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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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walzte sich ihren Weg durchs Leben – ohne Rücksicht auf Verluste.
    „Es wird keinen solchen Fauxpas geben“, versicherte sie steif.
    „Darauf solltest du besser sehr genau achten“, warnte er.
    Sie trank ihr Glas aus und stellte es ab. „Wäre das dann alles?“
    Dieser unterwürfige Ton war neu, den hatte Andreas bei ihr noch nicht gehört. Wie brachte sie es fertig, dass er sich jetzt fühlte, als hätte er die Grenzen des Anstands überschritten? „Wenn es dir ein Trost ist … ich werde ebenfalls auf mein Benehmen achten und nichts tun, was unser Arrangement kompromittieren könnte.“ Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar. „Es sind nur sechs Monate. Enthaltsamkeit soll angeblich gut für die Seele sein.“
    Ein kleines Lächeln zog auf ihre Lippen, das vertraute Funkeln kehrte in ihre Augen zurück. „Glaubst du, du hältst das durch?“
    Darauf wetten würde er nicht. Nicht, wenn sie so verdammt sexy und verführerisch aussah, ohne es überhaupt darauf anzulegen. „Wir werden sehen. Ich lasse es einfach auf mich zukommen“, sagte er und ließ den Blick ganz bewusst von Kopf bis Fuß über sie wandern.
    Sie wich diesem Blick nicht aus, dennoch bewegte sie unmerklich die Schultern, so als wäre das T-Shirt plötzlich zu eng auf ihrer Haut. „Dann viel Glück.“
    Er füllte sein Glas nach. „Außerdem würde ich es zu schätzen wissen, wenn du dir etwas Passendes für die Hochzeit besorgen könntest. Jogginghosen sind für einen solchen Anlass kaum angebracht, ganz gleich, wie gut du darin aussiehst.“
    Sienna hob eine Augenbraue. „Wunder über Wunder – ein Kompliment vom großen Signor Ferrante.“
    Irritiert rieb er sich den Nacken. „Ich habe dir schon öfter Komplimente gemacht.“
    „Tatsächlich? Wann? Kann mich nicht erinnern.“
    „Na, zum Beispiel damals, als du zu dieser Schulfeier gingst. Du musst ungefähr sechzehn gewesen sein. Du trugst ein rosa Kleid mit weißen Rüschen. Da habe ich dir gesagt, dass du hübsch aussiehst.“
    Vorwurfsvoll verzog sie die Miene. „Du hast gesagt, ich sähe aus wie ein Cupcake.“
    Andreas musste sich das Grinsen verkneifen. „Wirklich? Dann muss ich damit wohl gemeint haben, dass du zum Anbeißen aussiehst.“
    Die Luft schien plötzlich mit Spannung geladen.
    „Du solltest mehr auf deine Ernährung achten“, brach Sienna die lastende Stille. „Zu viel Zucker ist ungesund.“
    „Mag sein, aber manchmal muss man sich auch etwas gönnen“, hielt er dagegen.
    „Nur, wenn man genügend Selbstdisziplin hat.“ Die hochmütige Würde, mit der sie sich hielt, fand er unglaublich erregend. „Manche Leute begnügen sich nicht mit einem Stückchen Schokolade, sondern müssen direkt die ganze Tafel verschlingen.“
    Er musterte sie von oben bis unten. „Damit scheinst du keine Probleme zu haben. Deine Taille könnte ich mit den Händen umspannen.“
    „Mein Stoffwechsel funktioniert eben gut, mehr nicht.“
    „Was wirst du deiner Schwester über dieses Arrangement sagen?“, fragte er nach einem Moment.
    Sie schürzte die Lippen. „Ich möchte sie nicht anlügen, aber ich will auch nicht, dass sie sich Sorgen macht. Es ist wohl am besten, wenn ich mich vorerst an das Drehbuch halte.“
    „Dann sollten wir besser ein paar Details abstimmen. Zum Beispiel, wie es kam, dass wir uns verliebt haben.“
    Sienna bedachte ihn mit einem ironischen Blick. „Meinst du wirklich, man würde dir abnehmen, du hättest dich in mich verliebt? Ich bin die Tochter der Haushälterin, du hast gleich Hunderte von goldenen Löffeln in die Wiege gelegt bekommen. Wir haben nichts gemein, Männer wie du heiraten keine Gören aus dem gemeinen Pöbel.“
    Er runzelte die Stirn. „Das ist eine ziemlich harsche Bezeichnung, eine, die ich nie benutzt habe.“
    „Brauchst du auch nicht. Es steht deutlich in deinen Augen zu lesen.“
    Sein Gewissen meldete sich. In der Vergangenheit hatte er viele andere Bezeichnungen für sie gehabt, und keine davon war besonders schmeichelhaft gewesen. „Hör zu, Sienna, mir ist klar, dass da ungute Gefühle aus der Vergangenheit übrig geblieben sind. Ich bin bereit, darüber hinwegzusehen, damit wir dieses halbe Jahr hinter uns bringen können.“
    Wenn sie so an ihrer Lippe kaute, wirkte sie wie ein hilfloses Kind – ein Eindruck, der in krassem Gegensatz zu dem stand, was er von ihr wusste. „Heißt das, du vergibst mir?“
    „So weit würde ich nicht gehen. Was du getan hast, ist unverzeihlich.“
    Noch immer biss sie auf

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