Julia Extra Band 364 (German Edition)
dachten wir beide, dass ich eher eine Angestellte sein würde als eine echte Ehefrau.“
„Selbst ich bin manchmal dumm.“
Bee grinste frech. „Warte hier. Ich hole einen Recorder und nehme diese Aussage auf.“
„Nun, ich war dumm, was dich angeht. Von Anfang an habe ich meine Gefühle für dich bekämpft.“
„Die Ehe mit Krista hat dich sehr verletzt“, entgegnete sie verständnisvoll. Sie war gewillt, ihm zu verzeihen, dass er so lange gebraucht hatte, seine Gefühle für sie zu erkennen.
„Ich dachte, ohne ernsthafte Beziehung wäre ich glücklicher. Aber du hast alles umgekehrt, was ich einmal geglaubt habe. Ich will dich. In meinem Bett, in meinem Haus, in jedem Aspekt meines täglichen Lebens.“ Sergios sprach dicht an ihren vollen Lippen. „Ich weiß, dass ich dir nichts vom Ende meiner Affäre mit Melita gesagt habe, aber ich hielt es nicht für nötig.“
„Und ich dachte, du würdest immer noch glauben, uns beide haben zu können.“
Zu ihrer Überraschung lachte Sergios. „Nein, so dumm war ich nie. Dass das keine Möglichkeit war, wusste ich, aber es kann sein, dass ich mir ein wenig blöd vorkam, weil ich meine Meinung so schnell geändert und mir eine Ehe gewünscht habe, von der ich behauptet hatte, sie nie zu wollen.“
Bee strich mit den Fingerspitzen über seine Wangenknochen. „Als ich Melita sah, war ich überzeugt, dass du nur Blondinen magst … ich habe sogar darüber nachgedacht, mein Haar zu färben. Es war mein schlimmster Moment“, gestand sie beschämt.
Sergios stöhnte laut und fuhr mit den Fingern durch ihr glänzendes dunkles Haar. „Bin ich froh, dass du es nicht gemacht hast. Ich liebe dein Haar genau so, wie es ist …“
„Vielleicht lasse ich es für dich wachsen“, erwiderte sie konziliant.
Sergios presste sie in die Kissen und küsste sie mit hungriger Leidenschaft. „Jetzt, wo wir hier sind, könnten wir die Gelegenheit doch auch nutzen.“
„Oh, ja“, stimmte Bee zu. Ihre Augen waren glasig vor Verlangen.
Ihre Küsse endeten in einem wilden Liebesspiel. Hinterher lag Bee in den Armen ihres Mannes und fühlte sich sicher und geborgen, geliebt und unsagbar glücklich.
Auf der Fahrt zurück nach Hause warf Sergios ihr einen etwas verlegenen Blick zu und sagte abrupt: „Ich dachte, dass wir in ein paar Monaten vielleicht darüber nachdenken könnten, ein Baby zu bekommen.“
„Da wir ohnehin schon so viele Kinder haben, kommt es auf eins mehr oder weniger nicht mehr an?“, versetzte sie trocken.
Er zog eine Grimasse. „Ich schätze, das habe ich verdient, aber ich habe mich geändert. Irgendwann in der Zukunft möchte ich ein Kind mit dir haben.“
„Jetzt, wo du die richtige Einstellung hast, stimme ich von Herzen zu“, erklärte sie fröhlich und warf sich ungeniert in seine Arme. „Und da ich nun weiß, dass du mich liebst, wirst du dich daran gewöhnen müssen, dass ich solche Dinge tue.“
Er schlang seine starken Arme um sie und schaute sie verliebt an. „Vielleicht habe ich sogar schon gelernt, es zu mögen, yineka mou .“
Bee entspannte sich. Von nun an konnte sie ihn nach Lust und Laune umarmen, drücken und herzen. Es gab keine Grenzen mehr, die sie nicht zu überschreiten wagte.
EPILOG
„Wie fühlst du dich?“, fragte Sergios ängstlich.
„Absolut wunderbar!“, rief Bee und lachte kopfschüttelnd. „Hör auf, so ein Theater zu machen!“
Doch wenn Bee ehrlich war, war sie nicht besonders zufrieden mit ihrem Spiegelbild. Es war Nectarios’ dreiundachtzigster Geburtstag, und sie feierten eine große Party zuhause auf Orestos. Sie trug zwar ein wunderschönes Abendkleid in einer ihrer Lieblingsfarben, aber nichts konnte verbergen, dass sie im achten Monat schwanger war. Bee kam sich wie eine wandelnde Tonne vor.
Sergios zog sie an sich. Seine Hände legten sich um ihren Bauch, und voller Faszination spürte er die Bewegungen seiner Tochter. Ein kleines Mädchen – das war es, was der letzte Ultraschall ergeben hatte. Eleni, die mittlerweile vier war, freute sich wie verrückt auf ihre kleine Schwester.
Und auch an Bees Himmel gab es nicht mal das kleinste Wölkchen. Melita Thiarkis hatte im vergangenen Jahr ihr Inselhaus verkauft und war bei einem italienischen Millionär in Mailand eingezogen. Bees Mutter Emilia lebte zufrieden in ihrem Cottage. Sie war so glücklich und gesund wie schon seit Jahren nicht mehr und voll in das Inselleben integriert. Sie liebte es, so nah bei ihrer Tochter zu sein, und es machte
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