Julia Extra Band 364 (German Edition)

ihr große Freude, dass Paris, Milo und Eleni in ihrem Haus ein und aus gingen und sie wie eine Großmutter behandelten. Nectarios besuchte das Heim seines Enkels mit großer Regelmäßigkeit. Er freute sich unbändig auf seinen vierten Urenkel.
    „Du hast die ganze Party organisiert. Ich will nicht, dass du dich übernimmst“, sagte Sergios besorgt.
    „Mir geht es gut.“ Bee amüsierte es, dass er sich solche Sorgen machte, denn sie hatte bis dato eine völlig unkomplizierte Schwangerschaft gehabt, die wenig an ihrer täglichen Routine verändert hatte. Noch dazu unterstützte Sergios sie in jeder Hinsicht. Er hatte nicht eine ihrer Untersuchungen verpasst.
    Sergios betrachtete die Frau, die er liebte, und musste wieder einmal die Angst bekämpfen, sie zu verlieren. Ein Leben ohne sie konnte er sich nicht mehr vorstellen.
    „Ich liebe dich, agapi mou “, murmelte er sanft auf dem oberen Treppenabsatz.
    Bee schaute tief in die goldenen Augen ihres Mannes. Die Welt, die sie gemeinsam für sich und die Kinder geschaffen hatten, war wie ein sicherer Kokon. „Ich liebe dich mehr, als ich sagen kann.“
    – ENDE –



40 Tage und Nächte mit dem Scheich

1. KAPITEL
    Das war’s. Sydney Reed ließ den Kugelschreiber fallen und sah mit leerem Gesichtsausdruck auf die Papiere vor sich, die sie gerade unterschrieben hatte.
    Scheidungspapiere.
    Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. Ihr Magen rebellierte. Sie fühlte sich, als hätte ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Als würde sie in ihrem Leben niemals wieder glücklich sein.
    Dabei war sie mit Prinz Malik ibn Najib Al Dhakir doch ohnehin nie glücklich gewesen. Dieser Mann sorgte bei ihr nur für Leid und Herzschmerz.
    Trotzdem: Allein der Gedanke an ihn ließ ihren Puls hochschnellen. Und das irritierte sie. Ihr exotischer Scheich. Ihr perfekter Liebhaber. Ihr Ehemann.
    Ex ehemann.
    Kopfschüttelnd schob sie die Papiere in einen Umschlag und rief nach ihrer Assistentin Zoe. Warum fiel ihr das alles so schwer? Malik hatte nie Gefühle für sie gehabt. Sie war diejenige, die alles für ihn gegeben hätte. Nur hatte das nicht gereicht. Ein Mensch kann nicht für zwei fühlen. Ganz egal, wie sehr sie sich um ihn bemühte, Malik würde sie nie wirklich lieben. Er konnte es einfach nicht. Er war ein großzügiger und zärtlicher Liebhaber – aber an sein Herz ließ er niemanden heran.
    Sydney runzelte die Stirn. Vielleicht ließ er auch nur sie nicht in sein Herz. Sie war eben nicht die richtige Frau für ihn.
    Zoe erschien an der Tür. Sie wirkte gestresst.
    „Könntest du bitte den Kurier für mich anrufen? Ich habe hier ein paar Briefe, die sofort ausgeliefert werden müssen“, erklärte Sydney schnell, bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte.
    Zoe schien gar nicht zu bemerken, wie sehr die Finger ihrer Chefin zitterten, als Sydney ihr den Stapel Briefumschläge in die Hand drückte.
    „Selbstverständlich, Reed.“
    Reed. Und nicht Prinzessin Al Dhakir.
    Prinzessin Al Dhakir gab es nicht mehr.
    Sydney nickte bloß. Ihre Kehle war wie zugeschnürt. Schnell wandte sie sich wieder ihrem Computer zu, dessen Bildschirm plötzlich vor ihren Augen zu verschwimmen schien. Tapfer blinzelte Sydney die Tränen zurück und biss die Zähne zusammen. Angestrengt versuchte sie, sich auf das Immobilienverzeichnis zu konzentrieren, das sie ihrem neuen Kunden später zeigen würde.
    Sie war solch eine Idiotin gewesen. Vor über einem Jahr hatte sie Malik kennengelernt, nachdem einer seiner Angestellten bei ihren Eltern einen Termin für einige Hausbesichtigungen ausgemacht hatte. Bis dahin hatte sie keine Ahnung gehabt, wer Malik überhaupt war. Kurz vor dem Termin jedoch hatte sie sich über ihren neuen Kunden informiert.
    Prinz von Jahfar. Bruder eines Königs. Scheich seines eigenen Territoriums. Wahnsinnig reich. Single. Internationaler Playboy. Herzensbrecher. Sydney war sogar auf ein Foto einer berühmten Schauspielerin gestoßen, die schluchzend behauptete, eine Beziehung mit Prinz Malik gehabt zu haben, und beklagte, er habe sie für eine andere verlassen.
    So ging Sydney schließlich mit einem Haufen Informationen über Malik zu ihrem Treffen. Und mit einem Anflug von Verachtung für diesen Mann, der die Frauen scheinbar nur zu seinem Vergnügen benutzte. Nicht dass Sydney sich Illusionen darüber gemacht hatte, er könne sich für sie interessieren. Sie war weder glamourös noch war sie ein Filmstar. Sie hatte nichts zu bieten, was für einen