Julia Extra Band 365
Großmutter.
„Nett, Sie mal wieder zu sehen, Doctor McKenna! Leider muss ich mich schon verabschieden. Ich habe meinem Mann versprochen, heute Abend mit ihm auszugehen. Kate, ihr beide kommt doch allein klar, oder?“
„Ja, sicher, Grandma!“
„Ach, Doctor, ich würde mich übrigens freuen, wenn Sie nächste Woche zu mir zum Abendessen kommen könnten.“
„Das lässt sich bestimmt einrichten“, erwiderte Brody. „Herzlichen Dank für die Einladung.“
„Gut. Um sechs Uhr. Kate sagt Ihnen die Adresse. Oder sie könnte Sie abholen. Das tust du doch, Kate, oder?“
„Ja, Grandma!“ Und wenn ich es nicht mache, tust du es womöglich selbst, dachte Kate, zugleich entnervt und amüsiert.
Warum nur wollten alle sie unter die Haube bringen? Auch Andrew hatte gern behauptet, er würde Ausschau nach dem richtigen Mann für sie halten.
„Soll ich etwas mitbringen?“, erkundigte Brody sich.
„Das Angebot ist ganz reizend von Ihnen, mein Lieber, aber danke. Ihr Besuch ist uns Freude genug. Also dann, bis Mittwoch. Spätestens. Und gutes Gelingen heute Abend, Kate“, verabschiedete ihre Großmutter sich und verließ den Laden.
8. KAPITEL
Kate hätte sich am liebsten in ein Mauseloch verkrochen, so peinlich war ihr das alles. Sie sah Brody an, und Verlangen flammte in ihr auf.
Am liebsten hätte sie sich jetzt an ihn geschmiegt und ihn leidenschaftlich geküsst. Warum hatte er noch keinen Vorstoß in diese Richtung gewagt? Er wirkte keineswegs schüchtern. Zwischen ihnen herrschte Anziehung, da war sie sich ganz sicher. Was also hielt ihn zurück?
Am liebsten hätte sie ihn das gefragt, aber das ging nun wirklich nicht.
Also plauderte sie mit ihm über Nebensächliches, während sie fertige Cupcakes für den Transport in Schachteln packten.
„So, das war der letzte Karton“, sagte sie schließlich und schloss den Deckel.
„Wieder ein Job erfolgreich erledigt“, meinte Brody.
Am Samstag würde Joanne zurückkommen und dem Arbeiten mit Brody ein Ende machen. Schade, dachte Kate. Sie hatte sich an ihn gewöhnt.
„Tut mir leid, dass Grandma vorhin so wenig zurückhaltend war. Wenn Sie nicht zum Essen zu ihr kommen wollen, brauchen Sie das nicht zu tun“, sagte Kate und bot ihm damit ein Schlupfloch an, falls er nicht interessiert war.
Auch an ihr nicht …
„Oh, ich komme liebend gern! Und was die Art betrifft: Großmütter sind nun mal von Natur aus Heiratsvermittlerinnen. Meine hat mir übrigens aufgetragen, Sie zum Familiendinner mitzubringen, Kate. Bevor ich es noch vergesse und dann schrecklichen Ärger bekomme, sind Sie hiermit herzlich eingeladen. Nächsten Sonntag um zwei im Haus von Mary McKenna. Das ist hier in Newton, eigentlich fast um die Ecke.“
Kate lachte. „Es scheint, unsere Großmütter sind wild entschlossen, uns beide zusammenzubringen. Zumindest an einen Tisch.“
„Meine hat von Riley gehört, wie nett Sie sind, und da hat sie wohl gedacht, dass Sie und ich … also …“
„Meine auch. Und die kennt Sie persönlich, Brody.“ Nervös lachend strich Kate sich über die Haare. Wie ein Schulmädchen, sagte sie sich. Womöglich fing sie gleich zu kichern an.
Rasch wandte sie sich ab, und dabei stieß sie leider eine große Edelstahlschüssel vom Tisch. Der Inhalt, lilafarbene Zuckerglasur, spritzte hoch auf – Brody direkt auf das Jackett und das Hemd.
„Oh nein!“, rief Kate entsetzt. „Das tut mir aber leid!“
„Kein Problem, als Arzt kennt man schlimmere Flecken“, beruhigte Brody sie und zog das Jackett aus.
Dann begann er sich das Hemd aufzuknöpfen. Und ihr Herz setzte einen Schlag lang aus, als sie entdeckte, dass er nichts daruntertrug als nackte Haut.
„Oh … ich … kann Ihnen ein T-Shirt anbieten, wenn es Ihnen nichts ausmacht, dass der Ladenname darauf steht“, bot sie stockend an.
„Immer noch besser als lila Zuckerguss, oder?“, erwiderte er und lächelte.
Sie wandte sich rasch ab, bevor die Versuchung zu groß wurde, die Hände über seine muskulöse Brust gleiten zu lassen und … und ihn womöglich in eine Ecke zu drängen und hemmungslos über ihn herzufallen.
Schluss jetzt, ermahnte Kate sich und holte das T-Shirt.
„Wenigstens ist es schokoladenbraun und nicht rosa“, meinte sie verlegen.
„Es ist, verglichen mit der Schürze, richtig maskulin“, fand er.
Und kam näher zu ihr. So nahe, dass sie die Wärme seines Körpers spürte.
„Wollen Sie es mir nicht geben?“, fragte Brody leise.
„Was? Ach so, das T-Shirt!
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