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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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sie nicht einmal an sich selbst denken? Außerdem benutzte sie Ethan nicht, sondern half ihm. Sie halfen sich gegenseitig. So jedenfalls erklärte es die Vernunft.
    „Wenn wir dieses Haus erst einmal verlassen haben, gibt es für Sie kein Zurück mehr.“
    Sie nickte. „Ich mache keinen Rückzieher, das kann ich gar nicht.“
    „Sie sollten immer daran denken, dass für Sie mehr auf dem Spiel steht als für mich.“
    „Wie könnte ich das vergessen.“ Sie versuchte, das Gefühl von Hoffnungslosigkeit, das sie inzwischen nur allzu gut kannte, zu verdrängen. „Haben Sie einen Stift?“ Sie streckte die Hand aus und wünschte, er würde nicht merken, dass ihre Finger leicht zitterten.
    „Sie müssen jetzt noch nicht unterschreiben. Wir haben ja noch nicht einmal das Aufgebot bestellt. Es wird noch eine Weile dauern bis zur Hochzeit. Zuerst müssen wir uns als Paar zeigen. Damit mein Großvater zufrieden ist.“
    „Aber ich bin bereit zu unterschreiben.“ Sie war gewillt, sich der ungewissen Zukunft zu stellen.
    „Gut.“ Er nahm ihr die Papiere ab und steckte sie wieder in seine Innentasche. „Sind Sie auch bereit, jetzt mitzukommen?“
    „Sofort?“
    „Warum noch warten?“
    Ihr Blick schweifte zum Flügel, die letzte Verbindung zu ihrem früheren Leben. „Ja, warum nicht. Aber es könnte eine Weile dauern, bis ich gepackt habe.“
    „Ich kann warten.“
    Es war eine Art von Reichtum, die gleichzeitig verschwommene Träume und vergangene Pflichten heraufbeschwor. Ein Reichtum, den sie beinahe vergessen hatte, obwohl sie sich danach sehnte. Gestern in Ethans Büro war sie mit brutaler Macht daran erinnert worden, wie sehr sie die Wärme und den Glanz vermisste, der sie lange wie eine schützende Decke umgeben hatte.
    Als sie nun in der großzügigen, exklusiven Suite stand, hätte sie sich vor Freude am liebsten im Kreis gedreht. Wie ein kleines Mädchen, das sie nie gewesen war.
    „Entspricht das deinen Vorstellungen?“, fragte er, während seine breite, dunkle Hand auf der Marmorplatte der Bar lag. Sie waren übereingekommen, sich zu duzen. Wenn sie schon das frisch verliebte Paar gaben.
    Mit gezwungenem Lächeln drehte sie sich zu ihm um und schluckte schwer. „Ganz und gar.“
    „Morgen kann ich einen Flügel bringen lassen. Ist das okay für dich?“
    „Selbstverständlich.“ Zusätzlich zu dem atemberaubenden Blick auf den Central Park und all dem Luxus auch noch ein Flügel. Dazu genügend Geld. Glück konnte man damit vielleicht nicht kaufen, aber Rechnungen zahlen und sich Essen und Kleidung leisten. Und dieser Gedanke machte sie ziemlich glücklich.
    Trotzdem hatte sie das Gefühl, sich zu verkaufen.
    Hast du dich nicht schon immer verkauft?
    Darum war es doch bei ihren Auftritten gegangen. Sie war nichts als ein Produkt gewesen. Und das hier war einfach nur ein weiterer Auftritt.
    Aber sie würde nicht mit ihm schlafen!
    Allein bei dem Gedanken wurde ihr heiß. Mit Männern hatte sie keinerlei Erfahrung. Obwohl sie sich, dank ihrer großen Neugier und zahlreicher Bücher, in der Theorie sehr gut mit Sex auskannte. Doch sie hatte noch nie die Gelegenheit gehabt, ihr Wissen in die Praxis umzusetzen. Wann denn auch? Außerdem hätte ihre Mutter …
    Sie schob den Gedanken beiseite. Es war nicht länger von Bedeutung. Früher einmal, oh ja. Sie hatte ihrer Mutter gefallen wollen, ebenso ihren Lehrern, den Fans, sie hatte alles dafür gegeben, deren Liebe zu gewinnen.
    Doch was ihre Mutter jetzt von ihr denken würde, war ihr egal. Und gemessen an deren Privatleben wäre es heuchlerisch von ihr, sich überhaupt ein Urteil zu erlauben. Also könnte sie mit Ethan schlafen, wenn sie es wollte. Niemand war da, der ihr sagte, was sie anziehen oder denken sollte. Sie konnte tun und lassen, was sie wollte.
    Ein leichtes Zittern durchlief ihren Körper, sinnlich und beschämend. Sinnlich wegen Ethan, der sie auf diese Gedanken brachte. Beschämend deshalb, weil sie ihren Körper nicht verkaufen wollte, nur um über ihre Mutter zu triumphieren.
    In diesem Moment klopfte es an der Tür. Ethan ging hin und öffnete.
    „Mr Grey?“ Ein Hotelangestellter in streng geschnittener Uniform stand draußen. „Ich hörte, dass Sie hier sind und wollte nachsehen, ob alles in Ordnung …“
    „Alles bestens, Thomas“, erwiderte Ethan und ging zu Noelle, um mit einer besitzergreifenden Haltung klarzumachen, dass sie ein Paar waren.
    Natürlich war das nur Show. Aber er spielte seine Rolle genauso gut wie sie

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