Julia Extra Band 358
Danny. Du kannst loslassen …“
Jo sprach so leise, dass er sich nicht sicher war, ob ihre Worte seiner Fantasie entsprungen waren. Aber selbst wenn dies nicht der Fall war, konnte er nicht loslassen, sofern er nicht unter der Last seiner Gefühle zusammenbrechen wollte. Nacht für Nacht die Dämonen zu bekämpfen, die ihn durch die Hölle gehen ließen, hatte ihn zu sehr mitgenommen. Wenn Jo geahnt hätte, wie oft er die Menschen enttäuscht hatte, die ihm helfen wollten …
„Jo …“, brachte er hervor.
„Sch …“ Sie presste die Lippen auf seine, um ihn immer wieder zu küssen.
Zuerst nahm er nur ihren Geschmack war, ihre Körperwärme und ein Glücksgefühl, das er niemals mit Kapitulation in Verbindung gebracht hätte. Als sie sich dann aufreizend hin- und herzubewegen begann, loderte verzehrendes Verlangen in ihm auf.
Widerstrebend löste er sich von ihr. „Sag mir, dass ich gehen soll“, stieß er hervor.
„Nein.“ Wieder lächelte sie sinnlich. „Schlaf mit mir, Danny. Geh mit mir ins Bett. “
Es war der schönste Befehl, den er je bekommen hatte.
10. KAPITEL
Kombinationen können ziemlich danebengehen, wenn man nicht das richtige Gespür dafür hat. Aber wenn man sein Schneckenhaus verlässt, entdeckt man mitunter ganz neue Dinge.
Ein wenig verschlafen beobachtete Jo, wie Daniel langsam wach wurde. Seine dichten langen Wimpern bildeten einen faszinierenden Kontrast zu seinen maskulinen Zügen.
Sie lächelte, als sie in seine strahlend blauen Augen blickte. „Guten Morgen, Schlafmütze.“
„Morgen“, erwiderte er rau, bevor er sich zu ihr umdrehte. „Wie spät ist es?“
„Heute ist Samstag.“ Sie rückte ein Stück näher an ihn heran und stützte das Gesicht in die Hand. „Weißt du, was ich noch nie gemacht habe?“
„Die Nacht damit verbracht, jemanden aufzuwecken, damit du schlafen kannst?“
Da Daniel und sie gerade einen großen Schritt nach vorn gemacht hatten, hatte sie Angst davor, wieder einen zurück zu machen. Deshalb ging sie nicht darauf ein. „Ich habe den Tag noch nie mit einem verführerischen nackten Typen im Bett verbracht“, gestand sie und seufzte dramatisch. „Hast du eine Ahnung, wo ich einen finden könnte?“
„Ich beginne meinen Tag nicht gern, indem ich andere schlage.“
„Dann muss ich mich wohl mit dir begnügen.“
Er lächelte träge. „Und wieso hast du es noch nie getan?“
„Weil ich ein Workaholic bin. Mein Job besteht ja nicht nur darin, dreimal die Woche im Coffeeshop zu sitzen.“
„Das kann ich mir vorstellen.“ Genüsslich streckte er sich. „Mir fällt es nur schwer, zu glauben, dass es noch kein anderer Typ versucht hat.“
Jo musste ein Lächeln unterdrücken. „Warst du nicht vor Kurzem noch davon überzeugt, dass die Männer mich mitten in der Nacht aus ihrer Wohnung werfen?“
„Das war, bevor ich dich besser kennengelernt habe.“
„Und, kennst du mich jetzt besser?“
„Das hoffe ich.“ Daniel atmete tief durch. „Aber ich zeige es dir lieber.“
Hitzewellen durchfluteten sie, sobald er die Lippen verlangend auf ihre presste. Sie harmonierten perfekt miteinander. Seine Erregung verstärkte ihre um ein Vielfaches, und sie sehnte sich nach mehr. Jahrelang hatten sie nicht einmal ein vernünftiges Gespräch miteinander führen können, und nun hatten sie anscheinend in nur einer Nacht gelernt, sich ohne Worte zu verständigen.
Jetzt löste Daniel sich von ihr, um mit den Lippen eine heiße Spur über ihren Hals zu ziehen, während er die Finger aufreizend von ihrer Hüfte zur Taille gleiten ließ. Jo stöhnte leise und erschauerte heftig. Doch als sie seine Hand unterhalb ihrer Brust spürte, zuckte sie zusammen.
„Lass das“, warnte sie ihn wenig überzeugend.
Er tat es wieder.
Unter ihren abwechselnden Protestlauten und Lachern rangen sie miteinander. Daniels tiefes Lachen erfüllte Jo plötzlich mit einem überwältigenden Glücksgefühl. Als sie aus dem Bett fielen und Jo auf Daniel landete, lehnte sie sich zurück und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht. Noch immer wusste sie nicht, warum ihre Beziehung sich verändert hatte, aber es spielte auch keine Rolle mehr.
Wichtig war nur, dass er genauso glücklich wirkte, wie sie sich fühlte.
Versonnen streichelte sie seine raue Wange und blickte ihm dabei in die faszinierenden blauen Augen. Seinen Blick, als sie eins geworden waren, würde sie niemals vergessen. Zum ersten Mal hatte sie einem Menschen nicht nur einen Platz in ihrem
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