Julia Extra Band 363
Begeistert schaute Stacey sich um.
„So hatte ich mir das Lokal nicht vorgestellt. Hier hätten wir die Zwillinge ohne Weiteres mitnehmen können.“
„Dazu waren sie heute viel zu müde“, wandte Luis ein.
Der Kellner kam und nahm ihre Bestellung auf. Kurz darauf bauten die Musiker ihre Instrumente auf dem Podium auf. Als sie zu spielen begannen, klatschte das Publikum Beifall.
„Fantastisch!“, bemerkte Stacey. Die heißen Rhythmen klangen so völlig anders als die Musik, die sie normalerweise hörte.
Die Getränke wurden serviert. Stacey trank einen Schluck von ihrem Wein und lehnte sich entspannt zurück. Sie genoss es, keine Pflichten zu haben, aber sie fragte sich auch, ob es richtig war, mit ihrem Auftraggeber abends auszugehen. Dann bemerkte sie die interessierten Blicke der anderen Frauen, die Luis aufmerksam betrachteten, und sie schlug alle Bedenken in den Wind. Sie würde schon dafür sorgen, dass er diesen Abend nicht bereute. Und sie ebenso wenig!
Einige der Gäste begaben sich zur Tanzfläche. Es war ein langsames, romantisch anmutendes Stück, das gespielt wurde.
„Wollen wir tanzen?“, fragte Luis.
„Gern.“ Stacey hatte schon ewig nicht mehr getanzt und freute sich darauf.
Auf der Tanzfläche zog Luis sie in seine Arme und legte seine Wange an ihre Stirn. Die Musik weckte eine ziehende Sehnsucht in ihr. Stacey empfand die Berührung von Luis’ Hand auf ihrem nackten Rücken wie ein wärmendes Feuer. Während sie sich in seinen Armen langsam zur Musik bewegte, schloss sie die Augen und stellte sich vor, dass Luis und sie ein Paar wären. Die Tanzfläche war voller Menschen, doch sie kam sich vor, als wären sie allein auf der Welt.
Stacey bedauerte es sehr, als der Song zu Ende war. Das nächste Stück war wieder schneller. Sie tanzten weiter.
Es war schon nach ein Uhr, als Stacey zufällig auf die Uhr blickte.
„Ach, du Schreck! Wenn ich noch ein paar Stunden Schlaf bekommen will, sollten wir jetzt gehen. Die Zwillinge wachen immer so zeitig auf.“
„Einen letzten Tanz noch“, bat Luis.
Stacey freute sich, dass er den Abend ebenso ungern beenden wollte wie sie. Doch nach einem Tag voller Aktivitäten wurde sie allmählich müde. „Gut, einen noch“, stimmte sie nur zu gern zu.
Sie hatte gehofft, dass es wieder ein langsames Stück sein würde, doch es war ein schneller Tanz, bei dem sie beide aus der Puste gerieten.
Keiner von ihnen sprach viel, als sie zur Villa zurückfuhren. Stacey hatte das Gefühl, auf Wolken zu schweben. Wenn sie nicht plötzlich so müde geworden wäre, hätte sie die ganze Nacht in Luis’ Armen tanzen können.
„Es war ein wundervoller Abend“, sagte sie, als die Villa in Sicht kam. Die Außenbeleuchtung war eingeschaltet. Jemand musste bemerkt haben, dass sie noch aus waren. „Ich komme mir vor wie ein Teenager, der sich spätabends heimlich ins Haus schleicht“, fügte sie mit einem kleinen Grinsen hinzu.
„Zumindest war jemand so freundlich, das Licht einzuschalten.“ Luis brachte den Wagen vor der Haustür zum Stehen. Er würde ihn morgen auf den Parkplatz hinter dem Haus fahren.
Leise betraten sie das Haus und gingen die Treppe hinauf. Luis brachte Stacey noch zu ihrer Zimmertür.
„Danke, dass Sie mitgekommen sind“, sagte er. „Ich habe den Abend sehr genossen.“
Stacey schenkte ihm ein Lächeln. „Ich auch. Danke für die Einladung.“ Sie wollte die Hand auf den Türgriff legen, doch Luis hielt sie zurück. Er umfasste ihr Kinn und küsste sie auf die Lippen.
Tausend Alarmglocken begannen in ihr zu schrillen, doch sie achtete nicht darauf. Sie wollte diesen Kuss. Es war himmlisch, seinen Mund auf ihrem zu spüren. Tief atmete sie seinen männlichen Geruch ein. Ihr Herz raste wie verrückt. Als sie sich enger an ihn schmiegen wollte, wich er einen Schritt zurück und schaute ihr tief in die Augen.
„Sie sind eine bemerkenswerte Frau, Stacey. Danke, dass Sie sich so vorbildlich um meine Zwillinge kümmern.“
Seine Worte waren wie eine kalte Dusche. Das Lächeln gefror ihr auf den Lippen. „Nichts zu danken“, brachte sie mühsam hervor. „Gute Nacht.“ Sie schlüpfte ins Zimmer, schloss die Tür und lehnte sich dagegen.
Am liebsten hätte sie ihren Kopf gegen das Holz geschlagen. Was zum Teufel hatte sie erwartet? Dass ein Mann wie Luis Aldivista sich Hals über Kopf in ein Kindermädchen verliebte?
Sie stieß sich von der Tür ab und machte sich für die Nacht fertig. Dabei ermahnte sie sich immer wieder,
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