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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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diesem harmlosen Gutenachtkuss keine größere Bedeutung beizumessen. Luis hatte sie nicht einmal umarmt, nur ihr Kinn umfasst. Sein Kuss war nur eine nette Geste zum Abschluss eines schönen Abends gewesen.
    Doch als Stacey im Bett lag, konnte sie nicht anders, als sich Luis’ Kuss wieder ins Gedächtnis zu rufen und die Gefühle nachzuerleben, die er in ihr hervorgerufen hatte.
    War es Liebe, dieses Gefühl, das sich plötzlich in ihrem Inneren ausgebreitet hatte?
    Entsetzt über sich selbst schüttelte sie den Kopf. Nein, nicht Liebe! Begehren vielleicht, Leidenschaft. Luis übte eine starke erotische Anziehung auf sie aus. Doch leider war er nicht für sie bestimmt. Das sagte sie sich immer wieder, bis sie im Morgengrauen endlich vom Schlaf übermannt wurde.
    Stacey war froh, dass Luis nicht auf der Terrasse saß, als sie am nächsten Morgen mit den Zwillingen zum Frühstück herunterkam. Er hätte ihr sonst vielleicht angesehen, wie sehr sein Kuss ihr Innerstes erschüttert hatte. Sie bediente sich am Büfett und setzte sich dann mit an den Kindertisch. Es war besser, Grenzen zu ziehen. Sie wollte bei Luis nicht den Verdacht erwecken, dass sie sich von ihm mehr erhoffte, als nur das Kindermädchen seiner Söhne zu sein.
    Stacey war überrascht, als Abuela Maria sich zu ihr setzte.
    „Ich liebe Kinder“, erklärte die ältere Dame. „Bei den getrennten Tischen bekomme ich gar nicht mit, was sie untereinander reden.“
    Nach und nach trafen auch die anderen Kinder ein. Alle freuten sich, dass ihre Urgroßmutter bei ihnen am Tisch saß und ihnen Geschichten erzählte.
    „Luis ist zum Internetcafé gefahren“, sagte sie dann unvermittelt zu Stacey.
    „Oh.“ Staceys Lächeln geriet etwas schief. Es war Maria also nicht verborgen geblieben, dass sie heimlich nach ihm Ausschau hielt!
    „Trotzdem verbringt er jeden Tag mehr Zeit mit den Kindern, das freut mich. Endlich entspannt er sich.“ Maria betrachtete Stacey nachdenklich. „Das haben wir sicher nur Ihrem Einfluss zu verdanken.“
    „Nein, sicher nicht“, widersprach Stacey. „Er liebt seine Kinder. Ich denke, er ist froh über diesen Urlaub, auch wenn er noch nicht vollkommen loslassen kann.“
    „Immer nur arbeiten ist ungesund. Für Luis ist es an der Zeit, sein Leben unter die Lupe zu nehmen und einiges zu seinem Besten zu ändern.“
    Stacey verzichtete darauf, darüber nachzudenken, was Maria damit meinte.
    Seit mehreren Minuten schon starrte Luis auf den Computerbildschirm, ohne auch nur ein einziges Wort bewusst zu lesen. Stattdessen rief er sich immer wieder den Gutenachtkuss ins Gedächtnis, den er Stacey gegeben hatte.
    Seit Melissas Tod hatte er immer wieder mal eine kurze Affäre gehabt, doch er hatte keine der Frauen im Unklaren darüber gelassen, dass er an einer langfristigen Beziehung nicht interessiert war – und wenn eine Frau doch mehr wollte, hatte er sofort den Kontakt abgebrochen.
    Bei Stacey war alles anders. Er konnte sie aus seinem Leben nicht mehr wegdenken. Seine Großmutter hielt große Stücke auf sie, und sie hatte die Herzen der Zwillinge im Sturm erobert.
    Wie warm und weich ihre Lippen gewesen waren! Noch immer glaubte er die Berührung zu spüren. Er wollte mehr. Aber wie konnte er mit dem Kindermädchen seiner Söhne eine Affäre anfangen? Das gab nur Komplikationen. Andererseits … in zwei Wochen würden sie nach New York zurückkehren, und ihr Arbeitsverhältnis wäre damit beendet.
    Luis trank einen Schluck von seinem Kaffee. Er war kalt geworden. Als er einen Blick auf die Uhr warf, stellte er verblüfft fest, wie viel Zeit schon vergangen war. Dabei hatte er noch kaum etwas geschafft.
    Er versuchte, sich zumindest auf seine E-Mails zu konzentrieren und die wichtigsten davon zu beantworten.
    Anschließend überließ er den Computer dem nächsten Gast. Er ließ sich frischen Kaffee bringen und setzte sich damit an einen der Fenstertische.
    Sofort wanderten seine Gedanken wieder zu Stacey. Was sollte er gegen das wachsende Verlangen nach ihr unternehmen? Das Vernünftigste wäre, Distanz zu halten. Doch sein Hunger nach ihr ließ ihn Wege suchen, wie er mehr Zeit mit ihr verbringen konnte. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Zwillinge dabei waren oder nicht. Hauptsache, er konnte in ihrer Nähe sein.
    Eine halbe Stunde später ging Luis den Weg zum Strand hinunter, wo die gesamte Familie versammelt schien. Die Kinder spielten im Wasser, ein Teil der Erwachsenen saß unter den Sonnenschirmen, die anderen in

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