Julia Extra Band 365
sich im Bett angeeignet hatte. Wenn sie ihn dazu bringen konnte, dass er sie derartig begehrte, musste diese Macht beidseitig sein, und er war nicht eher zufrieden, als bis sie unter ihm zuckte und aufbegehrte und nach der ultimativen Erfüllung verlangte.
Schließlich drang er ganz tief in sie ein. Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis ihr Körper von den heftigen Schauern ihres Höhepunkts geschüttelt wurde und sie ihre Lust laut hinausschrie. Schwach wie ein Kätzchen fiel sie in die Kissen zurück.
Navarre rang noch nach Atem, während er bereits das Bett verließ, um nicht dem Drang nachzugeben, sie fest in seine Arme zu schließen. Einmal war niemals genug mit ihr, doch plötzlich verspürte er das Bedürfnis, sich selbst zu beweisen, dass er ihr widerstehen konnte. In der Dunkelheit suchte er in dem Kleiderhaufen auf dem Boden nach seinem Handtuch. Ungeduldig schüttelte er mehrere Kleidungsstücke aus, worauf Tawny sich aufsetzte und die Nachttischlampe anknipste.
„Wohin gehst du?“ Sie konnte nicht fassen, dass er sie bereits verlassen wollte. Eine schnelle Nummer und das war’s?
Navarre schnappte sich das Handtuch und das, was er für einen zerknüllten Geldschein hielt. Er nahm an, dass er aus einem ihrer Kleidungsstücke gefallen war, die er eben ausgeschüttelt hatte. Er glättete das Papier und wollte es ihr gerade zurückgeben, als er seinen Namen darauf erhaschte.
„Wenn Sie diese Nummer anrufen …“, stand da und dann eine Londoner Telefonnummer, „biete ich Ihnen viel Geld für Informationen über Navarre Cazier.“
Tawny erkannte den Zettel in seiner Hand und bekam fast einen Herzinfarkt. Hektisch machte sie einen Satz auf ihn zu. „Gib mir das!“
Mit versteinerter Miene knüllte er den Zettel zusammen und warf ihn ihr in den Schoß. „ Mince alors ! Welche Informationen über mich willst du verkaufen?“, fragte er mit eisiger Ruhe.
Nach der Intimität, die sie noch vor wenigen Minuten geteilt hatten, empfand Tawny seine Frage wie einen Schlag in die Magengrube. Sie wurde so blass, dass ihr Haar dagegen unnatürlich dunkel wirkte.
„Die Nachricht von meiner Übernahme des CCC-Imperiums stand heute bereits in der Abendzeitung, insofern hast du die Business-Neuigkeiten verpasst“, stieß Navarre verächtlich hervor und wickelte dabei das Handtuch um seine Hüften. „Was hast du sonst noch zu verkaufen?“
Tawny atmete tief ein und schenkte ihm ein sarkastisches Lächeln, das wehtat. „Hauptsächlich die Frage, wie du im Bett bist. Du weißt schon, die übliche Skandal-Geschichte. Dass du mich zuerst wie eine Prinzessin behandelt und mir für ein paar Tage einen Ring an den Finger gesteckt hast, bis ich Sex mit dir hatte, dass du irgendwann gelangweilt warst und mich dann wieder schnöde abserviert hast.“
Navarre war förmlich erstarrt. Seine grünen Augen funkelten verächtlich, während er sie erinnerte: „Du hast eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet.“
„Ich weiß, aber irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass du mich vor Gericht zerrst, nur weil ich der Welt erzähle, nämlich dass du ein Fünfmal-die-Nacht-Typ bist!“, schleuderte Tawny ihm absichtlich vulgär entgegen. Sie war fest entschlossen, ihm nicht zu zeigen, wie sehr er sie verletzt hatte.
Navarre konnte seinen Abscheu kaum verhehlen.
„Du schuldest mir immer noch den Beweis, dass die Kameraaufnahme, die meinen angeblichen Diebstahl beweist, gelöscht wurde“, fuhr sie schon deutlich weniger aggressiv fort, als ihr diese plötzliche Erinnerung kam.
Er verzog die Lippen. „Es gab keine Kamera, keine Aufnahme. Es war eine kleine Notlüge, um dich zur Kooperation zu bewegen.“
„Du bist ein derart rücksichtsloser Mistkerl!“, fauchte sie. Sie konnte nicht fassen, wie leichtgläubig sie gewesen war. Warum hatte sie nicht darauf bestanden, dass er ihr die Aufnahme zeigte?
„Danach warst du aus dem Schneider, was den Diebstahl angeht“, erinnerte er sie harsch.
„Und das wirst du niemals vergessen, nicht wahr?“ Es war keine wirkliche Frage, denn sie kannte die Antwort. In seinen Augen würde sie immer eine Diebin sein. Eine Frau, die er für einen bestimmten Preis kaufen konnte.
„Wirst du es dir nicht noch einmal überlegen, ob du diese Bettgeschichte verkaufen willst?“, fragte er grimmig. Es war offensichtlich, dass er sie zum Einlenken bewegen wollte.
„Nein, tut mir leid … ich will meine fünf Minuten Ruhm. Warum sollten mir die verwehrt bleiben? Ich wünsche dir
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