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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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geschah es. Und Vasilii begriff nicht, warum es geschah. Warum ausgerechnet Laura?
    Körperliche Liebe und Leidenschaft waren ihm nicht fremd, schließlich war er ein Mann. Auch wenn seine jugendliche Lust sich mittlerweile auf ein beherrschbares Maß abgekühlt hatte, hatte er gelegentlich diskrete Affären gehabt. Beruflich war er zuletzt derart eingespannt gewesen, dass das Ende der letzten Beziehung auch schon wieder einige Monate zurücklag. Er vermisste diese Frau nicht, aber vielleicht waren die vergangenen Monate der Abstinenz mitverantwortlich für seine heftige Reaktion auf Laura.
    Das konnte er nur hoffen. Vasilii war nicht bereit, sich einer alternativen Erklärung für sein Verhalten zu stellen. Sein Körper hatte offenbar entschieden, dass er eine Frau brauchte. Aber nicht ausgerechnet diese Frau! Die Frau, über die er eine schlechte Meinung hatte und von der nicht unwesentlich der Ausgang der bevorstehenden Verhandlungen abhing.
    Laura lag schräg über Vasiliis Brust und atmete seinen frischen männlichen Duft ein. Es fühlte sich warm an, dort, wo sich ihre Körper berührten. Sie wollte noch näher heranrücken, sich noch enger an ihn kuscheln.
    Ihr Gesicht war gegen seine Schulter gepresst, und sie spürte seine kräftigen Muskeln nur Millimeter vor ihren Lippen. Sie musste sich auf die Unterlippe beißen, um ihn nicht instinktiv zu küssen. Mit verkrampften Fingern hielt sie seinen Unterarm immer noch fest umklammert. Die Hand auf seinem Oberschenkel war zwischen ihnen eingeklemmt, und Laura hatte keine Chance, sich zu befreien.
    Ein Teil von ihr wollte sich auch gar nicht befreien, sondern die Hand etwas weiter in Richtung Körpermitte schieben, mehr von der aufregenden Hitze suchen, von der prickelnden Erregung …
    Eine animalische weibliche Kettenreaktion durchfuhr ihren Körper, und sie sah plötzlich glasklar vor sich, dass sie beide als Mann und Frau zusammen sein mussten. Sie begehrte Vasilii, und sie musste ihn einfach haben. Einmal, mehrmals, so oft es eben ging.
    Der Gedanke ließ sie nicht mehr los, obwohl er völlig unrealistisch und im höchsten Maße unanständig war. Sie musste sich unbedingt zusammenreißen.
    Vasilii hatte die Regeln ihres Umgangs miteinander unmissverständlich klargemacht. Und Laura akzeptierte sie. Ganz und gar. Dieses unglückliche Missgeschick mit den Turbulenzen hatte zwar ihr Innenleben durcheinandergebracht, aber das konnte sie schnell wieder in den Griff bekommen. Sie musste einfach!
    Der Jet flog inzwischen wieder ruhig und gleichmäßig, und der Himmel um sie herum war strahlend blau. Die Ruhe nach dem Sturm …
    Wie viel Zeit war vergangen? Mehrere Minuten? Oder nur ein Herzschlag? Eine kurze Unterbrechung der Wirklichkeit, unbedeutend, und trotzdem veränderte sie alles. Weil sie Vasilii zwang, eine Wahrheit über sich selbst zu akzeptieren.
    Regungslos wartete er ab, während Laura sich von ihm losmachte und wieder aufrichtete. Es war ein furchtbares Gefühl, plötzlich nicht mehr ihre Wärme zu spüren, ihren süßen, betörenden Duft nicht mehr einatmen zu können, ihre Haare nicht länger …
    Waren das wirklich seine eigenen Gedanken? Stellte er sich tatsächlich vor, nackt neben ihr zu liegen und ihr zu zeigen, wie unvergleichlich gut sie zusammenpassten? Das konnte nicht sein!
    Laura erschrak regelrecht, als Vasilii seinerseits von ihr abrückte. Und als sie wieder auf ihrem eigenen Sitz saß, wagte sie nicht, ihm in die Augen zu sehen. Sonst hätte er in ihnen womöglich lesen können, was in ihr vorging.
    Dabei wusste Laura es selbst nicht so richtig. Sie gehörte nicht zu den Menschen, die den Reiz des Verbotenen liebten. Außerdem nahm sie Vasiliis Warnung, sich keine Hoffnungen in Bezug auf ihn zu machen, sehr ernst. Der Tod ihrer Eltern hatte Laura eine grundsätzliche Unsicherheit eingepflanzt, die sie einfach nicht wieder loswurde. Sie ließ sich nur auf Herausforderungen ein, die sie auch meistern konnte, und blieb auf der sicheren Seite des Lebens. Man hatte sie dazu erzogen, stets Erwartungen zu erfüllen und sich verantwortungsbewusst zu verhalten. Sich selbst und anderen gegenüber. Gerade deshalb war es auch so hart gewesen, die Vorwürfe wegen der angeblichen Liaison mit John zu ertragen.
    Und jetzt durfte sie nicht zulassen, dass ihre Teenagerschwärmerei sich neu entzündete und die Gegenwart belastete. Das konnte sie weder ihrer Tante noch sich selbst zumuten.
    Die Stille zwischen ihr und Vasilii wog tonnenschwer, als sie

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