Julia Extra Band 361
Es sieht wirklich gut aus, aber eigentlich bin ich nicht hungrig.“
„Ich auch nicht.“
Ihre Blicke begegneten sich über der sich leise im Luftzug wiegenden Kerzenflamme. „Vielleicht kommt ja an der frischen Luft der Appetit.“
Isobel blinzelte überrascht. „Was denn? Du willst doch wohl nicht jetzt einen Spaziergang machen?“
Er grinste trocken. Er hatte fast vergessen, dass sie keinerlei Erfahrung hatte und deshalb auch nichts von den Spielchen wissen konnte, die Liebespaare oft spielten. „Nur bis zum Auto. Ich schlage vor, wir fahren zu mir. Da gibt es auch etwas zu essen, mein Kühlschrank ist voll.“
Isobel bekam prompt Herzklopfen. Irgendwie hatte sie sich vorgestellt, dass sie nach dem Essen wieder in ihrer kleinen Wohnung landen würde und dieses eine Mal mit ihm im Lauf der Zeit verblassen würde. Sie hatte versucht, sich einzureden, dass es so für sie beide am besten wäre, auch wenn sie immer noch nicht ganz überzeugt war.
Aber jetzt hatte Tariq ihr von sich erzählt, er hatte sie ins Vertrauen gezogen. Es war ihr fast so intim erschienen wie mit ihm zu schlafen. Wie könnte sie sich da verweigern?
Nachdem Tariq bezahlt und den Kellner beruhigt hatte, der alarmiert auf ihre noch gut gefüllten Teller schaute, sagte er zu Isobel: „Wir sollten uns beeilen, sonst falle ich gleich hier in aller Öffentlichkeit über dich her.“
Isobel zitterte vor Erwartung, als sie nach draußen gingen, wo Tariqs Fahrer bereits im Wagen mit laufendem Motor wartete. Nachdem sie in die weichen Lederpolster gesunken war, wartete sie darauf, dass Tariq sie in den Arm nahm. Um sie endlich so zu küssen, wie sie schon lange geküsst werden wollte.
Aber er hielt sich zurück und machte es sich in der entgegensetzten Ecke bequem. Als sich ihre Blicke trafen, schüttelte er den Kopf.
„Noch nicht, Izzy“, sagte er ernst. „Dass wir wild und leidenschaftlich sein können, haben wir bewiesen. Heute Abend will ich es ganz langsam angehen lassen, und du wirst sehen, wie lustvoll das sein kann.“
Als sie in seinem Apartment waren, nahm er sie an der Hand und führte sie über einen langen Flur in sein Schlafzimmer. Dort begann er sie mit routinierten Bewegungen auszuziehen. Diesmal landeten ihre Kleider auf einem Sessel, und der Slip blieb heil.
Als sie nackt war, schlug er die Tagesdecke zurück, dann hob er sie hoch und legte sie aufs Bett.
„Lass dich ansehen“, murmelte er, während er seinen Blick langsam über ihren Körper schweifen ließ.
Ihr stockte der Atem, als er anfing, sich selbst aus seinen Kleidern zu schälen. Ohne sich seiner Erektion zu schämen, die Isobel mit hungrigen Blicken in sich aufnahm. Als er sich über sie beugte, spürte Tariq, dass sie zitterte. Er strich ihr eine tizianrote Locke aus dem Gesicht und blickte ihr tief in die Augen. „Aufgeregt?“, fragte er leise.
„Ein bisschen.“
„Aber dafür gibt es keinen Grund, habiba .“ Er streifte mit seinen Lippen ihren Mund. „Heute erwartet dich kein Schmerz, sondern nur reine Lust.“
Jetzt konnte sie sich ungehindert seinem Kuss hingeben und das Liebesspiel auskosten. Dankbar dafür, dass ihre Sinne bereitwillig mitspielten und jeden störenden Zweifel ausblendeten.
Ihre Befürchtungen kehrten erst zurück, nachdem es vorbei war. Als das Verlangen gestillt war und sie eng umschlungen in süßer Ermattung dalagen. Tariqs Hand ruhte besitzergreifend auf dem feuchten Dreieck zwischen ihren Schenkeln, ihr Kopf an seiner Schulter.
Heute erwartet dich kein Schmerz , hatte er versprochen … nur reine Lust.
Aber er hatte nur von dem kurzen körperlichen Schmerz gesprochen, den sie beim ersten Mal verspürt hatte. Nicht von dem weit größeren seelischen Schmerz, den er ihr zufügen konnte.
7. KAPITEL
Die Tür des Vorzimmers fiel leise ins Schloss, als Tariqs sanfte Stimme an Isobels Ohr drang.
„Und, wie ist es dem Büro ohne mich ergangen, kalila ? Hast du deinen Scheich vermisst?“
Bevor sie von ihrer Arbeit aufblickte, versuchte Isobel sich gegen seinen Anblick zu wappnen, weil sie Tariq seit fast einer Woche nicht gesehen hatte. Sie musste sich zwingen, nicht aufzuspringen und ihm um den Hals zu fallen.
Er war in New York gewesen, wo er einige recht erfreuliche geschäftliche Erfolge verbuchen konnte. Nur dass er ernsthaft daran dachte, die „Blues“ zu kaufen, wollte er immer noch nicht bestätigen, obwohl die Sportseiten der Zeitungen bereits voll waren mit Spekulationen. Kein Wunder also, dass sein Foto
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