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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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die Lippe. So verlockend das auch klang, sie war nicht hier, um sich zu vergnügen, sondern um zu arbeiten.
    „Ich weiß nicht. So schön die Idee auch ist, es …“ Was sollte sie Lysander nur antworten?
    Lysander ließ sie nicht aus den Augen. „Es ist gut für Ra’id, er muss auch lernen, sich außerhalb des Palasts zu benehmen“, argumentierte er. „Außerdem begleitest du ihn ja.“
    Ohne sich auf eine Antwort festzulegen, wies sie mit dem Kopf auf sein Büro. „Du hast bestimmt noch viel zu tun, wir wollen dich nicht länger stören. Komm, Ra’id, du wolltest mir deine Ponys zeigen.“
    „Reitest du, Alyssa?“, fragte Lysander.
    Von der Frage überrascht, überlegte Alyssa nicht lange, sondern antwortete ehrlich. „Wahnsinnig gern, nur leider hatte ich schon lange keine Gelegenheit mehr dazu.“
    „Dann habe ich eine Überraschung für dich. Wann ist dein nächster freier Tag?“
    „Morgen.“ Erfreut blickte sie ihn an. Ob es im königlichen Stall Leihpferde für die Angestellten gab?
    „Dann ändere ich meinen Terminplan und lade dich zu einem Ausflug ein.“
    Sie musste sich auf die Zunge beißen, um nicht begeistert zuzustimmen. „Nein. Nein, ich kann unmöglich …“
    „Wir können Ra’id mitnehmen, als Anstandswauwau“, unterbrach er sie. „Außerdem ist ein gemeinsamer Ausritt für mich die ideale Gelegenheit, um mein Verhältnis zu ihm weiter zu verbessern.“ Lysander lächelte unschuldig.
    Um Zeit zu gewinnen, strich sich Alyssa das Haar aus der Stirn. Das Angebot war einfach verlockend, ein ganzer Tag mit Lysander ohne irgendwelche Verpflichtungen! Sich dabei um Ra’id kümmern zu müssen, empfand sie nicht als Belastung, ganz im Gegenteil.
    „Wir beauftragen die Küche, unsere Satteltaschen mit Proviant zu füllen, und du brauchst nichts weiter zu tun, als die Landschaft auf dich wirken zu lassen.“
    Lysander sah ihr in die Augen, und Alyssa wusste genau, in welche Richtung seine Gedanken gingen. Nein, die Sache war zu gefährlich. Einen ganzen Tag so nah mit ihm zusammen zu sein, das konnte nur mit einem Desaster enden.
    „Vielen Dank für das großzügige Angebot, Königliche Hoheit, doch ich kann es leider nicht annehmen. Das kleine Picknick heute Nachmittag anstelle unserer Teestunde geht in Ordnung, doch der Ausritt nicht. Deine Zeit gehört Rosara und nicht einer unbedeutenden Nanny.“
    Alyssa, deren Absicht es gewesen war, ihn sachlich auf den Standesunterschied hinzuweisen, merkte, dass sie eher traurig und bedrückt geklungen hatte. „Es ist einfach unmöglich“, setzte sie deshalb vorsichtshalber hinzu.
    „Ausnahmen bestätigen die Regel.“ Er lächelte.
    „Ausnahmen gibt es so gut wie nie“, beharrte sie.
    Versonnen blickte Lysander Alyssa hinterher, wie sie mit Ra’id in Richtung der Ställe verschwand. Die Gedanken an Alyssa hatten ihn das langweilige Staatsbankett am vergangenen Abend mit Fassung ertragen lassen, jetzt dagegen waren sie alles andere als hilfreich.
    Als Alyssa Pferde erwähnte, hätte er am liebsten auf der Stelle satteln lassen, um an ihrer Seite durch den Wüstensand zu galoppieren. Eine seiner Lieblingsfantasien mit einer schönen Frau aus Fleisch und Blut zu teilen, musste der Himmel auf Erden sein – behinderte aber allein schon als bloße Vorstellung seine Konzentration auf Terminsachen und Diktate beträchtlich.
    Wieder kehrten seine Gedanken zu der Umarmung oben auf der Treppe zurück. Alyssas Augen hatten ihm verraten, wie sehr sie sich nach ihm sehnte. Statt an seinen Schreibtisch zurückzukehren, plante er lieber, wann und wo er das, was ihr Blick ihm verheißen hatte, genießen würde.
    Eines Tages würde er mit ihr allein das sogenannte Palais der Königin besuchen, ein kleines, verschwiegenes Schloss inmitten blühender Gärten – der perfekte Ort für eine Verführung.
    Und danach? Bisher war es ihm gelungen, den Zauber, den eine Frau auf ihn ausübte, dadurch zu brechen, dass er sie eroberte. Dank dieser Methode hatte er sich vor einengenden Beziehungen schützen können.
    Wenn er es sich jetzt auch nicht vorstellen konnte, aber auch Alyssas Körper würde für ihn an Reiz verlieren, sobald er sie besessen hatte. Was dagegen das Beisammensein mit ihr anging, war er sich nicht so sicher. Alyssa war eine viel zu eigenwillige und einfallsreiche Frau, um ihrer überdrüssig zu werden. Vielleicht konnte er sich, wenn sein Verlangen versiegt war, trotzdem noch an ihrer Gesellschaft erfreuen.
    Lysander setzte sich wieder an

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