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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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hatte.
    Es gibt keinen Grund, meine Aufgaben zu vernachlässigen, dachte sie. Auch wenn es ihr verflixt schwerfiel, ihn nicht dauernd von der Seite anzustarren. Warum machte er bloß so dicht?
    Sie wusste nicht so recht, was ihr lieber wäre: Wenn Vasilii sie den gesamten Flug über ignorierte, oder wenn er sie mit Nachfragen traktierte, inwieweit sie sich bisher in die Materie eingearbeitet hatte? Noch blieb ihr eine Schonfrist, in der sie sich präziser auf das vorbereiten konnte, was nun vor ihr lag.
    Laura fühlte sich der Arbeit gewachsen, trotzdem spielten ihre Nerven verrückt. Der Grund war wohl Vasiliis unwiderstehliche Ausstrahlung. Auf die Verhandlungen mit den Chinesen freute Laura sich regelrecht. Sie genoss einen produktiven geschäftlichen Schlagabtausch, bei dem beide Parteien erpicht darauf waren, jeweils das Beste für sich herauszuholen.
    Heimlich beobachtete Vasilii, wie Laura sich tiefer über ihre Papiere beugte. Das warme Licht des Kabineninneren ließ die Haut an ihrem schlanken Hals glatter und seidiger schimmern, als er sie in Erinnerung hatte. An den Ohrläppchen funkelten goldene Ohrringe, und die Haare hatte sie zurückgebunden. Eine einzige gelockte Strähne kringelte sich in Lauras Nacken, so als wollte sie Vasilii provozieren, sie sich um den Finger zu wickeln.
    Seine Bauchmuskeln verkrampften sich plötzlich, so unerwartet und fremd war dieser Impuls für ihn. Er atmete tief durch, bis sich der unangebrachte Gedanke verflüchtigt hatte, und widmete sich weiter seiner Arbeit.
    Während Laura in den Notizen blätterte, die sie sich am Vorabend gemacht hatte, dachte sie darüber nach, ob John und Nancy wohl ihre Beziehungsprobleme gelöst hatten. John liebte seine Verlobte zweifellos, und es wäre schrecklich für ihn, sie zu verlieren.
    Wie es sich anfühlte, so geliebt zu werden? Laura hing einige Zeit diesem Gedanken nach. Sie würde es wohl nie erfahren. Sie gehörte nicht zu der Sorte Frauen, die diese Art von Liebe in einem Mann hervorrufen konnte. John hatte sie oft damit aufgezogen, dass sie mit ihrem beruflichen Ehrgeiz jeden Mann vergraulen würde.
    Zugegeben, sie war wirklich sehr ambitioniert. In ihrer Kindheit als Vollwaise war das Geld häufig knapp gewesen. Deshalb hatte Laura sehr früh gelernt, finanziell auf eigenen Beinen zu stehen und für ihr Einkommen zu sorgen.
    Sie beschloss, das Schweigen zu brechen, um endlich mit der gemeinsamen Planung zu beginnen. „Hätten Sie ein paar Minuten für mich?“, sagte sie zu Vasilii. „Da gibt es einige Dinge, die ich gern mit Ihnen klären möchte.“
    Ruhig stellte er seine Kaffeetasse ab und wies auf den freien Sitz neben sich.
    Ihr war zwar etwas unwohl zumute, ihm derart nahe zu kommen, aber das ließ sich nun einmal nicht ändern. Sie nahm es ihm immer noch übel, wie schlecht er von ihr dachte. Und sie fand es äußerst unpassend, dass sie Jahre zuvor buchstäblich verrückt nach ihm gewesen war – wenn auch auf eine ausgesprochen unschuldige Art und Weise.
    Nun ja, als junges Mädchen hatte sie sich einfach kein realistisches Bild von seinem Charakter machen können. Heute erkannte sie in ihm den starrsinnigen Egoisten, der er war. Trotzdem gelang es ihr nicht, die Faszination, die er auf sie ausübte, gänzlich abzuschütteln.
    Kerzengerade ließ sie sich auf dem breiten Ledersessel nieder. „Das Hotel, in dem wir wohnen werden …“
    „Es gehört einem befreundeten Russen“, unterbrach er sie. „Was seine Luxusausstattung betrifft, mischt es in der vordersten Liga mit. Wei Wong Zhang hat es explizit vorgeschlagen. Ich habe zwei Etagen gemietet. Die untere für seine Entourage und die obere für ihn selbst, seine Familie und für uns. Dort gibt es zwei Suiten …“
    „Die Royal Suite und die Empire Suite“, vervollständigte Laura hilfsbereit. „Ich habe mir den Grundriss der Etagen bereits angesehen. Die beiden Suiten sind in ihrer Flächenaufteilung identisch. Ich weiß nicht, ob Sie sich schon Gedanken darüber gemacht haben, in welcher Sie Wei Wong Zhang einquartieren wollen. Falls nicht, würde ich als diplomatischen Schachzug die Empire Suite vorschlagen.“
    „Warum meinen Sie das?“, wollte er wissen.
    „Wegen des Namens. Wei Wong Zhang hat die Geschichte chinesischer Herrscher und ihrer Dynastien studiert. Es wäre ein subtiler Weg, sein Wissen auf diesem Gebiet zu honorieren.“
    Vasilii nickte zufrieden. „Na, schön. Am besten geben Sie gleich mal im Hotel Bescheid. Wir sollten aber ohnehin

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