Julia Extra Band 363
von Sinnen ließ Kristie ihn gewähren.
Das Blut schoss ihm in die Lenden. Er wollte mehr, aber nicht hier unten, wo Ben sie jederzeit finden konnte. „Lass uns ins Bett gehen“, flüsterte er mit heiserer Stimme. Sie sträubte sich nicht, als er sie hochhob und die Treppe hinauftrug. Im Gegenteil, sie küsste ihn so stürmisch, dass er beinahe stolperte.
Am Treppenabsatz blieb Radford zögernd stehen. Er kannte nun Bens Zimmer, aber welche der drei anderen Türen führte zu Kristies Schlafzimmer? Kristie kam ihm zu Hilfe, indem sie auf das richtige Zimmer wies. Er stieß die Tür auf und setzte Kristie auf dem Boden ab. Der Raum war etwas persönlicher eingerichtet als die anderen Zimmer. Am meisten beeindruckte ihn das Bett, das komplett mit cremefarbenem Satin bezogen war. Er konnte es kaum erwarten, sie endlich darauf zu lieben.
Sie entkleideten einander in Windeseile. Radford fragte sich, ob sie wohl dieselbe Leidenschaft für Bens Vater empfunden hatte. Was für ein Idiot dieser Mann doch sein musste, eine Frau wie Kristie fallen zu lassen!
Kristie knöpfte Radfords Hemd auf, küsste jeden Zentimeter Haut, den sie entblößte, und saugte begierig an seinen Brustwarzen. Jede ihrer Liebkosungen durchfuhr ihn wie ein Blitzschlag. Als sie seinen Gürtel löste und den Reißverschluss seiner Hose öffnete, musste Radford seine ganze Willenskraft aufwenden, um Kristie nicht auf der Stelle aufs Bett zu werfen und sich zu nehmen, wonach ihn so dringend verlangte.
Er hatte bereits Schuhe und Socken ausgezogen und trug nur noch seine Unterhose. Einige Sekunden lang standen sie sich gegenüber, in dem Wissen, dass nur noch zwei lächerliche Stückchen Stoff sie voneinander trennten. War sie wirklich schon bereit?
Radford war sich nicht sicher und beschloss daher, Kristie zuerst auf das Bett zu legen. Der Anblick ihres dahingestreckten Körpers raubte ihm den Atem, sie war so unfassbar schön und sexy. Ja, sie war der Inbegriff der perfekten Frau, und er wollte sie in aller Ruhe betrachten, bevor sie sich liebten. Doch Kristie schien da anderer Meinung zu sein. Um einiges ungeduldiger, begann sie an seiner marinefarbenen Unterhose zu zerren.
„Drehen wir mal den Spieß um“, grinste er, zog ihren Slip hinunter und warf ihn durch die Luft. Er landete auf einem der Fotos. Aus Sorge, es könnte vielleicht umfallen, entfernte er das Höschen. Dabei fiel sein Blick auf das Bild.
Was zum Teufel!
„Tarah!“
7. KAPITEL
In der Hitze des Augenblicks hatte Kristie das Foto ihrer Schwester komplett vergessen. Radfords atemloser Ausruf brachte sie schlagartig in die Realität zurück. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
Radford konnte einfach nicht glauben, was er da sah. Er starrte regungslos auf das Bild, bevor er seinen Blick dunkel und unheilschwanger auf Kristie richtete.
„Du erkennst sie, nicht wahr?“, fragte sie eisig.
„Wie um alles in der Welt … kommt Tarahs Foto hierher?“
„Wieso, kennst du sie?“ Sie wollte noch nicht preisgeben, was sie über die Beziehung der beiden wusste. Dieses Vergnügen hob sie sich für später auf.
„I…ich bin mal mit ihr ausgegangen.“ Wieder fiel sein Blick auf das Bild in dem Silberrahmen.
Tarah posierte fröhlich in irgendeinem idyllischen Urlaubsparadies vor einer Palme. Beim Anblick des Fotos spürte Kristie wieder einen Knoten im Hals. Sie war so schön gewesen, voller unbändiger Lebensfreude. Das Leben war so unfair! „Wirklich? Was ist mit euch beiden passiert?“
Radford stand langsam vom Bett auf und blickte zu Kristie. In seiner Stimme lag eine tiefe Traurigkeit. „Wir haben uns aus den Augen verloren. Anscheinend waren wir einfach nicht füreinander bestimmt. Aber du hast meine Frage nicht beantwortet. Wieso steht Tarahs Foto neben deinem Bett?“ Doch plötzlich dämmerte es ihm. Er blickte von Kristie auf das Foto und wieder zurück. „Du bist nicht … sie ist doch nicht … deine Schwester?“, fragte er ungläubig.
„Sie war es.“
Er runzelte die Stirn. „Was meinst du?“
Einige Zeit herrschte bedrückte Stille im Zimmer. „Sie ist tot“, presste Kristie schließlich hervor.
„Das kann nicht sein!“ Radford konnte nur mit Mühe sprechen. „Ich habe sie schon seit Jahren nicht gesehen, aber sie kann doch nicht einfach … tot sein!“
„Ich kann dir versichern, dass sie es ist“, fuhr Kristie ihn an. „Und ich möchte wirklich nicht darüber sprechen. Gehst du jetzt?“
„Aber wie … wann …?“
„Ich kann nicht
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