Julia Extra Band 365
des Begehrens entfachten.
Evas Brüste fühlten sich heiß und schwer an, und zwischen ihren Schenkeln kribbelte es heftig … „Nein!“ Sie stemmte sich mit beiden Händen gegen seinen Brustkorb und versuchte, ihn von sich wegzuschieben. Ihr Herz raste, während sie ihn mit wachsendem Entsetzen anschaute. „Ich will das nicht, Markos. Bitte nicht!“
Seine Arme umspannten wie Stahlmanschetten ihre Taille. Seine Augen waren gefährliche dunkle Untiefen, sein Herz raste wie ihr eigenes, während er unübersehbar mit sich kämpfte. „Was willst du dann, Eva? Sag’s mir einfach, dann bekommst du es“, versprach er leidenschaftlich.
Aber Eva wollte nur wieder in ihrer Dumpfheit versinken. Sie sehnte sich danach, an jenen Ort zurückzukehren, an dem die Gefühle so farblos waren wie die Einrichtung dieses Apartments hier, statt im Höllenfeuer ihrer Leidenschaft zu verglühen!
Sie atmete flach. „Ich will einfach nur meine Sachen holen und gehen.“
„Und was ist mit Samstag? Sehen wir uns?“
Eva wusste, dass sie Nein sagen und so schnell und weit wie nur möglich weglaufen sollte. Aber sie war noch nie vor irgendetwas davongelaufen und würde es auch jetzt nicht tun.
Sie straffte entschlossen die Schultern. „Ich bin um acht bei dir.“
„Das ist gut.“ Markos’ Lächeln wirkte immer noch angestrengt, als er ihr an der Küchentür den Vortritt ließ, damit sie ihre Sachen aus dem Wohnzimmer holen konnte.
Was soll daran gut sein? fragte sich Eva immer noch ganz benommen, als sie endlich wieder sicher in ihrem Auto saß. Nichts war gut daran, dass sie vor ein paar Minuten noch freudig bereit gewesen wäre, mit Markos auf dem schwarz-weiß gefliesten Küchenboden zu schlafen …
6. KAPITEL
„Oh nein … fahr zurück, Markos!“
„Was …?“ Markos, immer noch mit der Hand auf dem Lenkrad, schaute Eva überrascht an. Es war Samstagabend, und sie waren an ihrem Ziel angelangt.
Eva krallte die Finger in den Ärmel seines schwarzen Abendsakkos. „Bitte! Du musst sofort umkehren!“, wiederholte sie in dringlichem Tonfall, während sie auf das hell erleuchtete Haus am Ende der kurzen, mit Kies bestreuten Auffahrt starrte.
Vor ihnen stand ein Auto, und ein anderes war eben hinter ihnen in die Auffahrt eingebogen, sodass Markos weder vor noch zurück konnte.
„Was ist denn los, Eva?“ Er nahm ihre Hand, die trotz des warmen Sommerabends eiskalt war.
Was los war? Eva war so in das Gespräch mit ihm vertieft gewesen, dass sie alles um sich herum vergessen hatte. Und deshalb war ihr eben erst aufgefallen, dass sie in der Auffahrt zum Anwesen ihres Exschwiegervaters gelandet waren – das war los!
Warum hatte sie nicht aufgepasst?
Oder warum hatte sie Markos nicht bereits am Donnerstag gefragt, was das für eine Party war, zu der sie ihn begleiten sollte? Auf diese Weise hätte sie sich – und Markos – diese Peinlichkeit erspart. Jetzt war sein schwarzer Ferrari zwischen zwei anderen Autos eingekeilt, was ein unmittelbares Entkommen unmöglich machte.
Vielleicht sollte sie einfach aussteigen und zu Fuß zurück in die Innenstadt gehen. Aber wollte sie das wirklich in diesen hochhackigen Sandaletten und dem hautengen kurzen schwarzen Kleid? Wohl kaum.
Was also sollte sie tun? Immer noch mit Blick auf die hell erleuchtete Villa vor ihnen, befeuchtete sie sich die trockenen Lippen und sagte: „Sei mir nicht böse, Markos, aber ich kann da unmöglich rein.“
„Das wird doch nicht etwa ein unzufriedener Kunde sein?“, versuchte Markos zu scherzen.
Eva lächelte matt. „Nicht direkt.“
„Und wozu dann die Aufregung?“ Er blickte ihr im hellen Licht der Auffahrt ins Gesicht. Als er sah, dass sie ganz blass geworden war, runzelte er die Stirn. Dabei war bis jetzt alles so gut gelaufen. Eva war pünktlich um acht bei ihm gewesen. Mit Komplimenten hatte er sich zurückgehalten, weil er inzwischen gelernt hatte, dass er sie damit in Verlegenheit brachte. Obwohl sie auch diesmal wieder hinreißend aussah in diesem engen schwarzen Kleid, den hochhackigen Riemchensandaletten und dem offen über die nackten Schultern fallenden blauschwarzen Haar. Aber er hatte seine Bewunderung für sich behalten und versucht, sich auf die Skizzen zu konzentrieren, die sie mitgebracht hatte.
Von denen er schon auf den ersten Blick so fasziniert gewesen war, dass er ihr ohne lange zu überlegen die volle Entscheidungsfreiheit bei der Umgestaltung sämtlicher Räume in seinem Apartment eingeräumt hatte. Diese
Weitere Kostenlose Bücher