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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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taumelte nach hinten, bevor er zu Boden krachte.
    Gäste sprangen auf. Ein Kellner wollte wissen, was vorging.
    Royce kümmerte sich nicht darum.
    Er packte Shara am Arm. „Alles okay?“
    Sie nickte und schüttelte ihren Arm aus. „Ich denke ja. Mein Handgelenk schmerzt.“
    Royce nahm sich Brady vor, der sich gerade aufrappelte. „Runter!“, kommandierte er, als hätte er einen dressierten Hund vor sich. „Oder, Gott soll mein Zeuge sein, ich schlage Sie so zusammen, dass Sie nie mehr aufstehen werden.“
    Brady ließ sich wieder zu Boden sinken.
    „Rufen Sie die Polizei“, wies Royce den Kellner an. Dann ließ er den Blick über die Gästeschar schweifen. „Keiner von Ihnen verlässt das Lokal. Sie werden als Augenzeugen benötigt.“
    Die Polizei kam. Stellte Fragen. Schrieb Protokolle.
    Royce hatte den Drang, Shara zu umarmen. Doch er hatte sich geschworen, die vorgezeichnete Linie nie mehr zu überschreiten. Stattdessen stellte er sich einfach neben sie.
    Schließlich war es vorbei. Brady wurde in Handschellen abgeführt.
    Royce führte Shara zu seinem Geländewagen. Er öffnete die Tür und ließ sie auf dem Beifahrersitz Platz nehmen. Dann umrundete er die Kühlerhaube und setzte sich neben sie.
    Das Geschehen holte ihn noch einmal ein. Er sah Bradys geballte Faust auf Shara zufliegen. Wenn er getroffen hätte, hätte sie jetzt eine gebrochene Nase oder Schlimmeres.
    Schlimm – wie seine eigene Reaktion.
    Er war wieder einmal starr vor Schreck gewesen.
    Was bewies, dass es richtig gewesen war, wieder eine rein geschäftsmäßige Beziehung zu Shara aufzunehmen.
    Warum aber spürte er diesen entsetzlichen Schmerz in seiner Brust, der ihn aufzufressen drohte?

10. KAPITEL
    Shara sah zum hundertsten Mal zu Royce hinüber, seit sie eingestiegen waren.
    Er hatte seit der Abfahrt kein Wort mit ihr gesprochen. Sein Profil wirkte so hart wie aus Stein gemeißelt. Die Hände umklammerten das Lenkrad, als wollten sie es zerquetschen. Die Luft zwischen ihnen war zum Schneiden dick.
    Auf halbem Weg nach Hause brach Shara endlich das Schweigen. „Möchtest du mir nicht etwas sagen?“
    Seine Hände spannten und lockerten sich abwechselnd um den Lenker. „Nicht während ich fahre“, antwortete er scharf.
    „Ich weiß, du bist wütend auf mich, aber …“
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. „Ich bin nicht wütend, darüber bin ich längst hinaus. Doch ich würde unsere Konversation gerne verschieben, bis wir zu Hause sind.“
    Shara schwieg. Tiefe Falten hatten sich über ihrer Nasenwurzel gebildet.
    Royce sprach die Wahrheit. Er war nicht zornig. Er war …
    Kalt. Gefühllos. Distanziert.
    Er saß zwar neben ihr, doch es fühlte sich an, als wäre er kilometerweit entfernt.
    Shara begann zu frieren und schlang die Arme um ihren Körper. Als sie im Haus waren, wandte sich Royce ihr mit vor der Brust verschränkten Armen und grimmigem Blick zu. „Ich hatte gedacht, dieser Unsinn wäre zu Ende, doch ich habe mich geirrt. Was, zum Teufel, ist in dich gefahren, dass du dich hinter meinem Rücken mit Brady triffst?“
    So hatte Royce lange nicht mehr mit ihr geredet.
    „Wie hast du nur gemerkt, dass ich das Haus verlassen habe?“, fragte sie.
    „Ich hatte von Beginn an meinen Laptop an das Haus-Sicherheitssystem angeschlossen, und er ist stets auf Empfang gestellt. Das aber nur nebenbei. Warum, in aller Welt, hast du Brady getroffen? Und weshalb hast du mir nichts davon gesagt, dass er dich angerufen hat?“
    Shara schwieg.
    Royce hatte den Tonfall eines Bodyguards angenommen.
    Nicht den eines Liebhabers.
    „Shara?“
    Sie zog die Luft ein und versuchte, den Schmerz in ihrem Herzen zu ignorieren.
    Entschlossen reckte sie das Kinn vor. „ Ich habe ihn um das Treffen gebeten.“
    Man konnte hören, wie die Luft aus seinen Lungen entwich.
    „Bist du verrückt?“, brüllte er.
    „Schrei mich nicht an!“, rief Shara.
    Sie war stolz auf sich. Wenn sie vor nicht allzu langer Zeit von einem Mann so angebrüllt worden wäre, wäre sie vor Furcht in den Erdboden versunken.
    Nun aber fand sie den Mut, zu kontern – genau wie bei Steve vorhin.
    Royce hatte sich gesammelt. Ruhig und beherrscht fragte er: „Ich wiederhole. Bist du verrückt?“
    „Nein, das bin ich nicht. Ich wollte die Angelegenheit nur ein für alle Mal beenden.“
    Während sie sprach, wurde ihr bewusst, dass sie damit nicht nur die Sache mit Steve meinte. Sondern auch ihre Affäre mit Royce.
    Es gab keinen anderen Weg.
    Früher hätte sie

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