarme pressten.
    „Ich weiß …“ Sein Blick war voll Leidenschaft. „Für mich fühlt es sich genauso an.“ Seine Stimme klang rau und heiser. „Deswegen brauchen wir so schnell wie möglich ein Zimmer. Denn wenn ich dich das nächste Mal küsse, werde ich vielleicht nicht mehr aufhören können, und dann sollten wir besser im Warmen, Trockenen sein.“
    Damit wir den Weg bis zu Ende gehen können.
    Er sagte die Worte nicht, aber es war in seinen Augen zu lesen, in seinen Händen zu spüren, die sie noch immer hielten. Nur vage nahm Martha wahr, dass da noch andere Menschen und Autos um sie herum waren. Ihre ganze Aufmerksamkeit gehörte dem Mann, der vor ihr stand. Der Rest der Welt hatte kaum noch Bedeutung.
    Wenn ich dich das nächste Mal küsse …
    Die Worte gingen ihr immer und immer wieder durch den Kopf. Würde sie also einem völlig fremden Mann vertrauen? Einem Mann, dem sie erst vor wenigen Stunden begegnet war? Und wollte sie sich wirklich ein Hotelzimmer mit ihm suchen?
    Ja, sie wollte. Die neue Martha wollte es. Der Schmerz, den sie verspürt hatte, als er sie in einen Zug setzen wollte, zeigte ihr, wie sehr. Nie hatte sie sich lebendiger gefühlt. Aufregung schwelte in ihr, verstärkt durch die rasante Motorradfahrt, die sie eng an seinen breiten Rücken gepresst hinter sich hatte.
    Ja, sie wollte mehr.
    Und wie um ihr bei der Entscheidung zu helfen, setzte der Regen, der in der letzten Stunde aufgehört hatte, wieder ein.
    „Ja, im Trockenen.“ Sie riss den Blick von Carlos los und schwang herum, sah sich suchend um. Ein Stück weiter vorn auf der anderen Straßenseite wies ein Schild über der Tür ein Haus als Familienhotel aus. „Da drüben …“
    Carlos nahm ihre Hand und begann zu rennen. Der Moment, als sie bei der ersten Vorstellung ihre Finger in seine Hand gelegt hatte, blitzte wieder

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