Julia Extra Band 365
Hemdbrust packte.
„Wenn ich mich recht erinnere, habe ich Sie eben erst gewarnt, Eva in meiner Gegenwart zu beleidigen“, erinnerte er sein Gegenüber gefährlich sanft.
„Was ist denn hier los?“
Eva drehte sich zu ihrem Exschwiegervater um, der mit langen Schritten auf sie zukam.
Jonathan Cabot Grey musterte die beiden Streithähne eindringlich. „Gibt es irgendein Problem?“
Markos warf Jack Cabot Grey noch einen vernichtenden Blick zu, bevor er langsam kehrtmachte und sich wieder zu Eva gesellte. Dann wandte er sich Cabot Grey senior zu und verkündete: „Eva und ich wollten eben gehen.“
„Jetzt schon?“
Aber das kurze erleichterte Aufblitzen in den Augen des älteren Mannes strafte seinen bedauernden Tonfall Lügen. Es war eine reine Höflichkeitsfloskel, die Markos im Moment unerträglich fand.
„Wir wären wohl besser erst gar nicht gekommen“, sagte er, wobei er Jonathan einen missbilligenden Blick zuwarf. Als er ihren Arm nahm, merkte er, dass Eva wieder angefangen hatte zu zittern.
Er presste die Lippen zusammen. Was war in der Vergangenheit zwischen Eva und Jack Cabot Grey vorgefallen, dass Eva von der Begegnung regelrecht übel geworden war? So übel, dass sie sich hatte übergeben müssen?
Es sei denn …
Es sei denn, dass es gar nicht das unerwartete Zusammentreffen mit Jack Cabot Grey selbst gewesen war. Weil sich ihre Übelkeit erst bemerkbar gemacht hatte, nachdem Cabot Greys zweite Frau zu ihnen gestoßen war.
Hatte sich Eva womöglich Hoffnungen auf eine Versöhnung mit ihrem Ex gemacht, die sich durch die Begegnung mit ihrer Nachfolgerin als Illusion herausgestellt hatten? Obwohl ihr Verhalten dem Mann gegenüber eine derartige Vermutung eigentlich nicht zuließ. Und doch … irgendetwas war da vorhin passiert, etwas, das Eva als so schlimm empfunden hatte, dass ihr richtig schlecht davon geworden war. Und dass sie jetzt immer noch zitterte.
Markos hatte keine Ahnung, was in Eva vorging. Das war genauso ärgerlich wie alles andere an diesem Abend. Dabei hatte er gehofft, ihr heute Abend etwas näherzukommen …
„Ich melde mich nächste Woche bei Ihnen, Jonathan“, versprach Markos dem älteren Mann, bevor sie das Haus verließen.
„Und ich melde mich bei dir, Engel.“
Eva erstarrte. Sie ahnte, warum Jack sich mit ihr in Verbindung setzen wollte.
Schon recht bald nach der Hochzeit hatte ihr Schwiegervater immer wieder seiner Hoffnung auf einen Enkel – Jonathan Cabot Grey den Dritten – Ausdruck verliehen. Und später hatte Jack es nicht gewagt, seinem Vater zu erzählen, dass es diesen Enkel niemals geben würde. Zumindest nicht, solange Eva mit Jack zusammen gewesen war. Deswegen war die Schwangerschaft von Yvette Cabot Grey entweder ein medizinisches Wunder oder etwas, über dessen Ursachen und Hintergründe Jack seinen Vater im Unklaren lassen wollte.
Offenbar befürchtete Jack, dass Eva, nur um einer billigen Rache willen, Jonathan gegenüber etwas ausplaudern könnte, und wollte sie davon abbringen. Sie wusste nicht, ob sie wütend oder ein weiteres Mal bitter enttäuscht von ihm sein sollte, weil er ihr derart primitive Regungen unterstellte.
Ihre Wut gewann schließlich die Oberhand. Sie warf Jack einen vernichtenden Blick zu und sagte in vor Kälte klirrendem Ton: „Ich wüsste nicht, warum. Wir haben uns nichts mehr zu sagen.“
„Nein?“
„Absolut nichts“, bestätigte sie schroff, bevor sie sich an ihren Exschwiegervater wandte. „Für dich alles Gute, Jonathan. Es war nett, dich wiederzusehen.“ Bei diesen Worten war ihre Stimme um einiges wärmer geworden, weil sie Jonathan immer gern gehabt hatte. „Pass auf dich auf“, fügte sie, leicht heiser geworden, hinzu, bevor sie mit Markos das Haus verließ, ohne Jack noch weiter zu beachten.
„Nicht jetzt“, wehrte Markos schroff ab, als Eva, kaum dass sie draußen waren, etwas sagen wollte.
Sie warf ihm einen erstaunten Blick zu. „Aber ich wollte mich nur bei dir bedanken.“
Markos entspannte sich etwas und lockerte den Klammergriff um ihren Arm. Die letzten paar Minuten waren alles andere als angenehm gewesen.
„Das kannst du, wenn wir bei mir sind, immer noch“, sagte er.
„Bei dir?“, fragte sie erstaunt.
Er zuckte mit den Schultern. „Du musst sowieso dein Auto abholen. Und wenn wir schon mal da sind, können wir genauso gut zu mir raufgehen, und da kannst du dich dann in angemessener Form bedanken, falls du es möchtest.“
Dagegen war nichts zu sagen. Ihr Auto
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