Julia Extra Band 364 (German Edition)
es dann gekauft?“, gab sie schnippisch zurück, während das Blut in ihren Ohren rauschte.
In seinen Augen funkelte es gefährlich. Fast hätte sie einen Schritt zurück gemacht, schaffte es jedoch gerade noch, seinem Blick standzuhalten. Maliks männliche Dominanz war wirklich überwältigend. So groß, so dunkel, so mächtig … Wenn Malik einen Raum betrat, zog er alle Blicke auf sich. Kein anderer Mann konnte es mit ihm aufnehmen.
Auch sie war ihm vom ersten Augenblick an hoffnungslos verfallen. Hätte sie nicht frühzeitig realisiert, wie zerstörerisch das Leben mit ihm war, wäre sie wohl noch heute mit ihm zusammen. Aber sie hatte entschieden, sich nie wieder einem Mann, dem sie so wenig bedeutete, derart bedingungslos hinzugeben.
Schmerzhaft krampfte sich ihr Magen zusammen bei diesen Gedanken.
Malik verzog seine Lippen zu einem leichten Lächeln. Sein Blick blieb ernst.
„Ich habe es gekauft, weil du wolltest, dass ich es kaufe, Habibi .“
Sydneys Augen brannten. Ihr Magen schien angesichts ihrer aufgewühlten Emotionen Purzelbäume zu schlagen. Wer hätte gedacht, dass dieses Wiedersehen mit ihm sie so sehr mitnehmen würde? Dabei hatte sie doch bewusst jeden Artikel, den sie über ihn finden konnte, gelesen. Um sich daran zu gewöhnen, dass sie immer wieder in den Zeitschriften mit ihm konfrontiert werden würde. Die Geschichten über seine neuesten Eroberungen hatten sie immer wieder mitten ins Herz getroffen.
Sie hatte gewusst, es war nur eine Frage der Zeit, bis sie ihm in L. A. über den Weg laufen würde. Dann wollte sie hochmütig die Nase rümpfen und ihm die kalte Schulter zeigen. Das hatte sie sich jedenfalls vorgenommen.
Und genau das tat sie doch jetzt auch, oder nicht?
Sie brauchte ihn nicht. Sie hatte ihn nie gebraucht. Sie hatte nur gedacht, sie würde ihn brauchen.
Warum fühlte sie sich dann wie ein Häufchen Elend?
„Und du tust immer, was die Leute von dir wollen, ja?“, fragte sie nun herausfordernd.
Unbeeindruckt ging Malik an ihr vorbei ins Haus und schloss die Haustür hinter sich.
„Nur, wenn es mir Spaß macht.“
Der geräumige Flur schien viel zu klein für sie beide. Seine plötzliche Nähe war Sydney fast zu intim. Sie nahm den Duft seiner Seife wahr, diese spezielle Mischung, die er immer in Paris kaufte. Ihr Blick glitt über ihn hinweg. Sein Anzug war selbstverständlich maßgeschneidert. Hellgrau. Das leuchtend blaue Hemd unter seinem Jackett war gerade so weit aufgeknöpft, dass sie die Vertiefung seiner Kehle sah.
Sie konnte sich noch genau daran erinnern, wie diese Stelle sich unter ihrer Zunge anfühlte, wie sie schmeckte …
Schnell wandte Sydney sich von ihm ab und ging ein paar Schritte ins Wohnzimmer. Ihr Herz raste. Ihr ganzer Körper schien unter Strom zu stehen.
„Vielleicht macht es dir ja Spaß, dieses Haus mit seiner wunderbaren Aussicht zu kaufen. Ich könnte die Kommission nämlich gut brauchen.“
„Sydney, du weißt doch: Wenn du Geld brauchst, musst du mich bloß fragen.“
Er klang so kühl. So logisch und unbeteiligt, als würde er gerade seinem Diener erklären, dass es ihm egal sei, ob er heute die rote oder die schwarze Krawatte trug.
Es war so typisch für ihn, dachte Sydney bitter. Nichts brachte ihn jemals aus der Fassung. Als ob er gar keine Gefühle hätte. Naiv, wie sie war, hatte sie die ganze Zeit gedacht, er würde sich ihr gegenüber irgendwann öffnen.
Träum weiter, Mädchen.
„Ich will dein Geld nicht, Malik. Vielleicht solltest du dich jetzt besser auf den Weg machen, bevor mein Kunde kommt. Wenn du mir noch irgendetwas sagen möchtest, dann teile es mir bitte über meinen Anwalt mit.“
In seinen Augen schien es kurz aufzuflackern. Sofort krampfte sich ihr Magen zusammen. War es Verärgerung oder eine andere Emotion, die sie da für den Bruchteil einer Sekunde bei ihm gesehen hatte?
„Ach ja, die Scheidung …“, murmelte er verächtlich, als rede er mit einem unartigen Kind.
Es war also doch bloß Verärgerung. Schließlich war er es nicht gewohnt, dass sie zurückbiss.
Bis heute, als sie ihre Unterschrift unter die Scheidungspapiere gesetzt hatte.
Trotzig verschränkte Sydney die Arme vor der Brust. Eine Verteidigungshaltung, das war ihr bewusst, doch es kümmerte sie nicht.
„Ich habe keine finanziellen Forderungen an dich gestellt. Ich bitte dich bloß darum, deine Unterschrift darunterzusetzen.“
„Du hast dich also endlich dazu durchgerungen“, entgegnete er.
In seiner Stimme lag
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