Julia Extra Band 362
Das lag nicht zuletzt an einer gewissen Stace Kettering. Außerdem kam Riley gerade von einer Besprechung, die seinem Leben eine ganz neue Richtung gegeben hatte.
Die Benefizveranstaltung des Tierheims hatte ihn sehr nachdenklich gemacht. Insbesondere die Menschen, die ein Tier aufgenommen und damit Verantwortung übernommen hatten und bereit waren, immer für das Tier zu sorgen. Die Leute waren unglaublich glücklich über ihre neue Aufgabe.
Wann war er zuletzt so glücklich gewesen?
Als er die Plane auf Staces Dach festgenagelt hatte, während Stace ihm von unten besorgte Blicke zugeworfen hatte. Als er Seite an Seite mit ihr im Lokal gearbeitet und dabei erfahren hatte, wie gut es sich anfühlte, richtig zu arbeiten.
„Ich möchte mich bei dir bedanken, Gran.“
„Wofür?“
„Dafür, dass du mich großgezogen hast und mich lieb hast. Und dafür, dass du mich aus dem Nest geworfen hast. Ohne dich wäre mir nie bewusst geworden, was ich eigentlich will. Du hast mich auf den richtigen Weg gebracht. Und deshalb kündige ich.“
Erstaunt zog Mary eine Augenbraue hoch. „Du kündigst?“
„Ja. Ich werde nicht zu McKenna Media zurückkehren. Ich weiß, wie sehr du gehofft hast, einer von uns würde die Firma mal übernehmen, aber ich werde es leider nicht sein, Gran.“
„Mach dir keine Sorgen, mein Junge.“ Mary lächelte. „Ich habe längst begriffen, dass du und deine Brüder euren eigenen Weg gehen müsst. Ich werde demnächst einen der Mitarbeiter zum Geschäftsführer ernennen. Mir ist viel wichtiger, dass du, Finn und Brady glücklich seid.“
„Danke, Gran. Ich halte dich auf dem Laufenden.“ Er verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Wange und verschwand so schnell, wie er gekommen war. Dann begab er sich auf die Suche nach seinem Glück.
Stace zog im Pool ihre Bahnen, um Stress abzubauen und einen klaren Kopf zu bekommen. Sie hatte der Versuchung nicht widerstehen können, sich ein letztes Mal im warmen Wasser zu entspannen, statt das Gepäck einzuladen, nach Hause zu fahren und Riley McKenna endgültig zu vergessen.
Doch das würde ihr wohl nicht einmal gelingen, wenn sie ein Jahr lang ohne Unterlass Bahn um Bahn schwimmen würde. Sie hatte sich nämlich unsterblich in ihn verliebt! Wann genau das passiert war, wusste sie nicht genau. Sie wusste nur, dass sie gegen ihre Gefühle machtlos war.
Ein plötzliches Plätschern hinter ihr brachte sie aus dem Rhythmus. Sie tauchte zum Beckenrand, stellte sich auf den Boden des Schwimmbeckens und wischte sich das Wasser aus den Augen. Neben ihr im Pool stand Riley – vollständig bekleidet!
„Was tust du denn hier?“, fragte sie konsterniert.
„Ich verhindere, dass du dich aus dem Staub machst.“
„Das hatte ich noch gar nicht vor. Ich wollte erst noch einige Bahnen schwimmen.“ Schlagartig wurde ihr bewusst, dass sie dazu ja eigentlich kein Recht mehr hatte. „Entschuldige, ich hätte dich um Erlaubnis bitten sollen.“
Riley lachte amüsiert. „Nicht nötig. Du kannst jeden Tag hier schwimmen, wenn du willst.“
„Ich werde wohl kaum jeden Tag von Dorchester herkommen.“ Sie wandte sich ab und wollte aus dem Wasser klettern, wurde jedoch von Riley daran gehindert.
Er zog sie einfach an sich und hielt sie ganz fest. „Hör endlich auf, wegzulaufen, Stace!“ Als sie protestieren wollte, fügte er hinzu: „ Ich bin der Experte im Weglaufen. Aber damit ist jetzt Schluss. Ich habe nämlich etwas gefunden, wofür sich das Bleiben lohnt.“
„Und was soll das sein?“
Ein zärtliches Lächeln erhellte sein Gesicht. „Du.“
„Aha. Du meinst, du willst weiter im Morning Glory mit mir zusammenarbeiten?“
„Nein, ein Affe würde dort bessere Arbeit leisten als ich.“
Lachend schüttelte sie den Kopf. „Nein, Riley, du bist unersetzlich.“
„Nur im Morning Glory?“
Eigentlich hätte sie jetzt nur zu nicken brauchen. Aber dies war die Stunde der Wahrheit, und Stace wollte ihr ins Auge sehen. „Nein, auch für mich.“
Riley atmete erleichtert auf. „Du hast ja keine Ahnung, wie froh ich bin, das zu hören.“ Zärtlich umfasste er ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen. „Ich war so ein Idiot, Stace, ständig vor der Verantwortung davonzulaufen, mich niemals festzulegen. Erst du hast mir bewusst gemacht, was ich dadurch alles verpasse. Beispielsweise Pfannkuchen zum Frühstück. Ich war eifersüchtig auf Jeremy, weil seine Tante ihn so gern hat, dass sie ihm morgens Pfannkuchen macht.“
„Aha. Und jetzt soll
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