Julia Extra Band 364 (German Edition)
dem dunklen Hintergrund verschwammen, wirkte sein Gesicht sanfter, seine dunklen Augen schlugen sie in Bann. Sie wusste, dass sie mit ihm schlafen wollte, sie wünschte es sich mehr als alles, was sie sich in ihrem Leben je gewünscht hatte.
Sie fuhr sich mit der Zungenspitze über die trockenen Lippen. Als sie sah, wie sein Blick die Bewegung hungrig verfolgte, spürte sie ihre Wangen heiß werden. „Und du hast zwei Einzelzimmer gebucht?“, fragte sie heiser.
Erst als Drakon tief Luft holte, wurde ihm bewusst, dass er vergessen hatte zu atmen. „Eine Suite mit zwei Schlafzimmern.“
Gemini lachte leise auf. „Sieh mal einer an. Wolltest du auf alles vorbereitet sein?“
Hatte er das gewollt? Hatte er gehofft, dass sie die Nacht zusammen verbringen würden? Er konnte es nicht sagen. „Ich glaube kaum, dass es in einem der Zimmer ein Himmelbett gibt“, meinte er trocken.
„Wahrscheinlich nicht, nein“, erwiderte sie ruhig.
„Und Rosenblätter auch nicht“, fügte er hinzu.
„Oh, wenn das Licht aus ist, merke ich das bestimmt gar nicht“, erwiderte Gemini beschwingt.
Die Tatsache, dass sich Drakon an ihre romantischen Fantasien erinnerte, war für den Moment genug. Es war mehr als genug, um die knisternde Spannung aufrechtzuerhalten, die in der Luft lag, während sie den kurzen Weg bis zu dem Luxushotel zurücklegten und dort eincheckten. Als Drakon mit der Codekarte die Tür zu ihrer Penthouse-Suite öffnete, hatte sich diese Spannung zu einer schier unerträglichen Erwartung verdichtet.
„Nicht.“ Gemini hielt seine Hand fest, um ihn daran zu hindern, das Licht anzumachen. Durch die hohen Fenster fiel helles Mondlicht ins Zimmer, als sie sich an ihn schmiegte. „Schlaf mit mir, Drakon“, flüsterte sie, während sie ihm einladend ihr Gesicht entgegenhielt und ihre Arme um seine Taille schlang.
Drakon umfasste ihr Gesicht und betrachtete sie voller Verlangen. Ihre elfenbeinfarbenen samtweichen Wangen schmiegten sich in seine Handflächen, während er sich ihre perfekten Gesichtszüge einzuprägen versuchte, um sie sich später bei Bedarf in Erinnerung rufen zu können.
„Du bist so schön, Gemini, von innen wie von außen“, murmelte er in der Stille, in der nur ihre Atemzüge zu hören waren, während er den Kopf senkte, in der Absicht, sie endlich zu küssen.
Es war wie ein Dammbruch. Ihre Leidenschaft, ihr Verlangen explodierte. Der Kuss, der so zärtlich begonnen hatte, geriet rasch außer Kontrolle, Begierde brach sich Bahn, Küsse verwandelten sich in Bisse, Zungen drangen auf fremdes Terrain vor, tanzten miteinander einen wilden Tanz.
Drakon stöhnte, als er spürte, dass seine Selbstbeherrschung dahinschmolz wie Tau in der Morgensonne. Gemini krallte ihre Finger in das dichte Haar in seinem Nacken, während der Kuss immer noch andauerte. Drakon schwitzte, sein heißes Glied pochte und war so hart, dass es schmerzte, wenn er es in die dampfende Mulde zwischen ihren Schenkeln presste … voller Begierde … oh, Gott, wie sehr er sie begehrte. Und dann war er mit seiner Selbstbeherrschung am Ende.
„Drakon?“ Gemini blickte ihn aus großen grünen Augen verwirrt an, als er aufhörte, sie zu küssen, und sie entschieden von sich wegschob. Er holte keuchend tief Luft, bevor er sie unter halb geschlossenen Lidern hervor ansah. „Es gibt hier weder ein Himmelbett noch Rosenblätter, Dinge, die du nach deinen eigenen Worten für dein erstes Mal als unverzichtbar betrachtest.“
„Für mein erstes Mal?“, wiederholte sie mühsam.
Drakon presste die Lippen aufeinander und hüllte sich in Schweigen.
Damit sie aufhörten zu zittern, faltete sie ihre Hände ganz fest. „Ich verstehe nicht …“ Eben war er kurz davor gewesen, mit ihr zu schlafen, und sie war innerlich mehr als bereit dazu. Sie hatten beide lichterloh gebrannt vor Leidenschaft.
Er wich ihrem Blick aus. „Wenn wir jetzt miteinander schlafen, wäre es aus so vielen Gründen falsch, dass ich gar nicht weiß, wo ich mit meiner Aufzählung anfangen soll.“
„Falsch für wen?“, fragte Gemini heftig. „Für dich, weil du nicht mein erster Mann sein willst? Weil du Angst hast, ich könnte mir am Ende in meiner Naivität womöglich noch einreden, dass du meine große Liebe bist?“
Drakon stand reglos da, während ihre Worte wie ein Unwetter auf ihn niederprasselten. „Es wäre immerhin möglich, oder nicht?“
„Nein!“, keuchte sie geschockt. „Nein, Drakon, das ist nicht möglich!“ Als ihr heiße Tränen
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