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Julia Extra Band 356 - Ebook

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Titel: Julia Extra Band 356 - Ebook Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Darcy Kate Walker Penny Jordan Barbara Hannay
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der Falle vorkommen und sie dafür hassen. Jetzt im Moment mochte das Baby ein ausreichender Grund für ihn sein, doch eine Ehe ohne Liebe hatte keine Chance.
    Auch wenn sie wusste, dass es stimmte, zog sich ihr Herz doch zusammen, wenn sie sich vorstellte, ihn davon überzeugen zu müssen. Sein Ärger und sein Sarkasmus waren schlimm genug zu ertragen, aber wenn er zärtlich und sinnlich zu ihr war wie gestern Nacht, dann wusste sie nicht, ob sie die Kraft haben würde, ihm zu widerstehen.
    Kurz entschlossen traf sie ihre Entscheidung. Sie war sich ziemlich sicher, wie Carlos’ Reaktion ausfallen würde. Es war also am besten, wenn sie es von vornherein akzeptierte und mit ihrem Leben weitermachte. Sie würde ihre Sachen packen, dann konnte sie abreisen, sobald sie mit ihm gesprochen hatte. So weh es auch tat … wenn er sie nicht liebte, gab es keine Zukunft für sie beide. Sie würde auch allein zurechtkommen, zudem hatte sie etwas, auf das sie sich freuen konnte – die Geburt ihres Babys. Das Kind würde sie immer an den Mann erinnern, den sie liebte.
    Martha war in ihrem Zimmer und legte ihre gefalteten Sachen in den Koffer, als sie schwere Schritte unten in der Diele hörte.
    „Martha!“ Carlos’ Stimme drang laut bis ins obere Stockwerk. Mühsame Beherrschung schwang darin mit, die ungut an Marthas Nerven kratzte.
    Einen Moment überlegte sie, nicht zu antworten, sie hatte keine Lust auf die Konfrontation mit ihm, wenn er in dieser Stimmung war. Doch sie musste einen klaren Strich ziehen, wenn sie sich auf ihre Zukunft konzentrieren wollte.
    „Ich bin oben“, rief sie zurück.
    Für ihre Ohren klangen seine eiligen Schritte wie der Trommelwirbel, der das heranziehende Verhängnis ankündigte. Ohne es zu bemerken, zerknüllte sie die Bluse, die sie in der Hand hielt. Und dann tauchte Carlos auch schon in der Tür auf.
    Mit dem vom Wind wirren Haar erinnerte er sie an den Mann, dem sie damals an einem verregneten Tag im englischen Hochmoor begegnet war. Er trug Jeans und T-Shirt, dazu kniehohe Reitstiefel, die von Staub überzogen waren. Er musste ausgeritten sein, seinem attraktiven Gesicht war anzusehen, dass er länger in der Sonne gewesen war.
    In den grünen Augen jedoch war kein Leuchten zu bemerken. Im Gegenteil, sie wirkten wie tot, so absolut leblos, wie Martha es noch nie bei ihm gesehen hatte. Alles an ihm strahlte Distanz aus, so als hätte er eine zehn Meter hohe Mauer um sich herum aufgezogen.
    Martha fragte sich, was sie wohl getan hatte, um das zu verdienen. Die Nerven gingen mit ihr durch. „Du könntest wenigstens anklopfen“, fauchte sie.
    „Perdón.“ Er verbeugte sich ironisch und klopfte übertrieben betont an die Tür, die er aufgestoßen hatte. „Besser?“
    „Ja.“
    „Ich dachte, das hätten wir hinter uns …“
    „Wir haben miteinander geschlafen. Das gibt dir nicht das Recht, in mein Zimmer zu stürmen, ohne hereingebeten worden zu sein.“
    Lächerlich, wie reserviert sie sich anhörte, nachdem sie sich noch in der Nacht so hitzig und leidenschaftlich geliebt hatten. Und doch war es ihr unmöglich, den richtigen Ton zu finden. Der Mann dort im Türrahmen sah aus wie der Carlos Diablo von damals – war sie wirklich so naiv, um ihn „ihren“ Diablo zu nennen? Erschien er ihr im Moment doch wie ein Fremder, von dem sie nicht wusste, wie sie ihn einzuschätzen hatte.
    Trotzdem würde sie ihm sagen müssen, dass sie abreiste. Tränen stiegen in ihrer Kehle auf. Sie wollte nicht gehen. Doch bevor sie sich gesammelt hatte, sprach Carlos als Erster.
    „Ich habe dich gestern gebeten, mich zu heiraten.“
    „‚Bitten‘ kann man das wohl nicht nennen“, stellte sie klar. „Du hast eine Order ausgegeben – ‚Und dann werden wir heiraten.‘ Ich kann mich nicht entsinnen, dass ich nach meiner Meinung gefragt wurde.“
    „Es ist der logische Schritt.“
    „Für dich vielleicht. Ich allerdings glaube, dass Heirat und Ehe nicht auf Logik aufbauen, schon gar nicht, wenn sie nur dazu dienen, die ‚Konsequenzen‘ eines ‚Fehlers‘ auszubaden.“
    „Das ist nicht der einzige Grund, weshalb ich eine Heirat vorgeschlagen habe, das weißt du. Ich will am Leben meines Kindes teilhaben“, sagte er so rau, dass es Martha verblüffte. Das war neu, noch nie hatte sie Carlos so bewegt gehört.
    „Natürlich … Wir werden sicherlich etwas aushandeln können.“
    „Lass es uns gleich aushandeln.“
    Martha vergrub die Finger in die zerknüllte Bluse. Sie war darauf

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