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Julia Extra Band 365

Julia Extra Band 365

Titel: Julia Extra Band 365 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carole Mortimer , Lynne Graham , Shirley Jump , Maisey Yates
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wie durch ein Wunder alle zu retten.
    Und die schaurige Gewissheit, dass es ihm nicht gelingen würde.
    Brody wurde die Kehle eng, und seine Augen brannten.
    „Ist alles in Ordnung?“, fragte Kate und legte tröstend die Hand auf seine.
    „Ja“, log er verzweifelt.
    Schon lange war bei ihm nicht mehr alles in Ordnung, und das goldene Kleeblatt rief ihm die Gründe dafür schonungslos in Erinnerung.
    „Ich musste nur gerade an meinen Vater denken. Er hatte eine Krawatte mit einem Muster aus vierblättrigem Klee, die er für seinen Glücksbringer hielt. Unsere Familie stammt aus Irland, da ist solcher Aberglaube noch lebendig.“
    „Als Kinder haben Andrew und ich immer vierblättrigen Klee gesucht, aber nie welchen gefunden“, erinnerte sie und strich über den kleinen goldenen Anhänger.
    „Vielleicht kann man Glück nicht finden, sondern muss es selber schmieden“, meinte Brody nachdenklich.
    „Vielleicht“, stimmte sie zu und legte die Kette auf den Couchtisch. „Deshalb zögere ich, einen neuen Shop zu eröffnen. Vielleicht bin ich als Glücksschmiedin erfolglos. Andrew hatte letztlich ja auch kein Glück. Vielleicht versage ich bei der Verwirklichung unsrer gemeinsamen Pläne, und dann … dann bin nicht nur ich enttäuscht, sondern ich habe auch Andrew enttäuscht.“
    „Kate, Sie sind ein kluge, talentierte Frau, die etwas herstellt, was viele Menschen genießen. Das ist ein Erfolgsrezept. Mit oder ohne Glücksbringer werden Sie Ihr Ziel erreichen.“
    „Hoffentlich haben Sie recht.“ Kate lächelte schwach. „Aber es gibt so viele Tage, an denen es schwer ist, einen schönen Anblick zu suchen und sich auf das Positive konzentrieren.“
    „Ich weiß, was Sie meinen“, stimmte Brody ihr zu. „Einen solchen Anblick habe ich auch lange nicht vor Augen gehabt.“
    Sie blickte zu ihm auf. „Ich wollte diese Gedanken mit Ihnen teilen, damit Sie wissen, wie gut ich Sie verstehe. Dieses Bedürfnis, etwas zu finden – und sei es nur eine Kleinigkeit –, das einem den Verstand bewahrt und einen auf den Boden zurückholt. Ich weiß nicht, was Sie bedrückt, Brody, aber dass da etwas ist, spürt man.“
    Sie nahm die Kette mit dem Kleeblatt und drückte sie ihm in die Hand.
    „Ich möchte, dass Sie die Kette nehmen. Als den schönen Anblick, der einem weiterhilft, wenn alles düster aussieht. Ich bin ganz sicher, dass es für Sie funktioniert.“
    „Ich … Ich kann das nicht annehmen, Kate.“
    Brody schaute auf die Erinnerungsstücke und beschloss, dass er Kate nicht länger die Wahrheit verschweigen durfte, auch wenn diese schmerzlich war. Vielleicht hatte Andrew ja unrecht, und seine Schwester war tapferer und widerstandsfähiger, als er gedacht hatte.
    „Kate, da gibt es etwas, was ich Ihnen unbedingt erzählen möchte“, begann er.
    In dem Moment klingelte sein Handy – ein Zeichen, dass es sich um einen Notfall handelte, denn alle unwichtigen Anrufe wurden an die Mailbox geleitet.
    „Tut mir leid, den Anruf muss ich annehmen“, entschuldigte er sich und hob ab.
    Er erfuhr, dass einer seiner Patienten mit Verdacht auf Herzinfarkt ins Krankenhaus gebracht worden war und die dortigen Ärzte sich dringend mit ihm, Brody, als dem Hausarzt besprechen wollten.
    „Ich komme umgehend“, versprach er und wandte sich Kate zu. „Leider muss ich sofort weg. Ein Notfall. Können wir beide uns morgen treffen und weiter unterhalten?“
    „Nein, leider nicht. Ich fahre mit meinen Großeltern zu meiner Mom in Maine. Also Montag? Im Geschäft?“
    „Ich werde da sein“, versprach er.
    „Und Ihre rosa Schürze tragen?“, fragte sie schelmisch.
    „Klar. Die finde ich mittlerweile richtig schick. Das Accessoire für den modebewussten Arzt!“
    Sie lachte herzlich. Beide standen auf und gingen zur Tür.
    Wieder legte Kate die Hand auf seinen Arm, und ihm wurde ganz warm bei der sanften Berührung.
    „Danke für den heutigen schönen Tag, Brody. Sie haben mich zum Lachen gebracht, Sie haben sich mit mir über Andrew unterhalten, und Sie haben mich ab und zu meinen Kummer vergessen lassen.“ Ein Lächeln erhellte ihr zartes Gesicht. „Das habe ich gebraucht. Dringend.“
    Wenn es Kate jetzt besser geht, habe ich ja meine Aufgabe bis zu einem gewissen Grad erfüllt, sagte sich Brody.
    Die Wahrheit aber war noch immer nicht zu ihrem Recht gekommen.
    Und es gab einen Faktor, der alles noch komplizierter machte: Er mochte Kate.
    Er wollte sie in die Arme nehmen und küssen, bis ihnen beiden Hören und

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