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Julia Extra Band 361

Julia Extra Band 361

Titel: Julia Extra Band 361 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Kendrick , Jackie Braun , Melanie Milburne , Tina Duncan
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nicht das sagte, was sie gern hören wollte. Und weil sie ihn natürlich sofort der Scheinheiligkeit bezichtigen würde, wenn er es doch täte.
    „Wahrscheinlich hätte das gestern Abend niemals passieren dürfen“, räumte sie kleinlaut ein.
    Tariq verspürte Gewissensbisse, was bei ihm eine Seltenheit war. Konnte es sein, dass er ihr etwas schuldig war? Er hatte ihr unter wenig romantischen Umständen die Unschuld genommen und ihr nichts dafür zurückgegeben. Nicht einmal ein Abendessen.
    „Hast du heute Abend schon was vor?“, fragte er.
    „Heute trifft sich unsere Leserunde.“
    „Eure Leserunde ?“
    „Ja, wir sind meistens sechs bis acht Frauen“, erklärte sie. „Wir lesen alle dasselbe Buch, und dann unterhalten wir uns darüber.“
    Er runzelte ungläubig die Stirn. „Und das macht Spaß ?“
    „Sicher.“
    „Sag ab.“ Er lächelte siegesgewiss. „Ich lade dich zum Essen ein.“
    Tatsächlich war sie im ersten Moment fast versucht, seine Einladung anzunehmen … bis sie sich die Reaktion ihrer Freundinnen ausmalte. Oh, nein, das würde sie ganz bestimmt nicht tun!
    „Ich will aber nicht. Wir treffen uns heute bei mir, den Weißwein habe ich bereits kaltgestellt, und wir haben alle Jane Eyre gelesen.“
    Verdammte Jane Eyre , dachte er, aber aus irgendeinem Grund fand er ihren Widerstand auch beeindruckend.
    „Also schön, und was ist morgen? Meinst du, morgen Abend findet sich in deinem überfüllten Terminkalender noch ein Plätzchen für mich?“
    Sie starrte ihn mit Herzklopfen an. War das nicht das, was sie sich die ganze Zeit gewünscht hatte? Dass es da außer Sex noch etwas gab? Auch wenn sie übereinkamen, nie wieder miteinander Sex zu haben?
    Isobel nickte. „Morgen Abend geht.“
    „Prima. Dann bestell einfach irgendwo einen Tisch, okay? Such etwas aus.“
    Nachdenklich geworden, zog er sich in sein Zimmer zurück. Weil diese Geschichte für ihn gleich in mindestens zweifacher Hinsicht eine Premiere war.
    Er hatte zum ersten Mal Sex mit einer Angestellten gehabt.
    Und ebenfalls zum ersten Mal hatte eine Frau eine Einladung von ihm nicht sofort angenommen.
    ″„Dass wir in so einem Lokal landen, hätte ich mir nie träumen lassen“, bemerkte Tariq, immer noch erstaunt.
    Isobel schaute von der laminierten Speisekarte auf, die sie sowieso auswendig kannte. „Gefällt es dir nicht?“
    Er blickte sich um. Der Raum war voll, warm und laut. Auf den Tischen brannten Kerzen in bauchigen Chianti-Flaschen, an denen das Wachs heruntertropfte, es hingen Plakate von Venedig und Florenz an den Wänden, daneben Fotos der Fußballmannschaft von Siena, und als Hintergrundmusik erklang leise eine bekannte Oper. Als Student war Tariq ein einziges Mal in einer ähnlichen Kneipe gewesen, aber seitdem nie wieder. „Na ja, zumindest ist es mal was anderes“, erwiderte er. „Kein Ort, an dem ich normalerweise verkehre. Ich dachte eigentlich, du würdest vielleicht etwas …“
    „Ja?“, fragte Isobel mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Na ja, etwas Vornehmeres aussuchen. Irgendein Restaurant, in das du schon immer mal gehen wolltest.“
    Isobel legte die Speisekarte weg. „Meinst du einen dieser Edelschuppen mit Fünf-Sterne-Koch, wo man nur als Promi kurzfristig einen Tisch bekommt? Da, wo du normalerweise hingehst?“
    „Das Essen ist in der Regel sehr gut“, verteidigte er sich.
    Sie beugte sich vor. „Hier ist das Essen zufälligerweise auch sehr gut, obwohl du dir das wahrscheinlich nicht vorstellen kannst. Nur weil es kein Vermögen kostet, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht schmeckt. Ich dachte mir einfach, dass es nicht schaden kann, wenn du deinen Horizont etwas erweiterst. Außerdem kannst du dich ganz locker und entspannt geben, weil dich hier kein Mensch kennt. Das müsste dir doch eigentlich zusagen, oder?“ Sie lehnte sich wieder zurück und warf ihm einen herausfordernden Blick zu. „Aber vielleicht willst du ja in Wirklichkeit angestarrt werden, wer weiß.“
    Er lachte leise auf. „Ganz bestimmt“, brummte er und warf einen Blick auf die Speisekarte. „Also, was kannst du empfehlen?“
    „Nimm die Pasta. Sie ist selbstgemacht und schmeckt köstlich.
    Sein Blick fiel auf ihre Brüste, die sich überraschend deutlich unter einem ebenso überraschend adretten kleinen Schwarzen abzeichneten. „Ich dachte, Frauen essen keine Nudeln, wegen der Kohlehydrate.“
    „Die Frauen, die du kennst vielleicht“, erwiderte sie, während sie an die von ihm bevorzugten

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