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Julia Extra Band 359

Julia Extra Band 359

Titel: Julia Extra Band 359 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Ellis Maisey Yates Melissa James Jackie Braun
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jedoch inne, drehte sich um, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab Tony einen Kuss auf die Wange. Doch noch ehe sie zurückweichen konnte, küsste er sie auf den Mund. Gerade lange genug, um ihr zu zeigen, dass seine Absichten nicht rein platonisch waren.
    „Buona notte.“
    „Gute Reise.“ Mit einem höflichen Lächeln setzte sie hinzu: „Ich hoffe, Sie bei Expressive Gems zu sehen, wenn Sie wieder zurück sind.“
    „Darauf können Sie sich verlassen.“
    Mein Männer-Radar ist absolut miserabel, dachte Rachel, als sie an diesem Abend unter die Bettdecke schlüpfte. Eine andere Erklärung für ihre Reaktion auf den Kuss von Tony gab es nicht. Er war bloß nett gewesen, da er wusste, dass sie gerade eine schwierige persönliche Phase hinter sich hatte. Ganz sicher empfand er keinerlei erotisches Interesse für sie.
    Ich könnte Ihnen vieles ermöglichen.
    Das Prickeln, das sie gespürt hatte, als sie seine Worte in diesem verführerischen Akzent hörte, war absolut unprofessionell gewesen. Rachel wusste gar nicht mehr, wann sie zuletzt ein solches Gefühl in ihrem Bauch gespürt hatte. Im vergangenen Jahr hatte sie wie eine Nonne gelebt, und in dem Jahr davor war ihr Sexleben auch nicht gerade aufregend verlaufen. Verständlicherweise, weil Matthew in dieser Zeit ja schon längst mit einer anderen geschlafen hatte. Rachel hätte ihre Reaktion auf Tony ihren unbefriedigten Bedürfnissen zuschreiben können. In Wahrheit jedoch hatte sie ihn schon immer attraktiv und sexy gefunden.
    Ging es ihm nur um ihre künstlerische Arbeit?
    So oder so, ihre Karriere war jetzt das Wichtigste für sie. Darauf wollte sie sich konzentrieren. Und wenn Tony ihr seine Hilfe dabei anbot, warum sollte sie diese nicht annehmen?

5. KAPITEL
    Am nächsten Tag war Rachel schon früh auf und fing sofort an zu packen. Als Erstes kam das Geschirr aus dem Esszimmerschrank dran.
    Das Haar zu einem praktischen Pferdeschwanz zusammengebunden, wickelte sie eine mundgeblasene Vase vorsichtig in Luftpolsterfolie ein, ehe sie sie in einen offenen Karton legte. Die wollte sie behalten. Das Geschirr für acht Personen mit dem Vergissmeinnicht-Rand konnte dagegen weg. Genau wie die Möbel würde sie es verkaufen. Es wäre dumm, sich mit etwas zufriedenzugeben, das ihr nicht gefiel.
    Tony hatte recht. Sie hatte ihre Seele verkauft, und jetzt holte sie sich diese wieder zurück.
    Gegen Mittag blickte Rachel sich stolz um. Alles, was sie aus dem Esszimmer mitnehmen wollte, passte in zwei handliche Kartons. Der Rest war ordentlich in sorgfältig beschriftete Umzugskisten verpackt. Vorhin hatte sie noch ihre Schwester angerufen. Heidi war ein Genie, wenn es um das Verkaufen von Dingen im Internet ging, und wollte nachher mit ihrer Digitalkamera vorbeikommen.
    Rachel hatte sie auch gebeten, etwas zu essen mitzubringen.
    Nach einem Blick auf die Uhr fragte sie sich, wieso Heidi so lange auf sich warten ließ. Rachel hatte einen Bärenhunger. Als sie gerade in der Speisekammer nach irgendetwas Brauchbarem suchte, klingelte es. Während sie eine Handvoll Frühstücksflocken direkt aus der Schachtel aß, ging sie zur Tür.
    „Hoffentlich hast du an die Diät-Cola gedacht“, sagte sie beim Öffnen.
    Vor ihr stand Tony auf der laubbedeckten Veranda. „Sorry, ich wusste nicht, dass ich Getränke mitbringen sollte“, meinte er belustigt.
    „Ich dachte, es wäre meine Schwester. Sie soll das Mittagessen mitbringen.“
    „Ich verspreche Ihnen, Sie nicht lange aufzuhalten.“ Ein Windstoß wirbelte die Blätter um seine Füße herum auf. „Ist es in Ordnung, wenn ich kurz reinkomme?“
    „Oh, natürlich. Bitte sehr.“
    Rachel trat beiseite. Ihr war nur allzu sehr bewusst, wie zerzaust sie aussah. Heute Morgen hatte sie das Erste angezogen, was ihr in die Hände fiel: eine Caprihose und ein weites Sweatshirt. Tony hingegen trug einen cremefarbenen Rollkragenpullover unter seinem Sakko im Fischgrätmuster. Dazu Designer-Jeans, die sicher ein Vermögen gekostet hatten.
    Rachel stellte die Schachtel mit den Frühstücksflocken auf das Beistelltischchen, neben einen Stapel Zeitschriften. Hastig wischte sie sich die Krümel von den Händen.
    Tony musterte aufmerksam das Chaos hinter ihr.
    „Bitte entschuldigen Sie das Durcheinander.“
    „Sie sind also am Packen.“
    „Ja, aber es ist noch viel zu tun.“
    „Haben Sie inzwischen eine Unterkunft gefunden?“
    „Seit gestern Abend?“ Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin überrascht, Sie zu sehen. Woher

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