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Julia Extra Band 363

Julia Extra Band 363

Titel: Julia Extra Band 363 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Mayo , Fiona McArthur , Rebecca Winters
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den Liegestühlen, die im Schatten aufgestellt waren.
    Er entdeckte Stacey sofort. Sie war im Wasser bei den Kindern. So wie es aussah, spielten sie wieder Schatzsuche. Luis warf sein Handtuch auf einen freien Stuhl, grüßte kurz in die Runde und watete ins Wasser. Als es tiefer wurde, schwamm er zu der Stelle, wo Stacey mit den Kindern war.
    Sie begrüßte ihn mit demselben unbefangenen Lächeln wie sonst auch. Oder lag auf ihrem Gesicht nicht doch ein Hauch von Anspannung?
    „Viel Arbeit heute?“, fragte sie.
    „Es ging. Jetzt ist Freizeit angesagt.“
    „Sie können mir helfen, die Münzen zu werfen.“ Stacey öffnete ihre linke Hand und zeigte ihm die Münzen. Als er einige davon nahm und dabei mit den Fingern ihre Handfläche berührte, hörte er, wie sie leise die Luft einzog. Für einen kurzen Moment schaute er ihr in die Augen, dann wandte sie rasch den Blick ab und widmete sich wieder den Kindern.
    Er war also nicht der Einzige, auf den der Kuss nicht ohne Wirkung geblieben war. Was würde passieren, wenn er sie noch einmal küsste?
    In den folgenden Tagen verbrachte Luis mit seinen Eltern mehr Zeit als in den vergangenen Jahren. Mit dem Eintreffen seiner Schwester war die Familie komplett. Sie standen sich zwar nicht so nahe wie die Familien seiner Cousins, aber es war nett, wieder einmal beisammen zu sein.
    Trotzdem vermisste Luis etwas. Besonders bei den Mahlzeiten, wenn alle bei ihren Partnern saßen, wurde ihm Melissas Verlust wieder schmerzlich bewusst. Nur an den Abenden, an denen Stacey neben ihm saß, fühlte er sich als ganzer Mensch. Leider saß sie nicht jeden Abend am Tisch der Erwachsenen. Er wurde das Gefühl nicht los, dass sie ihm aus dem Weg ging. Und als er sie eines Abends wieder ins Tanzcafé einlud, lehnte sie mit einer fadenscheinigen Ausrede ab.
    Für ein paar Tage hielt Luis sich zurück. Doch am Sonntag nach dem Gottesdienst, den die Familie geschlossen besucht hatte, ging er auf Stacey zu.
    „Bitte kommen Sie und die Zwillinge mit mir zum Lunch“, bat er. „Es ist nett, die Familie um sich zu haben, aber jetzt brauche ich mal eine Pause.“
    Stacey nickte verständnisvoll. Von der anfänglichen Spannung zwischen ihnen war nichts mehr zu spüren. Luis nahm sich vor, zurückhaltender zu sein. Insgeheim sehnte er sich jedoch nach einem Kuss von ihr. Oder mehreren.
    „Und wohin wollen Sie zum Essen gehen?“, fragte sie.
    „In ein Hafenrestaurant in Segundo. Dort können wir den Schiffen zusehen.“
    Luis gab seiner Großmutter Bescheid. Kurz darauf saßen sie zu viert in Luis’ Leihwagen.
    „Das Wetter ist einfach fantastisch“, bemerkte Stacey, als sie die Küstenstraße entlangfuhren. „Seit wir hier sind, hat es noch keinen einzigen Tag geregnet.“
    „Das kann noch kommen, aber hoffentlich nicht während des Festivals“, entgegnete Luis. „Haben Sie schon einmal eine solche Fiesta besucht?“
    „Wie sollte ich, wenn ich zum ersten Mal in Spanien bin?“, fragte sie.
    „Werden Sie mit mir kommen?“
    Stacey warf ihm einen kurzen Blick zu. „Gilt die Einladung mir allein oder mir und den Zwillingen?“
    „Tagsüber werden wir alle zusammen am Fest teilnehmen, doch wenn das Feuerwerk zu Ende ist, werden es nur noch wir beide sein.“ Ihm wurde bewusst, dass er mehr als enttäuscht wäre, wenn sie ablehnte. Gespannt wartete er auf ihre Antwort.
    „Ich komme gern mit“, erwiderte sie schließlich.
    Im Hafenrestaurant war es sehr voll. Erst nach einiger Wartezeit bekamen sie einen Tisch am Wasser. Sie bestellten ein leichtes Mittagessen und widmeten sich dann den Zwillingen, die hundert Fragen hatten.
    Stacey wandte Luis den Blick zu. Wieder war er fasziniert von dem unwahrscheinlichen Blau ihrer Augen. Ihr blondes Haar schien von der Sonne jeden Tag heller zu werden. Das ansteckende Lächeln, mit dem sie ihn ansah, ließ auch ihn lächeln.
    „Ich fürchte, Sie werden ein Problem haben, wenn Sie mit den Zwillingen wieder in New York sind“, bemerkte sie.
    Luis hob die Augenbrauen. „Wie meinen Sie das?“
    „Sie sind so daran gewöhnt, jeden Tag schwimmen zu gehen. Gibt es in Ihrem Apartmenthaus einen Swimmingpool?“
    „Leider nein. Aber wir könnten an den Wochenenden zum Strand fahren.“ Zum ersten Mal machte Luis Pläne für Unternehmungen mit seinen Söhnen, und er freute sich darauf. Das hatte er nur Stacey zu verdanken. Wenn sie ihm nicht bewusst gemacht hätte, wie viel es ihm bedeutete, mit den Jungen zusammen zu sein, hätte er weiterhin seine

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