Julia Extra Band 363
unterbrach Cole sie und klang so, als ob er es tatsächlich ernst meinte. „Erst heiraten wir, und danach füllen wir gemeinsam den Adoptionsantrag für Bonnie aus, den mein Anwalt anschließend dem Richter vorlegen wird. Sie haben selbst gesagt, dass wir uns beeilen müssen.“
Catherine war wie vor den Kopf geschlagen.
In ihr drehte sich alles. Sie kannte Cole mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass er nie etwas sagte, ohne es auch zu meinen.
Cole sah sie an. „Das ist die einzige Möglichkeit, die uns bleibt“, drängte er, als Catherine weiterhin schwieg. „Wir sind beide ungebunden, und wir möchten beide für Bonnie sorgen. Ich bin Bucks Bruder, und Sie sind die Pflegemutter, die Terrie sich für Bonnie gewünscht hat. Damit haben wir Argumente auf unserer Seite, die niemand sonst bieten kann.“ Er hielt inne. „Eine Schwierigkeit gibt es allerdings bei der ganzen Geschichte“, setzte er dann hinzu.
Catherine versuchte immer noch zu verarbeiten, was Cole ihr da vorschlug. Sie blieb stumm.
„Wenn ich Bonnie und Sie mit nach Hause auf die Ranch nehme, werde ich Sie dort als die Frau vorstellen, in die ich mich vor einem Jahr verliebt habe. Dann haben Sie gemerkt, dass Sie ein Kind von mir erwarten, weigerten sich jedoch, mich zu heiraten, weil Sie der Meinung waren, ich würde immer noch zu sehr um meine verstorbene Frau trauern.“
Das riss Catherine aus ihrer Starre. „Und?“, fragte sie schnell. „Stimmt das?“
„Ich werde Jenny immer lieben, aber sie ist ein Teil meiner Vergangenheit. Leider gibt es aber Leute, die aus mir unerfindlichen Gründen nicht daran glauben.“
„Damit meinen Sie doch sicher Ihre Exfreundinnen?“
Cole sah Catherine mit einem amüsierten Funkeln in den Augen an. „Erst nachdem unsere Tochter zur Welt gekommen ist, haben Sie erkannt, dass ich Sie wahrhaftig liebe. Voller Hoffnung, dass es noch nicht zu spät für uns ist, sind Sie dann ausgerechnet am Tag von Bucks Beerdigung auf der Ranch eingetroffen und haben mich gefragt, ob ich Sie heiraten möchte. Natürlich war ich außer mir vor Glück und habe darauf bestanden, dass wir auf der Stelle vor den Altar treten.“
Catherine sah ihn kopfschüttelnd an. „Zum einen ist es höchst ungewöhnlich, dass zwei Fremde einander an einem Tag kennenlernen und am nächsten sofort heiraten. Und selbst wenn es irgendeinen Grund für so ein Verhalten gäbe, könnte ich es nicht ertragen, mit so einer Unwahrheit im Hintergrund mit Ihrer Familie zusammenzuleben …“
Coles Miene verdüsterte sich. „Dann erzählen wir eben allen die Wahrheit, was auch Lucy einschließt. Sie wird erfahren, dass Buck sich mit einem Teenager eingelassen hat, und dass das Baby sein Kind ist. Lucy ist nicht dumm. Sie wird zwei und zwei zusammenzählen und merken, dass Bonnie nur wenige Wochen, bevor Buck zur Ranch gekommen ist und um sie angehalten hat, gezeugt worden ist. Also können wir auch gleich allen mitteilen, dass wir nur geheiratet haben, damit wir Bonnie adoptieren können.
„Oh, nein“, rief Catherine erschreckt. „Das wäre schrecklich für Lucy, das ist zu grausam. Am Ende wird dadurch ihr Glaube an die Liebe zerstört. Sie würde nie mehr glücklich werden können.“
„Sie müssen sich schon entscheiden“, verlangte Cole grimmig. „Sie können keine Lösung haben, die beiden Seiten gerecht wird, wenn Sie Bonnies Mutter werden wollen.“
Aber genau das war es, was Catherine sich mehr wünschte als alles andere auf der Welt. Sie hatte es Terrie versprochen. Aber sollte sie wirklich einen Mann heiraten, den sie erst vor zwei Tagen kennengelernt hatte?
Was wusste sie eigentlich über Cole Farraday, außer dass er der Besitzer der berühmten Ranch Bonnibelle war?
Du weißt ganz sicher, dass er genauso gern für Bonnie sorgen möchte wie du. Er möchte, dass du ihm dabei hilfst, mit ihm zusammen das Kind seines verstorbenen Bruders aufzuziehen. Das alles weißt du tief in deinem Herzen über Cole.
Catherine begann am ganzen Körper zu zittern. Reichte das als Grund aus, um etwas so Drastisches zu tun? Etwas, das sein und ihr Leben für immer verändern würde?
„Was glauben Sie, wie groß die Chance ist, dass so eine Ehe funktionieren würde?“, fragte Catherine.
„Wahrscheinlich genauso groß wie bei jeder anderen Ehe“, gab Cole zynisch zurück, und sie musste ihm recht geben.
„Wo würden wir denn leben?“
„In meinem Haus.“
„Meinen Sie die Ranch?“
„Nein, da wohnen meine Geschwister mit ihren
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