Julia Extra Band 364 (German Edition)
aufbrausend und oft kurz angebunden. Von meinem Personal verlange ich, dass es sich meiner Art anpasst.“
„Wenn ich Sie heirate, werde ich nicht zu Ihrem Personal gehören. Ich werde irgendetwas zwischen einer Ehefrau und einer Angestellten sein. Sie werden Zugeständnisse machen und sich ändern müssen.“ Bee schaute ihn erwartungsvoll an, denn sie wollte um keinen Preis zulassen, dass er glaubte, sie werde völlig nach seiner Pfeife tanzen.
Sergios konnte kaum fassen, dass sie ihn so herausforderte. Mit ihren grünen Augen betrachtete sie ihn kühl, so als wäre er ein wissenschaftliches Rätsel, das es zu lösen galt. Er biss die Zähne zusammen. „Ich werde einige Zugeständnisse machen, aber ich bin derjenige, der bestimmt, wo es langgeht. Wenn Sie diesem Arrangement zustimmen, dann möchte ich, dass die Trauung so bald wie möglich stattfindet, damit Sie hier einziehen und bei den Kindern sein können.“
Konsterniert starrte Bee ihn an. „Aber ich kann meine Mutter nicht allein …“
„Sie sind Lehrerin – gut im Reden, aber schlecht im Zuhören“, unterbrach Sergios sie ungeduldig. „Also sperren Sie die Ohren auf. Um Ihre Mutter wird sich auf jede nur erdenkliche Art gekümmert werden.“
„Auf jede erdenkliche Art, die genau das ermöglicht, was Sie wollen!“, schleuderte Bee wütend zurück.
Er hob eine Augenbraue und lächelte sie spöttisch an. „Haben Sie wirklich etwas anderes von mir erwartet?“
3. KAPITEL
Nach dem denkwürdigen Abschied von Sergios veränderte sich Bees Leben mit rasender Geschwindigkeit.
Als sie am nächsten Tag von der Schule nach Hause kam, musste sie feststellen, dass ihr Vater voller Wut angerufen und ihre Mutter in helle Aufregung versetzt hatte.
„Monty hat mir erzählt, dass du heiratest“, sagte Emilia Blake und machte dabei ein völlig ungläubiges Gesicht. „Aber ich habe ihm gesagt, dass du nicht mal regelmäßig ausgehst.“
Bee wurde rot. „Ich habe es dir nicht gesagt, aber …“
Ihre Mutter starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. „Meine Güte, es gibt jemanden! Aber du gehst doch nur zweimal die Woche zu deinen Fitnesskursen …“
Bee zog eine Grimasse. Rasch ergriff sie die Hand ihrer Mutter. Um nichts in der Welt würde sie der zerbrechlichen Frau eine Wahrheit gestehen, die ihr nur Kummer bereiten würde. „Es tut mir leid, dass ich nicht ehrlich zu dir war. Ich möchte, dass du dich für mich freust.“
„Also warst du offensichtlich nicht an jedem dieser Abende beim Sport“, vermutete Emilia schmunzelnd, während sie ihre errötende Tochter voller Stolz betrachtete. „Das freut mich so sehr. Dein Vater und ich haben dir kein besonders gutes Beispiel vorgelebt, und mir ist völlig klar, dass du nicht dieselben Möglichkeiten wie andere Mädchen deines Alters hattest …“
„Du hast mir immer noch nicht gesagt, worüber Monty sich so aufgeregt hat“, unterbrach Bee ihre Mutter besorgt.
„Irgendein Geschäft, das er mit deinem zukünftigen Ehemann abschließen will, ist nicht so gelaufen, wie er sich das vorgestellt hat“, entgegnete Emilia desinteressiert. „Was glaubt dein Vater denn, was du dagegen tun kannst? Nimm dir meinen Rat zu Herzen und halt dich da raus.“
Bee war geradezu erstarrt. „Was genau hat Dad gesagt?“
„Du weißt doch, wie mürrisch er sein kann, wenn die Dinge nicht so laufen, wie er es sich wünscht. Erzähl mir lieber von Sergios – ist er nicht der Mann, den du bei dem Dinner kennengelernt hast, zu dem dich dein Vater vor ein paar Monaten eingeladen hat?“
„Ja.“ Obwohl die Hochzeit auf dem Weg war, sollte ihr Vater also nicht so stark von dem Deal profitieren wie erhofft. Bee fand es eine ausgleichende Gerechtigkeit, dass ihr Opfer Monty Blake keinen Vorteil verschaffte. Drohungen sollten nicht auch noch belohnt werden.
„Ich wette, dass du dich Hals über Kopf verliebt hast“, äußerte Emilia mit strahlendem Lächeln. „Bist du sicher, dass Sergios der richtige Mann für dich ist, Bee?“
Bee erinnerte sich an Sergios Demonides’ Versprechen, dass sie nie wieder von Montys finanzieller Unterstützung abhängig sein würden. Sie erinnerte sich an die feste Entschlossenheit in seinen dunklen Augen, und obwohl ihr etwas bange war, wenn sie an ihre Zukunft dachte, so war sie doch überzeugt, dass Sergios zu seinem Wort stehen würde. „Ja, Mum. Ich bin mir sicher.“
Sergios rief an diesem Abend an, um ihr mitzuteilen, dass sich eine seiner Mitarbeiterinnen mit ihr
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