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Julia Extra Band 358

Julia Extra Band 358

Titel: Julia Extra Band 358 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Holis Lucy Monroe Trish Wylie Penny Jordan
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er auch in Galerien für moderne Kunst gesehen. „Schon seltsam, dass die Statuen so minimalistisch ausgearbeitet sind, während man auf dem Tongeschirr komplexe Muster und Figuren findet.“
    „Vermutlich wird es jemand in der fernen Zukunft seltsam finden, dass wir unsere Häuser alle im mehr oder weniger gleichen Stil bauen, während wir jedoch sehr eigen sind, wie wir das Innere gestalten.“
    Er legte die Hand an ihre Taille und fragte sich erst gar nicht, woher der Wunsch gekommen war. „Meinst du?“
    „Oder sie werden die These aufstellen, dass wir nur Plastikgeschirr benutzt haben. Denn nur Plastik wird sich so lange halten.“ Ihre blauen Augen blitzten schalkhaft.
    „Stimmt. Im Heim hatten wir Geschirr aus Ton. Lange gehalten hat es nie.“
    „Meine Mom kaufte immer diese unzerbrechlichen Dosen. Nur haben wir sie ständig verloren – sie eigneten sich nämlich hervorragend als Schippchen im Sandkasten.“
    „Ich kann mir dich gut als kleines Mädchen vorstellen.“
    „Ich war ein Satansbraten.“
    „Aber schüchtern gegenüber Fremden.“
    „Genau. Meine Lehrer nahmen die Warnungen meiner Mutter nie ernst, bis ich einen Boykott der Schulcafeteria organisierte – der Ketchup, den sie dort hatten, war einfach zu widerlich – oder Schülerpetitionen für alles Mögliche einreichte. Meist passierte das aber erst, wenn ich mich eingewöhnt hatte.“ Piper klang sehr stolz auf sich.
    „Ich verstehe. Erst hast du sie alle eingelullt, bevor du dann zum Sprung angesetzt hast.“ Er lachte. „Kann ich mir gut vorstellen.“
    „Nun, die Schulleitung hatte wenig Verständnis dafür.“ Sie blinzelte ihm grinsend zu.
    „Mir graust schon jetzt vor den Kindern, die du einmal haben wirst.“ Ihre Töchter würden eigensinnig sein, ihre Söhne automatisch die Beschützerrolle übernehmen. Und intelligent würden ihre Kinder sein.
    Sie warf ihm einen seltsamen Blick zu und zuckte scheinbar gleichgültig mit den Schultern. Scheinbar. Trotzdem fragte er nicht nach, denn sie ging bereits zum nächsten Ausstellungsstück weiter.
    Sie verbrachten einen wunderbaren Tag, angefüllt mit unbeschwertem Lachen und kleinen Zuneigungsbeweisen. Mehr als einmal hätte Zephyr nichts lieber getan, als Piper an sich zu ziehen und zu küssen, doch er hielt sich zurück. Ein verstohlener Kuss im Schatten der Akropolis war akzeptabel, aber Griechenland war nicht Amerika, hier war man sehr viel konservativer, wenn es um Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit ging.
    Früher hatte ihn das nie gestört, doch jetzt … Er wollte seine yineka küssen, aber er würde sie nicht in Verlegenheit bringen.
    Er nahm sich fest vor, das wettzumachen und ihr sehr viel mehr zu bieten, sobald sie zurück im Hotel waren.
    Piper versuchte ihre Gedanken zu ordnen, als sie am nächsten Morgen unter der Dusche stand.
    Gestern hatten Zephyr und sie beide zugegeben, dass sie einander treu geblieben waren, und sie hatten gemeinsam beschlossen, keine Kondome mehr zu benutzen. Piper hatte akzeptiert, dass diese gemeinsamen Tage wohl ihr letztes Rendezvous mit Zephyr sein würden. Sie wollte die Illusion von Intimität so lange wie möglich erhalten.
    Erst später hatte sie sich die Frage gestellt, ob ein Mann, der behauptete, sie nicht zu lieben, überhaupt so handeln würde. Angeblich hatte er keine andere Frau mehr gehabt, seit sie das zweite Mal miteinander geschlafen hatten. Sie konnte es kaum glauben. Die Erklärung, weshalb sie es nicht glauben konnte, behagte ihr nicht. Sie durfte nicht zulassen, dass Art noch immer solche Macht über sie hatte.
    Und wenn sie Zephyr glaubte, was bedeutete das dann? Sollte er sie etwa doch lieben? So viele Zeichen deuteten darauf hin, auch wenn er das Gegenteil behauptete. Der gemeinsame Museumstag war himmlisch gewesen, und bei der Rückkehr in die Hotelsuite hatten sie beide sich der Leidenschaft hingegeben und die Welt um sich herum vergessen. Sie hatten die Dinnerreservierung völlig verpasst und sich erst sehr viel später Snacks aufs Zimmer bringen lassen.
    Wie sollten sie die sexuelle Beziehung beenden, ohne dass die Freundschaft litt? Konnte Piper überhaupt die Kraft aufbringen, Zephyrs Freundin zu bleiben, ohne mit ihm ins Bett zu fallen? Wie sollte sie über das Ende der intimen Beziehung hinwegkommen, wenn sie ihn noch immer häufig sah?
    Und wenn sie ihn nicht mehr sah … was würde dann von ihrem Herzen übrig bleiben? Heute Morgen direkt nach dem Aufwachen hatten sie sich noch einmal geliebt, so

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