Julia Extra Band 363
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Kurz darauf wurden Kaffee und heiße Schokolade serviert. Luis’ Großmutter erkundigte sich nach seiner Arbeit, fragte, wie der Flug gewesen war und was er in der Zeit seines Aufenthaltes alles vorhatte.
Stacey hörte interessiert zu. Dann merkte sie, dass den Jungen langweilig wurde. Sie hielt es für das Beste, wenn sie jetzt auf ihre Zimmer gingen und vielleicht ein, zwei Stunden schliefen.
„Ah, die Kinder werden unruhig“, stellte auch Maria fest und lächelte ihnen zu. „Luis, zeige ihnen doch dein altes Zimmer. Ich dachte, sie fühlen sich wohler im ersten Stock, gleich neben dem Spielzimmer. Für dich habe ich das Zimmer vorgesehen, in dem du damals mit Melissa gewohnt hast.“ Sie wandte sich an Sophia. „Ich könnte mir vorstellen, dass Stacey das rosa Zimmer gefallen würde. Was meinst du?“
„Sicher“, pflichtete Sophia ihr bei und nickte.
„Liegt es gleich neben dem Zimmer der Jungen?“, fragte Stacey.
„Nein, ein Stockwerk tiefer“, erwiderte Maria. „Keine Sorge, die Zwillinge werden sich bestimmt nicht einsam fühlen, denn es werden noch andere Kinder im zweiten Stock schlafen.“ Sie teilte Luis mit, dass sein Cousin Sebastian und seine Cousine Theresa mit ihren Familien morgen Nachmittag eintreffen würden und am Tag darauf Miguel und José mit ihren Familien.
Luis blickte seine Großmutter mit einem plötzlichen Argwohn an. „Wo genau ist dieses rosa Zimmer?“
Maria lächelte unschuldig. „Im ersten Stock, gleich neben deinem.“
2. KAPITEL
Luis ließ sich nicht anmerken, dass ihn das Arrangement seiner Großmutter alles andere als begeisterte. Es war zu offensichtlich, was sie im Sinn hatte. Sie war fest davon überzeugt, dass jeder Mann eine Frau braucht, die ihm das Leben leichter macht. Sie selbst war mit seinem Großvater sehr glücklich gewesen und wollte, dass alle ihre Enkelkinder verheiratet und ebenso glücklich waren.
Seine Schwester Isabella und seine Cousine Sabrina waren die einzigen Familienmitglieder außer ihm, die nicht verheiratet waren. Hatte Großmutter auch für sie Pläne geschmiedet?
Sein Blick begegnete dem von Stacey. Deutlich sah er ihre Belustigung. Zweifellos hatte sie die Machenschaften seiner Großmutter durchschaut. Erhoffte sie sich jetzt einen Vorteil?
Er machte sich nichts vor: Sein Reichtum wirkte auf jede Frau anziehend. Melissa hingegen hatte ihn aus Liebe geheiratet. Damals hatte er keinen Penny in der Tasche gehabt, doch sie hatte sich niemals beschwert. Als sich dann die ersten Erfolge seiner Software einstellten, war sie überglücklich gewesen.
Es fiel ihm zunehmend schwer, an die Liebe zu glauben, da Frauen offensichtlich kaum in der Lage waren, zwischen seiner Person und seinem Reichtum und Ruhm zu unterscheiden.
„Kommt, Juan und Pablo, gehen wir euer Zimmer finden.“ Stacey ging zur Tür. „Bestimmt seid ihr müde und wollt ein wenig schlafen.“
Juan lief ihr sofort nach, behauptete jedoch, noch gar nicht müde zu sein. Pablo dagegen schaute zögernd auf seinen Vater.
„Ich komme mit euch“, entschied Luis, als er merkte, dass Pablo in der fremden Umgebung eine zusätzliche Ermutigung brauchte.
Juan rannte als Erster die Treppe hoch.
„Das Treppenhaus ist riesig“, sagte Stacey bewundernd.
„Die Villa wurde um 1920 erbaut, als ein großzügiger Baustil und verschwenderische Pracht in Mode waren“, erklärte Luis.
Im zweiten Stockwerk gab es mehrere Schlafzimmer und ein Spielzimmer. Beim Anblick der alten Spielsachen und Kinderbücher stiegen in Luis Erinnerungen auf.
„Wenn es regnet, haben wir hier jede Menge zum Spielen“, sagte Stacey zu den Zwillingen, während sie die Bücher im Regal studierte. Die meisten waren auf Spanisch, doch es gab auch englischsprachige darunter. Außerdem lagen noch Brettspiele, Puzzles, Autos und Puppen im Regal. Hier musste sich kein Kind langweilen.
„Das Zimmer der Zwillinge ist gleich nebenan“, sagte Luis.
Stacey nickte. „Prima. Wenn sie zu früh aufwachen, können sie bis zum Frühstück hier spielen.“
Im Zimmer der Jungen standen zwei separate Betten. Juan sprang sofort auf eins davon und hüpfte auf der Matratze auf und ab.
Das Gepäck war bereits heraufgebracht worden.
„Ich denke, wir sollten uns jetzt Gesicht und Hände waschen und uns hinlegen“, schlug Stacey vor. „Wenn ihr wollt, lese ich euch noch etwas vor.“
„Gut, dann überlasse ich euch beide eurem Kindermädchen.“ Luis hatte es plötzlich eilig, aus Staceys Nähe zu
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