Julia Extra Band 364 (German Edition)
Mann, der dir keinen Respekt erweist, wird es mit mir zu tun bekommen“, gab Rio zurück, seine Stimme plötzlich kalt und hart.
„Ich meinte nicht Respekt vor mir als Frau, sondern als Pferdetrainerin.“
Seine elegante Esmé eine Pferdetrainerin. Rio konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
„Was ist denn daran so lustig?“ Sie verengte die Augen ein wenig. „Ich bin eine ausgesprochen gute Trainerin. Frag Jonas, wenn du mir nicht glaubst.“
„Oh, ich glaube dir. Ich hätte nur nicht gedacht, dass eine Frau, deren schönes Gesicht die Titel der Magazine schmückt, sich lieber mit Pferden abgibt.“
„Was nur zeigt, wie wenig du mich kennst“, konterte Esmé. „Ich hatte nie vor, für immer als Model zu arbeiten. Ich wollte … nur mal für eine Weile etwas anderes machen, das ist alles.“
„Und jetzt willst du Pferde trainieren?“ Als sie nickte, lächelte Rio erneut. „Du hast recht, querida . Von dieser Seite kenne ich die Frau, die meine Geliebte ist, noch gar nicht.“
Sie errötete. „Ich bin nicht deine Geliebte. Nicht mehr.“
Rio hob eine Hand an ihr Gesicht. Sie wäre vor seiner Berührung zurückgeschreckt, hätte er nicht ihr Kinn umfasst, während er mit dem Daumen über ihr Schlüsselbein fuhr. Es war nicht fair, dass eine schlichte Berührung ihr immer noch den Atem nehmen konnte.
„Mach … mach das nicht“, sagte sie hastig.
„Was denn?“ Er trat näher, beugte den Kopf und berührte die feuchten Strähnen an ihrer Schläfe. „Was soll ich nicht machen, querida ?“, flüsterte er, dann senkte er seinen Mund auf ihren.
Rio verschloss Esmés Mund mit einem Kuss.
Einen Herzschlag lang gab sie sich der erregenden Hitze seiner Lippen hin. Obwohl sie ihn hatte verlassen wollen, ein letztes Aufbäumen, bevor sie ihm völlig erlag und er sich dann schließlich ihrer entledigen konnte, wie er wollte.
Wo war ihr Stolz geblieben? Ihre Selbstachtung? Sie wandte den Kopf ab.
„Hör auf“, sagte sie, ihre Stimme ein heiseres Flüstern.
Er umfasste ihr Gesicht und drehte es zu sich. Seine Augen brannten wie glühende Kohle, während sein Mund von Sinnlichkeit sprach. Er sah so aus wie immer, wenn er sie wollte. Allein das Verlangen auf seinem Gesicht zu sehen hatte stets genügt, um all ihre Sinne vor Erregung pulsieren zu lassen.
So war es von Anfang an zwischen ihnen gewesen. Rio hatte sie nur auf diese Weise ansehen müssen. Ganz egal, wo sie gerade waren, hatte sie sofort tief in sich verspürt, wie sie auf seine Begierde ansprach. Sie hatte es nie geschafft, ihm zu widerstehen, hatte es auch nicht gewollt. In Rios Armen, und in seinem Bett, hatte sie sich lebendig gefühlt. Dass er diese Wirkung auf sie hatte, genau das machte ihn so gefährlich. Selbst jetzt, obwohl sie wusste, dass sie nicht eine der vielen Frauen in seinem Leben sein wollte, die kamen und gingen …
Esmé rang nach Atem, entwand sich ihm und stieß mit ihren Händen gegen seine Brust.
„Ich will nicht, dass du mich küsst“, herrschte sie ihn an. „Damit ist es vorbei.“
Ein Lächeln huschte über sein attraktives Gesicht. „Lügnerin“, sagte er weich.
Dann beugte er den Kopf und berührte mit seinen Lippen ihren Hals. Erneut stieg Hitze in ihr auf. Er flüsterte ihren Namen, während er leicht an ihrer Haut knabberte. Aufstöhnend bog sie ihren Körper nach hinten, damit er ihre Brüste berühren konnte.
Es war wundervoll, wieder in seinen Armen zu liegen, seinen muskulösen Körper an ihrem zu spüren. So viele Wochen ohne seine Berührung, seine Küsse, ohne ihn. Sie hatte sich so allein gefühlt. Wie oft war sie nachts aufgewacht, voller Sehnsucht, dass er sie nahm?
Rio, dachte sie. Rio, ich liebe dich …
Die schockierende Erkenntnis erfasste sie mit der Wucht einer riesigen Welle. Sie liebte diesen Mann nicht. Das konnte, durfte nicht sein. Sie war doch nur ein Spielzeug für ihn. Eine Eroberung. Er wollte sie nur deshalb, weil sie den Mut gehabt hatte, das zu tun, was noch keine andere Frau gewagt hatte – ihn zu verlassen.
Das Letzte, was sie wollte, war, ihm wieder Macht über ihr Herz zu geben.
„Nein!“, rief sie an seinem Mund und kämpfte tatsächlich gegen ihn an. Gegen seine Arme, die sie hielten, seine Küsse, die sie mit sich rissen, bis er endlich den Kopf hob und sie mit einem Blick ansah, der vor Leidenschaft glühte.
„Esmé?“, sagte er mit belegter Stimme. „Stimmt etwas nicht?“
„Du“, gab sie mit zitternder Stimme zurück. „Du stimmst nicht.
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